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Kommissar Stefan Meissner 01 - Eine schoene Leich

Kommissar Stefan Meissner 01 - Eine schoene Leich

Titel: Kommissar Stefan Meissner 01 - Eine schoene Leich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Graf-Riemann
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die harte Spitze ihre Brust berührte, seufzte sie. Sie drehte sich um, und er spürte, wie sie ihren Po an ihn drängte. Er schlang die Arme um sie und fasste ihre Brüste mit beiden Händen. Dann war Schluss mit allen Kopfgeräuschen, und er hörte, roch und spürte nur noch sie und wollte auch gar nichts mehr darüber hinaus wahrnehmen.
    Sie liebten sich kurz und heftig. Als er aus dem Taumel wieder erwachte, war ihm fast übel von dieser unerwartet heftigen Leidenschaft. Einen Moment lang fühlte er sich ganz schwach. Ein unangenehmes Gefühl, dass er für alles, was auf diesen kurzen Kontrollverlust folgen würde, geradestehen musste, machte sich in ihm breit. Es war ihm peinlich, dass er seinem Hormonansturm nichts entgegenzusetzen gehabt hatte.
    Marlu verschwand wortlos im Bad, während Meißner sich anzog und das Gesicht unter den Wasserhahn in der Küche hielt. Er ging ins Badezimmer, als sie fertig war. Sie sahen sich verlegen an. Wie sollte es jetzt weitergehen? Würde es überhaupt weitergehen?
    Es war schon fast sieben, und sie mussten sich beeilen. Sie stellten das Auto in der Tiefgarage des Theaters ab. Marlu warf noch einen Blick in den Spiegel und zog sich die Lippen nach. Er beobachtete sie dabei und war im Grunde noch nicht wieder in dieser Realität angekommen. Diese Frau mit der dunklen Mähne und dem sexy Tangokleid: War das überhaupt seine Kollegin Marieluise Rosner? Sie war es und war es aufgrund ihrer Verkleidung doch nicht so ganz. »Unschuldig, Eurer Ehren«, das war es, was er für sich so dahinfantasierte. Eine seltsame Scheu hatte sie beide ergriffen.
    »Los jetzt«, sagte er und strich ihr eine Strähne des falschen Haares aus der Stirn. Er wusste gar nicht, woher er diese Ruhe nahm.
    Sie schien ein bisschen erschrocken über seine Gelassenheit. Vielleicht dachte sie ja, er sei tatsächlich so cool und routiniert? Traute sie ihm das zu?
    »Keine Angst, Marlu. Du schaffst das. Und ich werde dich nicht aus den Augen lassen.«
    Marlu stieg aus und verschwand in dem Gang der Tiefgarage, der direkt ins Theaterfoyer hinaufführte. An der Kasse war tatsächlich eine Karte auf den Namen Roxanne Stein hinterlegt und bezahlt worden. Reihe 6, Platz 26.
    Sie sah sich im Foyer um, das noch ziemlich leer war, kaufte sich ein Programmheft, setzte sich in einen der braunen Sessel und versank fast ganz darin. Sie wollte ihre private Verwirrung für die nächsten zwei, drei Stunden vergessen, schließlich musste sie ihre Arbeit tun. Über alles andere würde sie hinterher nachdenken können, redete sie sich ein.
    Während sie im Programm blätterte, sah sie sich möglichst unauffällig im Foyer um. Sie rechnete nicht damit, dass der Schauspieler, wenn er denn überhaupt ihr »Spieler« war, ihr die Vorstellung vorenthalten und schon jetzt mit ihr in Kontakt treten würde. Wenn er den Schwindel nicht sowieso schon durchschaut und seine Aktion längst abgebrochen hatte.
    Weiter unten, im Kassenraum, stand Meißner mit Fischer und Holler. Holler trug eine grau-schwarze Anzugkombination mit weißem Hemd. Fischer hingegen hielt nichts davon, möglichst unauffällig auszusehen. Sein Nadelstreifenanzug war dunkelbraun und ziemlich eng, doch das gelbgrundige Hemd mit Retromuster war noch einen Tick schriller. Eine wandelnde Psychedelic-Tapete aus den siebziger Jahren. Fehlten nur noch Rüschenkragen und Goldknöpfe. Oder Plateausohlen. Fischer wirkte wie der völlig aus der Art geschlagene Sohn oder kleine Bruder einer seiner beiden Begleiter – oder auch wie deren Intimpartner.
    Marieluise versuchte irgendetwas von dem, was sie im Programm las, aufzunehmen, aber ihre Konzentration reichte nicht aus, um einen Satz von Anfang bis Ende zu erfassen. Sie musste daran denken, was vorhin in ihrer Wohnung passiert war. Stefan war ein ziemlich attraktiver Mann, das hatte sie nicht erst heute bemerkt. Aber heute war ihr sein schmales Gesicht mit den dunklen Brauen und den graublauen Augen so nahe gekommen, dass sie es mit ihren Fingern und Lippen berührt hatte.
    Als sie auf einem Szenenfoto Gunter Naum erkannte, brachte das ihre Gedanken zurück zum Theater, zu ihrem Auftrag. Er war mittelgroß und wirkte schmächtig. Vergeistigt, hätte man auch sagen können, aber vielleicht lag das auch nur an der Rolle. Jedenfalls sah er nicht im Mindesten aus wie ein Mörder. Stefan hatte die Weisung »Zugriff auf jeden Fall« ausgegeben. Naum war im Moment ihr Hauptverdächtiger, und die Aktion war sowohl mit dem Chef als auch

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