Konaklub, 1, Freundin fürs Leben (German Edition)
Sattel zu kommen wie beim letzten Mal. Aber Susanna half ihr.
»Das nächste Mal gebe ich dir ein kleineres Pferd«, sagte sie. Es brannte auf Frossas Wangen.
»Nein, das musst du nicht. Ich lerne schnell.«
»Gut so Frossa, ich sehe, du hast die richtige Einstellung.«
Sie musste daran denken, was in der letzten Reitstunde passiert war, als die Pferde alle durcheinandergerannt und das Mädchen von Kanter gestürzt war. Sie hoffte, dass sich das nicht wiederholen würde. Außerdem wollte sie darauf achten, nicht so nah an diese Misja zu kommen, die offenbar ganz gerne mal austrat.
Neben ihr saß Hercules auf einem Fuchs namens Brix. Ach, stimmte ja, die doofe Emma nannte ihn doch »ihr Pferd«. Da drehte ihr Brix den Kopf zu und sie sah einen Stern auf seiner Stirn. Malin saß auf Cäsar. Der war grau und fast so groß wie Rasputin. Auf Kanter saß ein Mädchen namens Sofia.
»Wir reiten die große Bahn und Hercules führt an!«, sagte Susanna. Hercules lenkte Brix auf die Bahn.
»Als Nächste bist du dran, Frossa.«
Sie drückte Rasputin in die Flanken, aber das Pferd bewegte sich nicht.
»Fester«, rief Susanna. »Diese kleinen Stupser spürte er gar nicht.«
Sie drückte so fest sie konnte und tatsächlich, er lief los.
»Und jetzt in die Bahn und reite sauber die Ecken ab. Und vergiss nicht Abstand zu halten.«
Kurz darauf waren alle Pferde auf der Bahn. Zum Glück war Misja ein ganzes Stück hinter ihr. Ein Mädchen namens Johanna saß auf ihr. In dieser Stunde lernten sie Zirkel zu reiten. Das bedeutet, dass man im Kreis reitet. Sie wechselten auch diagonal durch die ganze Bahn, das heißt von der einen Ecke an der kurzen Seite zur anderen Ecke der anderen kurzen Seite. Niemand führte Rasputin. Sie ritt selbst.
Susanna erklärte ihnen, wie man richtig im Sattel saß. Gerader Rücken und die Steigbügel mit den Fußballen aufnehmen.
»Ihr sollt nicht wie Strohsäcke im Sattel sitzen«, rief sie. »Strohsäcke haben wir in der Scheune. Nicht auf dem Pferderücken.«
Am Gatter hatten sich ein paar Kinder versammelt, die ihnen bei der Stunde zusahen. Frossa hielt nach Emma und Elin Ausschau, aber sie waren noch nicht da. Sie kamen erst, als die Stunde zu Ende war und sie alle absitzen sollten. Amanda half Frossa, die sich aus dem Sattel quälte. Es war so hoch, sie verhakte sich im Steigbügel und blieb mit dem Fuß darin hängen. Susanna kam sofort angelaufen und half ihr.
»Hattest du Angst?«
»Nein«, antwortete Frossa, aber das stimmte nicht.
Natürlich hatten Emma und Elin alles gesehen.
»Du bist ja ein Vollprofi! Der arme Rasputin, dass der so eine wie dich aushalten muss.«
In diesem Augenblick ging Hercules an ihnen vorbei. Er blieb stehen und starrte Elin an.
»Tagöll!«, sagte er laut.
»Tagöll? Häh? Was soll das denn heißen?«
»Geh nach Hause und schlag es im Wörterbuch nach«, sagte Hercules. »Wenn du so etwas überhaupt besitzt. Man schreibt es t-a-g-u-e-l-e.«
Frossa holte ihr Fahrrad. Sie wäre gerne noch länger geblieben, aber es machte keinen Spaß, wenn Emma und Elin auch da waren. Sie musste an das Wort denken, das Hercules gesagt hatte. Tagöll . Was könnte das bedeuten? Es hatte geklungen, als hätte er sie damit in Schutz genommen. Sie wollte ihn fragen, konnte ihn aber nirgendwo sehen.
Kapitel 14
Kapitel 14
»Wir müssen richtige Mitglieder in unserem Geheimklub werden«, sagte Boja. Sie saßen in ihrem Zimmer. Sie hatte zwar schon viele Kartons ausgepackt, aber es herrschte immer noch ein ziemliches Durcheinander.
»Wie meinst du ›richtige Mitglieder‹?«, fragte Frossa. »Sind wir das denn nicht?«
»Wir müssen dafür Blut mischen. Unser Blut.«
»Was?«
»Meine beste Freundin lebt in Jönköping. Sie heißt Clara. Wir sind wie Schwestern. Und eines Abends haben wir beschlossen, Blutsschwesternschaft zu schließen. Ja, eigentlich heißt es: Blutsbrüderschaft. Wir haben uns in die Finger gestochen und unser Blut vermischt. Wir sind für immer beste Freundinnen und werden uns nie im Stich lassen oder verraten. Niemals! Auch wenn wir so weit auseinander wohnen.«
Boja saß auf ihrem ungemachten Bett und hatte die Knie unters Kinn und ihren Pullover darüber bis zu den Füßen gezogen. Sie sah irgendwie traurig aus. Frossa nickte.
»Wir beiden werden uns auch niemals im Stich lassen oder verraten«, fuhr Boja fort. »Wir schließen auch Blutsschwesternschaft.«
»Aber du hast doch schon eine mit Clara?«
»Ach, man kann doch mehrere haben. Und
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