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Konaklub, 1, Freundin fürs Leben (German Edition)

Konaklub, 1, Freundin fürs Leben (German Edition)

Titel: Konaklub, 1, Freundin fürs Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inger Frimansson
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wir Mitglieder vom Konaklub müssen doch Blutsschwestern sein, oder?«
    »Ja, klar. Aber … müssen wir uns dafür wirklich in den Finger stechen?«
    »Wie soll man denn ansonsten an Blut kommen?«
    »Nee, stimmt.«
    »Ich bin gleich zurück.« Boja ging aus dem Zimmer und Frossa hörte sie mit ihrer Mutter sprechen. Nach einer Weile kam sie mit einer Nähnadel zwischen den Fingern zurück. Die sah ziemlich spitz aus.
    »Bist du bereit?«
    »Tut das weh?«
    »Ein bisschen. Aber wir müssen eben auch mutig sein. Hey, Konaklub! Der ist heilig. Wenn man da mitmachen will, muss man auch bereit sein, was zu opfern. Okay?«
    »Hmm.«
    »Der Konaklub ist nichts für Feiglinge. Klaro?«
    »Ja.«
    Boja schloss die Tür ab. Sie sah Frossa ernst in die Augen.
    »Kona für dich, Kona für mich, und ab in den Finger. Jippije!«
    Mit diesen Worten stach sie die Nadel in die Spitze ihres Mittelfingers. Dann zog sie sie wieder heraus und drückte die Fingerspitze, bis ein Tropfen zum Vorschein kam. Sie reichte Frossa die Nadel.
    »Brrr! Du bist dran.«
    Frossa hatte das Gefühl, dass alles um sie herum schwarz wurde. Sie lehnte den Kopf gegen die Wand und schloss die Augen.
    »Du musst dich beeilen«, hörte sie Bojas Stimme sagen. »Mein Blut trocknet sonst. Und so toll ist es auch nicht, sich in den Finger zu stechen.«
    Frossa hielt einen Arm fest an den Körper gepresst. Sie betrachtete ihre Fingerspitzen. Sie sahen so klein und ängstlich aus. So empfindlich.
    »Soll ich dir helfen?«, Boja lächelte sie an.
    »Nein, nein!« Vorsichtig pikste sie mit der Nadel in ihren linken Zeigefinger, aber nichts geschah.
    »Doller!«, sagte Boja.
    Dann holte sie tief Luft und stach zu.
    »Aua!« Sie sah auf ihren Finger, wo ein winziger Blutstropfen zu sehen war. Sie drückte und der Tropfen wurde größer.
    »Hier!«, sagte sie und hielt Boja den Finger hin. Sie pressten ihre Finger aneinander und vermischten die beiden Blutstropfen.
    »Kona, das sind wir, das bist du und das bin ich. Kona ist nichts für Schwächlinge!«
    Schwach, dachte Frossa. Nein, das bin ich nicht mehr. Ich habe mich getraut, mir in den Finger zu stechen. Ich bin stark und mutig. Ich bin nicht mehr schwach und ängstlich. Sie lachte.
    »Blutsschwestern!«, sagte sie.
    »Ja. Jetzt sind wir richtige Klubmitglieder. Das muss gefeiert werden.«
    Am Anfang hatte es in der Fingerspitze ein bisschen wehgetan. Ein stechender Schmerz. Aber jetzt spürte sie nichts mehr davon.
    Es klopfte an der Tür. Das war Bojas Mama.
    »Was macht ihr denn da drin, Mädels?«
    »Ach, nichts.«
    »Habt ihr Lust auf ein Eis?«
    »Ja!«
    »Im Tiefkühlschrank, ich habe welches gekauft.«
    »Ich hole was.« Boja sprang vom Bett und öffnete die Tür. Ihre Mutter kam ins Zimmer.
    »Ich freue mich, dass ihr Freundinnen geworden seid«, sagte sie. »Ingeborg ist es nicht leichtgefallen, aus Jönköping wegzuziehen. So viel darf ich doch sagen.«
    »Meine Großeltern wohnen in Jönköping«, sagte Frossa.
    »Ja, das hat Boja erzählt. Wo genau?«
    »In Vättersnäs.«
    »Ja, das kenne ich. Das ist schön da. Fährst du sie manchmal besuchen?«
    »Ja.«
    »Warst du auch schon mal im Vättern schwimmen?«
    »Ja, obwohl das Wasser immer so kalt ist.«
    »Ja, das stimmt. Der Vättern ist ein kalter See. Aber die Stadt ist schön. Es ist schwer, etwas zurückzulassen, was man geliebt hat. Aber so ist das im Leben. Alles verändert sich. Ich freue mich auf jeden Fall sehr darüber, dass Ingeborg eine Freundin gefunden hat. Und ihr habt auch die gleichen Interessen. Das ist doch fantastisch. Überleg mal, wie viel Spaß ihr draußen im Reitstall haben werdet.«
    In Frossas Magen bildete sich eine Faust.
    »Hmm«, sagte sie.
    »Hast du auch ein eigenes Pferd.«
    »Nee …«
    Da hörten sie Bojas Schritte auf der Treppe. Sie stieß die Tür auf und kam mit zwei Schüsseln in der Hand ins Zimmer. Sie waren bis obenhin voll mit Eis, das sie mit Karamellsoße und Schokoladenkeksen verziert hatte. Frossa liebte Karamellsoße.
    »Wir haben nämlich etwas, das wir feiern wollen. Etwas Wichtiges«, sagte Boja. »Deswegen ist das perfekt.«
    »Aha?«
    »Es ist geheim! Oder?«
    »Ja, ist es.« Frossa nickte.
    Bojas Mutter stand auf.
    »Ich habe den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden. Ich lasse euch in Ruhe.«
    »Deine Freundin Clara in Jönköping, deine Blutsschwester …«, Frossa leckte den Löffel ab und legte ihn in die Schale.
    »Ja, was ist mit ihr?«
    »Reitet sie auch?«
    »Ja, klar. Sie ist eine

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