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Kommissar Steen 01 - Unruhe

Kommissar Steen 01 - Unruhe

Titel: Kommissar Steen 01 - Unruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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Kommentar.
    Nur vierundzwanzig Stunden, nachdem die Polizei mit bis dato nicht gekannter Brutalität das Jugendzentrum im Jagtvej räumte, kommen nun diese Informationen ans Licht. Aktivisten wurden auseinandergetrieben, neununddreißig Personen wurden festgenommen. Im Rahmen der Aktion wurden Helikopter des Militärs eingesetzt, von denen sich eine aus Elitesoldaten bestehende Kampftruppe abseilte. Gleichzeitig wurden an mehreren Stellen Löcher in die Wände des Jugendzentrums getrieben und Tränengas eingesetzt. Die Polizei war mit Maschinenpistolen bewaffnet, als sie in das Gebäude eindrang. Unbestätigten Meldungen zufolge gab es mehrere Verletzte, unter anderem soll ein junger Deutscher nach Beendigung der Aktion bewusstlos auf einer Trage zu einem Notarztwagen gebracht worden sein.
    (Wir berichten weiter)
     
    Lindberg
    Die Überschrift entsprach leider der Wahrheit, und Axel wusste aus Erfahrung, dass sie auf polizeilicher Führungsebene, in der Medienwelt und im gesamten Justizwesen Schockwellen auslösen würde. Schnell surfte er über die Internetseiten vom Ekstra Bladet und von Jyllands-Posten. Brennende Autowracks in nachtschwarzen Straßen waren nicht mehr die Titelstory. Das Bild des toten Mannes mit der Sturmhaube war überall.
    Lindbergs hohe, aufgeregte Stimme drang zu ihm durch.
    »Der Polizei helfen wir nicht. Aus Prinzip, und es gilt für alle Angelegenheiten. Es geht um die Pressefreiheit.«
    Axel hatte genug. Er ging zurück in das große Büro, wo Darling inzwischen von Lindberg und einer Handvoll aufgebrachter Mitarbeiter umringt wurde.
    »Du verstehst das nicht, oder, du Idiot? Es geht hier einen Scheißdreck um die Pressefreiheit. Es geht um Mord. Und ihr habt ein Bild zugeschickt bekommen, das uns vielleicht auf die Spur des Mörders bringen kann. Es steht hier nicht zur Diskussion, inwieweit ihr das Recht habt, den lieben langen Tag hier herumzusitzen und mit eurer Homepage und euren Demonstranteninfos zu spielen. Ich habe die Mail gesehen und an die KT weitergeleitet, aber wenn wir keinen Zugang zu der Harddisk und dem Server bekommen, auf dem sie liegt, dann machen wir den ganzen Laden dicht.«
    »Wir müssen etwas tun, Martin. Wenn sie hier dichtmachen, ist das eine Katastrophe für uns«, sagte das Mädchen, das Axelmit Abscheu angesehen hatte. »Wir sollten zusammenarbeiten. Wir sollten ihnen vertrauen.« Dann wandte sie sich Axel zu. »Wenn ihr uns garantiert, dass ihr uns nicht reinlegt.«
    Lindberg unterbrach sie.
    »Denen können wir nicht vertrauen. Wir arbeiten nicht mit der Polizei zusammen. Basta. Wenn ihr ihnen helfen wollt, dann ohne mich. Selbst wenn sie alles mitnehmen, müssen wir vielleicht ein paar Stunden dichtmachen, aber unsere Homepage können sie nicht abschalten.«
    Danach redeten alle durcheinander. Über Notbesetzung, das Jugendzentrum, den Polizeistaat, Durchsuchungen und den Geist des 18. Mai.
    »Wenn ihr meint, es war der Mörder, der uns die Mail geschickt hat, dann ist es ja wohl denkbar, dass er uns noch mehr schickt. Und dann liegt es auch in eurem Interesse, dass die Kommunikationskanäle offen bleiben«, sagte Lindberg zu Axel.
    »Gemeinsame Interessen? Eher wird die Hölle ein gemütliches Plätzchen, als dass wir beide gemeinsame Interessen hätten. Es gibt nichts, worüber ich mit dir zu reden habe. Nichts, hast du verstanden?«
    Er ärgerte sich darüber, dass er nicht cool bleiben konnte, besonders weil ihm das Lächeln seines Gegenübers zeigte, dass er sich eine Blöße gegeben hatte.
    »Hör zu, unsere Techniker sind wahrscheinlich schon draußen auf der Treppe, und es kommen noch mehr Kollegen. Alle anderen verschwinden jetzt hier, oder sie werden aufs Präsidium gebracht und wegen Behinderung polizeilicher Ermittlungen in einem Mordfall angezeigt. Und dann ist eure Party hier für die nächsten zwei Wochen erst mal vorbei.«
    Gemurmelte Missbilligung, aber er spürte auch Ratlosigkeit.
    Axel ging hinüber zu Darling.
    »Was meinst du, sollten wir dieses Schwein Lindberg nicht zum Verhör mit aufs Präsidium nehmen?«
    Darling legte die Stirn in Falten.
    »Was hast du mit ihm?«

    »Nichts!«, antwortete Axel zu schnell. »Ich finde nur, wir sollten ihn mal ordentlich durchschütteln, dann werden wir schon sehen, was er noch alles in den Taschen hat.«
    »Er ist nicht verdächtig, Axel. Und wir haben Dringenderes zu tun. Lass mich ihn hier verhören, dann sehen wir, ob es notwendig ist, ihm genauer auf den Zahn zu fühlen.«
    Axel beließ es

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