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Kommissar Steen 01 - Unruhe

Kommissar Steen 01 - Unruhe

Titel: Kommissar Steen 01 - Unruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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Kosovo und das nördliche Makedonien aufmerksam geworden. Und hier kommt Enver Davidi ins Spiel. Wir haben seinen Weg hierher verfolgt und ihn beschattet.«
    Axel hatte sich erholt, und alle sahen ihn verwundert an, als er dazwischenging.
    »Na, dann ist ja alles klipp und klar. Dann wisst ihr also, wer ihn umgebracht hat?«, unterbrach er Jessen.
    »Das tun wir nicht«, sagte Kettler abweisend.
    »Dann mal Butter bei die Fische. Im Laufe des letzten Jahres wurde er zweimal von Zeugen hier in Dänemark gesehen, ohne dass wir ihn eingesammelt und nach Hause geschickt hätten. Ist das euer Verdienst?«
    Henriette Nielsen sah erst Kettler an, dann Jessen, der nickte.
    »Ja, wir haben unser Fähnchen auf seine Karteikarte geklebt und ihn beide Male überwacht, sodass wir eingreifen und die örtliche Polizei – eure Leute – anweisen konnten, die Finger von ihm zu lassen.«
    »Was hat er hier im Land gemacht? Wovon geht ihr aus?«
    »Wir gehen davon aus, dass er in beiden Fällen Rauschgift ins Land geschmuggelt hat. Er hatte ja nichts zu verlieren.«
    Außer seinem Sohn, dachte Axel, aber den hatte er ja schon einmal verloren. Und jetzt hat er sein Leben verloren.
    »Was ist mit seiner Frau? Habt ihr sie überwacht?«
    »Nein. Sie betrachten wir als irrelevant«, sagte Henriette Nielsen.
    Jens Jessen übernahm.
    »So viel dazu. Wollen wir fortfahren? Kettler, gibst du uns die Hintergrundinformationen?«
    »Enver Davidi wurde 1959 im Dorf Shipkovica im nördlichen Makedonien geboren und kam 1980 mit seinem Bruder und seinem Vater hierher. Sie ließen sich in Nørrebro Zentrum nieder, der Rest der Familie blieb zu Hause …«
    Axel unterbrach ihn.
    »Danke! Sein polizeiliches Führungszeugnis kennen wir bereits. Die Geschichtsstunde können wir uns sparen. ErzählenSie uns lieber, wann und wie oft er hier gewesen ist, seit er ausgewiesen wurde!«
    Kettler sah ihn wütend an, aber Jessen nickte ihm zu.
    »Seit seiner Ausweisung ist er mehrere Male in Dänemark gewesen. Wir wurden 2005 auf ihn aufmerksam, als er von einer Streife aufgegriffen wurde. Er gab an, wegen des Todes seines Bruders hier zu sein, aber wir glauben, er war als Kurier hier oder um für die Hintermänner daheim Lieferung und Übernahme von Rauschgift auszuhandeln. Wir haben ihn dreimal hier in Kopenhagen observiert, dabei wurde jedes Mal sein Handy in dem Umfang abgehört, wie es der richterlichen Genehmigung entsprach.«
    Das erklärte, warum die Akte weg und Davidi nicht aufgegriffen worden war, nachdem er in den Fokus der Polizei geraten war. Aber es erklärte nicht, warum Henriette Nielsen Enver Davidi am Abend vor dem Mord im Hotel Continent einen Besuch abgestattet hatte. Axel entschied sich, sein Wissen darüber für sich zu behalten. Vorerst.
    »Was habt ihr durch die Abhörungen erfahren? Mit wem hatte er Kontakt?«
    Kettler schaute Jessen an, der nickte.
    »Mit seiner Frau und einigen alten Bekannten aus dem Revier um den Blågårds Plads, aber auch – und das ist das Entscheidende – mit Moussa, dem Anführer der Mafia, die große Teile des Drogenhandels in Nørrebro und ein paar anderen Revieren unter Kontrolle hat – alles keine Bagatellen, besonders nachdem ihr den Christiania-Markt dichtgemacht habt.«
    Axel verstand nur Bahnhof.
    »Aber was habt ihr damit zu schaffen? Das ist doch Sache der Polizei Kopenhagen, oder etwa nicht?«
    Jessen schaltete sich ein.
    »Es steckt mehr dahinter als der Handel mit ein paar Kilo hartem Stoff, das versteht sich von selbst, aber es liegt nun mal in der Natur der Sache, dass ich darauf nicht näher eingehen kann.«

    Hilfesuchend sah Axel Darling an, der sich hinter seinem perfekten Lächeln verschanzte und sich nicht das Geringste anmerken ließ. Axel wollte sich vor Jens Jessen keine Blöße geben, indem er sich aufregte, erst recht nicht vor Zeugen, und es gelang ihm, nur den Kopf zu schütteln und dabei Henriette Nielsen anzusehen, die dasaß wie auf heißen Kohlen, während Kettler auf seinem Stuhl herumrutschte, als habe er sich in die Hosen geschissen. Nur Jessen blieb ganz ruhig. War allen seinetwegen unbehaglich zumute? Etwa weil alle das mit Cecilie wussten?
    »Aber welche Theorie habt ihr, was den Mord angeht? Falls ihr eine habt?«, fragte Darling.
    Die beiden Polizisten wollten etwas sagen, aber Jessen antwortete:
    »Zum Mord haben wir keine Theorie. Das ganze Milieu steht seit einem halben Jahr unter Beobachtung, und Davidi ist nur ein Stein in diesem Puzzle. Unser Ziel ist es,

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