Konaklub, 1, Freundin fürs Leben (German Edition)
Riemen und Gurte. Frossa meldete sich nicht, aber sie kannte fast jede Antwort. Kehlriemen, Genickstück, Nasenriemen, Backenstück, Stirnriemen und Trensengebiss. Der einzige Ausdruck, den sie nicht kannte, war der Sperrriemen, der um das Maul des Pferdes gelegt wird.
»Und diese Riemen hier, wie heißen die?«
»Zügel«, rief Malin.
»Genau, Zügel heißen sie, wenn man reitet. Wenn man aber eine Kutsche lenkt zum Beispiel, dann heißen sie Leinen. Das sind eure Hausaufgaben fürs nächste Mal. Ich habe euch einen Zettel vorbereitet, wo alle Ausdrücke draufstehen. Vergesst nicht, ein Blatt mitzunehmen. Aber ihr könnt die Begriffe für das Sattel- und Zaumzeug natürlich auch im Internet suchen.«
»Susanna, verteilst du jetzt die Pferde?«, rief Ebba, die mit dem gestickten Namen auf der Jacke.
»Okay, okay.«
»Darf ich wieder Kanter haben?«, fragte Malin.
»Nee, ich finde, heute probierst du es mal auf einem anderen Pferd. Du nimmst Cäsar.«
Malin ließ sich enttäuscht auf den Stuhl fallen, protestierte aber nicht.
»Hercules, du nimmst Brix. Und du Frossa … na gut, wenn du willst, kannst du noch mal auf Rasputin reiten.«
Kapitel 13
Kapitel 13
Auf dem Weg zur Koppel sah sich Frossa nervös nach Emma und Elin um. Aber sie waren nicht da. Vielleicht hatten sie vergessen, dass sie ihr beim Reiten zusehen wollten. Sie wollte nicht, dass sie dabei waren. Sie würden sie noch nervöser machen, als sie schon war. Sie hatte sich Halfter und Strick geholt und ging mit den anderen zur Koppel. Es war nicht ganz so matschig wie letztes Mal, aber die Pferde waren trotzdem ziemlich schmutzig.
Rasputin stand bei einem der Bäume. Er sah aus, als wartete er auf sie. Hilfe, war der groß! Aber so lieb. Er stand ganz still und beugte sogar seinen Kopf, damit sie ihm das Halfter anlegen konnte. Dann führte sie ihn zum Tor. Es ging alles gut. Sie schob sich vor ihn so gut sie konnte, damit er sie nicht wie das letzte Mal überholte.
»Ich bin hier die Anführerin«, murmelte sie vor sich hin und Rasputin schien sie zu verstehen.
Sie wollte gerade versuchen, den Halfterstrick an der Box festzubinden, als Amanda auftauchte. Sie hatte Essensreste in ihrer Zahnspange.
»Ich binde ihn fest«, sagte sie und nahm ihr den Strick aus der Hand. »Du kannst in der Zwischenzeit Wasser holen!«
Einerseits war es toll, dass Amanda ihr helfen wollte. Und sie wusste auch nicht, wie man so einen Strick knotete. Andererseits hätte sie am liebsten ihre Ruhe gehabt. Amanda bestimmte immer alles.
Sie füllte den Eimer mit Wasser und wie beim letzten Mal schwappte es über den Eimerrand und ihre Hose wurde nass. Der Eimer war ganz schön schwer, wenn er mit Wasser gefüllt war. Amanda kam aus der Box und nahm ihr den Eimer ab. Sie war es auch, die Rasputin auf das Hinterteil klopfte, damit er sich zur Seite drehte. Ohne auf den nächsten Befehl zu warten, holte Frossa das Putzzeug. Amanda griff danach und fing sofort an zu striegeln. Sollte Frossa etwas sagen? Sie wollte Amanda ja nicht verärgern. Da kam Susanna vorbei.
»Das ist super Amanda, dass du Frossa zeigst, wie es geht. Aber jetzt sollte Frossa die Möglichkeit haben, es auch mal selbst auszuprobieren.«
»Okay.« Amanda kam aus der Box. Sie beobachtete Frossa ganz genau, während sie striegelte.
»Du musst ein bisschen fester drücken. Und dann streifst du die Kardätsche am Striegel ab. Ja, genau so!«
Die Hufe kratzten sie zusammen aus. Eine hielt den Huf, die andere kratzte. Für Frossa war das ideal. Es war schwer, gleichzeitig den Huf zu halten und ihn auszukratzen. Obwohl sie wusste, dass man den Huf auf seinem Bein als Stütze ablegen sollte. Aber Rasputins Hufe waren so riesig, das machte sie ganz nervös.
»Das ist nicht so gut mit ganz normalen Gummistiefeln«, sagte Amanda. »Stell dir vor, dir tritt ein Pferd auf den Fuß. Meine haben vorne eine Stahlkappe. Ich würde es gar nicht merken, wenn ich getreten werde.«
»Ich werde mir auch solche kaufen«, sagte Frossa. »Ich könnte sie mir ja zum Geburtstag wünsche. Wenn sie nicht zu teuer sind.«
Amanda half ihr beim Satteln und Zaumzeug anlegen und dafür war Frossa dankbar. Sie kam kaum um Rasputins Kopf herum. Außerdem war es schwer, die Trense über seine Ohren zu ziehen, ohne ihm dabei wehzutun. Aber Amanda gelang das.
Frossa dachte sogar daran, die Steigbügel zu sichern, bevor Amanda sie daran erinnern konnte. Und sie durfte Rasputin zum Reitplatz führen.
Es war genauso schwer, in den
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