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Kommissar Pascha

Kommissar Pascha

Titel: Kommissar Pascha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Su Turhan
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deiner Schatzkammer vielleicht auch Binden?«
    »Binden? Nein, aber Tampons. Normale und für die harten Tage.«
    Cengiz winkte ab. »Nein danke. Habe ich noch nie benutzt.«
    »Wie das denn?«
    »Alte Angewohnheit. Frag mal meine Mutter! Die hätte mich gevierteilt, wenn sie die Torpedos bei mir gefunden hätte.«
    »Ach so«, staunte Vierkant, als ihr klarwurde, dass Jale als türkische Tochter ihre Jungfräulichkeit gegen Missgeschicke aller Art verteidigen musste. »Aber bist du denn noch …«
    »Sehe ich so aus, als hätte ich noch nicht?«, unterbrach Cengiz und grinste, ohne die Frage richtig beantwortet zu haben.
    Demirbilek hatte im Nebenraum die Beine auf den Schreibtisch gelegt und las den Artikel in der
Hürriyet
über den Eisbachtoten, der durchsetzt war mit Spekulationen über einen rechtsradikalen Hintergrund der Tat. Kein Wunder, die Pressevertreter wussten nichts von dem arabischen Schriftzug auf Bülent Karaboncuks Brust, dachte der Kommissar, und auch nichts von dem zweiten Toten Stefan Tavuk, den dasselbe Schicksal ereilt hatte.
    Gähnend ließ sich Cengiz auf ihren Stuhl fallen und schaltete den Computer ein. Vierkant stellte ihre Umhängetasche auf den Boden und setzte sich ebenfalls an den Schreibtisch. Plötzlich ertönte aus Demirbileks Zimmer eine blecherne Stimme aus dem Lautsprechertelefon. Offenbar hatte er auf laut gestellt. Die Frauenstimme gehörte Gerichtsmedizinerin Dr. Sybille Ferner. Demirbilek winkte seine Mitarbeiterinnen durch die offene Tür herein und gab ihnen Zeichen, sich zu setzen und zuzuhören. Auf dem einzigen Stuhl nahm Vierkant Platz. Cengiz räumte einen Stapel Akten zur Seite und pflanzte sich auf die Schreibtischkante.
    »Zeki! Du kriegst den Bericht sowieso gleich gemailt! Warum soll ich dir das alles am Telefon erzählen?«, dröhnte es ungehalten aus dem Lautsprecher.
    »Weil wir es eilig haben, Sybille! Weil wir keine Leuchtmarker haben, um die wichtigen Stellen zu markieren. Zu wenig Personal. Drei Mordfälle für ein Sonderdezernat mit drei Mitarbeitern. Such’s dir aus! Komm erzähl schon«, forderte Demirbilek und wartete ab. Doch aus dem Lautsprecher des Telefons kam nur Schweigen. Demirbilek hielt den Hörer vom Ohr weg und schaute fragend zu seinen beiden Mitarbeiterinnen. Sie formten mit dem Mund das Wort »bitte«. Es dauerte einen Moment, bis Demirbilek verstand und in den Hörer »bitte schön« säuselte und erwähnte, dass Vierkant und Cengiz zuhörten.
    »Also gut«, begann die Gerichtsmedizinerin. »Zum Eisbachtoten gibt es nicht viel zu sagen. Die Reißnägel waren natürlich nicht tödlich. Sie wurden in die Brust reingesteckt, reingedreht, einige regelrecht reingestopft oder reingeklopft. Trotzdem eher eine Spielerei aus gerichtsmedizinischer Sicht. Gestorben ist Herr Karaboncuk, weil er erdrosselt wurde. Ziemlich heftig. Eindeutig eine Männerhand beziehungsweise zwei Männerhände. Der Kerl muss ihm von hinten an die Gurgel gegangen sein, um es unwissenschaftlich auszudrücken. Der hat ihm regelrecht den Hals umgedreht. Das dauert eine Weile, sage ich dir. So zu töten, ist nicht einfach. Da brauchst du eiskalte Nerven, viel Kraft und einen unbändigen Tötungswillen. Aber egal. Ich bin ja nicht die Polizeipsychologin. Darüber darfst dann du nachdenken, Zeki, oder deine zwei Mädels … Wir haben jedenfalls – einem Wunder gleich – vom Hals des Eisbachtoten einen halben Fingerabdruck nehmen können. Ein wenig mehr Zeit, und wir kriegen das besser hin. Zum Todeszeitpunkt kann ich noch nicht viel sagen. Ich denke mal, dass er über Nacht im Eisbach lag. Rechnen müsst ihr selbst.«
    Die drei im Büro sahen sich an und lauschten Dr. Ferner, wie sie einen Schluck trank und dann fortfuhr: »Der andere, Herr Tavuk, ist auf dieselbe Art im türkischen Puff erdrosselt worden. Da haben wir einigermaßen brauchbare Abdrücke am Hals nehmen können. Von Handschuhen hat der Täter wohl noch nichts gehört, oder es war ihm egal. Ebenfalls eindeutig ein Mann, muss über eine ebenso immense physische Kraft verfügen. Auch hier waren die Reißnägel ein Schmankerl obendrauf … Nein, Zeki, spar dir die Frage. Ich kann dir nicht sagen, ob es sich um denselben Täter handelt. Die Fingerabdrücke am Hals des Eisbachtoten sind dafür nicht aussagekräftig genug. So, und jetzt zum dritten Fall. Da hat jemand schnörkellos aus allernächster Nähe mit einer Pistole mitten ins Herz geschossen. Der alte Mann ist sofort tot gewesen. Saubere Arbeit, wenn

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