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Kommissar Steen 01 - Unruhe

Kommissar Steen 01 - Unruhe

Titel: Kommissar Steen 01 - Unruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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Einige der Anwohner in den Häusern gegenüber dem Tatort hatten in der Nacht kein Auge zugemacht, ein paar hatten an ihren Fenstern gestanden und den Polizisten drüben auf der anderen Seite der Friedhofsmauer zugesehen. Einige Beobachtungen waren sehr präzise, was den Zeitpunkt anging, andere bezogen sich auf eine Zeitspanne von mehreren Stunden, aber es war auf jeden Fall genug, um ein Zeitschema aufzustellen und die Angaben mit den Aufnahmen aus dem TV 2-Helikopter zu kombinieren. Axel biss sich an drei Aussagen fest. Ein Zeuge meinte gesehen zu haben, wie sich ein Polizist vor einem Kollegen versteckte, der in der Nähe der Kapelle patrouillierte. Ein anderer hatte zwei Männer gesehen, die sich gegenseitig zu stützen schienen und von denen einer ein Polizist gewesen war, und ein dritter hatte einen Mann mit einer Tasche beobachtet, der an einem alten Laternenmast hoch- und über die Mauer geklettert war – fünfhundert Meter vom Tatort entfernt, aber in unmittelbarer Nähe zu Enver Davidis Hotel und nur fünfundzwanzig Minuten, bevor er umgebracht wurde.
    Dann konzentrierte er sich auf das Verhör von Lindberg.
     

    »Wir haben einen Zeugen, der ausgesagt hat, dass Sie nach dem Verstorbenen gefragt haben, Peter Smith.«
    »Das ist eine Lüge. Ich weiß nicht, wer er ist.«
    »Aber Sie haben im Verlauf der Unruhen am Freitagabend nach ihm gefragt, oder stimmt das etwa nicht?«
    »Ich habe niemanden nach ihm gefragt, aber vielleicht habe ich mit einigen Kollegen darüber geredet, dass die Polizei nach jemandem fahndet.«
    Der Festgenommene schweigt.
    »Ist es Sonne? Der spinnt doch. Wir haben irgendwann davon gesprochen, dass die Polizei die Fahndung nach einem Autonomen rausgegeben hat. Es stimmt, dass ich ihn nach dieser Sache gefragt habe.«
    »Eben haben Sie gesagt, dass Sie Peter Smith überhaupt nicht kennen. Jetzt erinnern Sie sich an ihn?«
    »Ich kenne ihn nicht, aber ich habe wie alle anderen Journalisten auch davon gehört, dass ihr nach einem Autonomen fahndet. Ich wusste nicht, warum, aber ich bin Journalist, verdammt noch mal, es ist mein Job, nach Dingen zu fragen und Gerüchten nachzugehen. Das ist doch nicht verboten.«
    »In welcher Beziehung stehen Sie zu Sonne?«
    »Er ist nur ein Idiot, den ich schon seit vielen Jahren kenne.«
     
    Axel begann, die Dokumente durchzugehen, die sie von den Telefongesellschaften bekommen hatten. Alle Details von Pivers und von Lindbergs Anschlüssen waren zusammengestellt worden. Pivers Telefon war nur aktiviert worden, als er sich in Christiania aufgehalten hatte, aber Lindbergs war im Laufe des Freitags fleißig benutzt worden, mehrere Male in der Nähe der Modpress-Redaktion, in Østerbro, nahe Christiansborg und am Samstagvormittag auf dem Bahngelände zwischen Nørrebro und Nordwest-Viertel.
     
    Der Anwalt bittet darum, die Aufnahme noch einmal abzuspielen.
    Die Aufnahme wird abgespielt.

    Der Festgenommene protestiert lautstark und bestreitet, dass es sich um seine Stimme handelt. Der Anwalt will wissen, ob die Polizei wirklich meint, dass es die Stimme seines Mandanten sei, die auf dem Band zu hören ist. Man könne hören, dass sie überhaupt nicht wie er klingt.
    John Darling: »Das beweist nichts. Heutzutage kann man Stimmen ganz einfach verzerren.« Er schnippt mit den Fingern.
    Anwalt: »Dann sollten Sie sie so schnell wie möglich analysieren lassen. Ich kann mit bloßen Ohren hören, dass das nicht Martin ist. Und wenn er das nicht ist, dann haben Sie ein großes Problem, dann liegt nämlich nichts Konkretes gegen ihn vor. Ich muss um eine Pause bitten. Ich habe einen wichtigen Anruf zu tätigen.«
     
    Axels Tür wurde geöffnet. John Darling kam zusammen mit Kettler und dem Ankläger herein.
    »Gibt’s was Neues?«, fragte Darling freundlich. Kettler strahlte.
    »Nein.«
    Axels Gesicht war ausdruckslos. Er las weiter.
    »Wir müssen zu Corneliussen. Wir führen ihn einem Haftrichter vor.«
    Axel ignorierte sie. Als sie durch die Tür in Richtung Corneliussens Büro verschwunden waren, stand er schnell auf, schloss die Tür hinter ihnen, ging zur anderen Tür hinaus, die er einen Spaltbreit offen ließ, und eilte weiter durch die nächsten beiden Büros zu Lindberg, dem ein junger Bediensteter des Polizeigefängnisses Gesellschaft leistete.
    »Niemand darf mit ihm sprechen, wurde mir gesagt.«
    »Halt die Klappe und verzieh dich nach draußen«, sagte Axel und zeigte ihm seinen Ausweis.
    Lindberg blickte ihn forschend an.
    »Was willst du

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