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Kommissar Pascha

Kommissar Pascha

Titel: Kommissar Pascha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Su Turhan
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Demirbilek an den Tag legte, folgte Pius Leipold als zwangsverpflichtetes Teammitglied des Sonderdezernats Migra seinem türkischen Vorgesetzten aus dem Büro.

[home]
    28
    L eipold überholte Kommissar Demirbilek mit schnellen Schritten, nachdem sie vor dem Sultans geparkt hatten, um als Erster an der Tür zu sein.
    Als Antonia mit breitem Lächeln durch das Guckloch schaute, machte er ihr von Angesicht zu Angesicht deutlich, dass er mit dem Auffinden der Leiche von gestern Nacht nicht in Verbindung gebracht werden wollte.
    Antonia schwor auf die Jungfrau Maria, dass sie mit dem Anruf bei der Polizei nichts zu tun habe, wenn, dann höchstens Leyla, weil sie in der Nacht nicht schlafen konnte wegen der Lüge, die sie wegen Leipold erzählen musste. Dann ließ sie die beiden Männer eintreten.
    Demirbilek beruhigte die Gemüter und übernahm das Wort. Er legte den Auszug aus dem Handelsregister vor und wollte von Antonia wissen, was es für eine Bewandtnis damit hatte, dass die Brüder Ali und Bülent Karaboncuk als Putzkräfte hier arbeiteten, wobei Bülent als einer der Geschäftsführer des noblen Etablissements eingetragen war. Antonia zuckte mit den Schultern. Sie sei selbst nur Angestellte, vor und hinter der Rezeption. Leider könne sie den beiden Herren nicht weiterhelfen. Anzüglich zog sie den Reißverschluss ihres Trainingsanzuges ein Stück nach unten, um den Polizisten deutlich zu machen, im Dienst zu sein.
    Demirbilek lächelte geschmeichelt und forderte Leipold auf, zum Auto vorzugehen. Er komme gleich nach. Er wolle mit Antonia einen Moment allein sein. Leipold machte eine kumpelhafte Geste, um zu zeigen, dass er ihm eine kleine Pause von Herzen gönnte.
    Kaum hörte Demirbilek das Zufallen der schweren Tür, nahm er Antonias manikürte Hand und beäugte sie interessiert. Sie hatte lange, angeklebte Fingernägel mit kleinen Strasssteinchen darauf.
    »Weißt du, Antonia. Ich mag es nicht, wenn ich für dumm verkauft werde. Da bin ich ganz eigen. Schau mal. Ich bin, wie du unschwer erkennen kannst, Türke … vielleicht nur ein halber, aber immerhin … Weißt du, wie ich heiße?«
    »Nein, woher denn?«
    »Mein Name ist Zeki Demirbilek«, erklärte er. »Das Zeki spricht man mit stimmhaftem S. Im Türkischen spricht sich das Z wie ein S. Wie in Özil. Oder einfacher. S wie in Sex … Kannst du mir folgen, Antonia?«
    »Ja schon, bin doch nicht blöd«, reagierte Antonia ungehalten.
    »Du weißt, was Türken mit Frauen machen, wenn sie nicht gehorchen?«, fragte er mit sanft drohender Stimme und löste eines der Steinchen vom Zeigefingernagel ab. Manchmal, so war sich der Kommissar bewusst, konnte es hilfreich sein, seine türkischen Wurzeln auch auf diese Weise einzubringen.
    »Sie sind Polizist. Sie dürfen mir nicht drohen«, entgegnete Antonia ruhig und mit einer Selbstsicherheit, die durch tägliche Arbeit mit Männern geschult war. Gelassen griff sie in ihr Schminktäschchen und trug eine frische Schicht grellorangerote Farbe auf ihre Lippen. Passend zu den Farben der Strasssteinchen.
    »Natürlich darf ich dir nicht drohen«, gab Demirbilek ihr recht und legte das Steinchen auf den Rezeptionstisch. »Ich frage ja nur freundlich nach den beiden Männern, die hier angeblich putzen.«
    »Freundlich war das nicht«, erwiderte Antonia unbeeindruckt und versuchte, das Steinchen wieder auf dem Fingernagel anzubringen.
    »Willst du mir nicht helfen, oder kannst du nicht?«
    »Ich weiß nicht, wer die beiden Männer sind.«
    »Gut, dann helfe ich dir auf die Sprünge.« Er suchte sein Handy in den Taschen, fand es nicht und fragte, ob er einen Anruf tätigen könnte. Antonia reichte ihm das schnurlose Telefon und zog den Reißverschluss ihres Trainingsanzuges wieder hoch.
    »Wen wollen Sie anrufen?«
    »Na, wen schon? Das Kreisverwaltungsreferat findet bestimmt einen passenden Grund, um den Laden nach dem Mord auf den Kopf zu stellen.«
    Antonia holte sich das Telefon zurück und lächelte so glaubhaft falsch, dass der Kommissar plötzlich meinte, eine Busenfreundin vor sich zu haben.
    »Also gut. Die beiden putzen gar nicht bei uns. Der aus dem Eisbach war mal da und hat großspurig und wichtigtuerisch gemeint, er wäre der neue Geschäftsführer. Sein Deutsch war schlecht, ich konnte den gar nicht richtig verstehen. Ich habe nachgefragt, und als das gepasst hat, habe ich ihn herumgeführt und ihm alles gezeigt, bis er mir an die Wäsche wollte. Da habe ich ihm eine gelangt. Das hat dem Deppen auch

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