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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Weg stellt, zu mehr aber auch nicht - jedenfalls zu nichts, was die Mühe lohnte. In unserem Fall verhält es sich anders. Es gehört mehr dazu, nicht nur einen Krieg zu gewinnen, wie wir ihn derzeit gewärtigen, sondern auch die Zukunft, die wir uns danach erhoffen. Richard braucht nicht einfach nur jemanden, der ihn liebt, sondern jemanden, den er lieben kann. Ein Leben mit dem Schwert allein reicht nicht, was er braucht, ist gefühlsmäßige Anteilnahme. Er muss Liebe nicht nur empfangen, sondern auch geben können.«
    Nicci mochte diese Diskussion nicht noch einmal führen. »Diese Frau bin ich nicht.«
    »Aber Ihr könntet es sein«, hakte Ann mit sanfter Beharrlichkeit nach. »Ich bin sicher, dass Kahlan seiner Liebe würdig ist; auf mich trifft das nicht zu. Ich habe Schreckliches getan, Dinge, die ich nie wieder gutmachen kann. Ich habe einen sehr finsteren Pfad beschritten und kann jetzt nichts weiter tun, als die üblen Ideen zu unterbinden, für die ich einst gekämpft habe. Gelingt mir das, kann ich die Erlösung meines Herzens erlangen. Aber Richards Liebe könnte ich mir nie verdienen. Sie steht allein Kahlan zu, nicht mir.«
    »Nicci, Kahlan ist für uns keine Möglichkeit. Es ist sinnlos, es als eine Entscheidung zwischen Euch und der Bereitschaft Kahlans, für ihn da zu sein, darzustellen. Diese Rolle kann sie nicht mehr erfüllen. Der Feuerkettenbann hat sich ihrer bemächtigt. Diese Rolle könnt jetzt nur noch Ihr ausfüllen. Ihr müsst Richard ehelichen und ihm diese Frau sein.«
    »Ihn heiraten!« Nicci entfuhr ein kurzes, bitteres Lachen. Sie schüttelte den Kopf. »Aber er liebt mich nicht. Er hätte gar keinen Grund, mich zu heiraten.«
    »Habt Ihr im Palast der Propheten denn gar nichts gelernt?« Ann schnalzte ungeduldig mit der Zunge. »Wie habt Ihr es nur bis zur Schwester gebracht?«
    Nicci warf die Hände in die Höhe. »Wovon redet Ihr denn nun?«
    »Männer haben Bedürfnisse.« Ann drohte ihr mit erhobenem Finger. »Bedient sie mit all Eurem Geschick als Frau - der schönen Frau, zu der der Schöpfer Euch gemacht hat -, und er wird nach mehr verlangen. Er wird Euch heiraten, um es zu bekommen.« Nicci hätte sie am liebsten geohrfeigt. Stattdessen sagte sie: »Richard ist nicht so. Er weiß, dass nur die Liebe der Leidenschaft zwischen Mann und Frau Bedeutung verleiht.«
    »Die wird er am Ende auch bekommen. Ihr würdet dieser bedeutungsvollen Leidenschaft nur ein wenig auf die Sprünge helfen. Das Herz eines Mannes folgt seinen Bedürfnissen. Oder seid Ihr so altmodisch zu glauben, alle Paare heirateten aus Liebe? Die Weisheit der Älteren erwirkt oftmals eine bessere Partie. Und da Kahlan nicht zur Verfügung steht, ist dies der gebotene Weg.
    Es ist Eure Aufgabe, ihn in Euer Bett zu bekommen und ihm zu zeigen, dass Ihr ihm geben könnt, was er braucht. Nehmt Ihr Euch seiner Leidenschaft an, wird sein Herz Euch gehören - und am Ende wird er diese bedeutungsvolle Leidenschaft erfahren.« Nicci fühlte, wie ihr Gesicht tiefrot anlief. Sie konnte kaum fassen, dass sie diese Unterhaltung führten. Sie musste unbedingt das Thema wechseln, aber offenbar hatte es ihr die Sprache verschlagen. Natürlich besaß sie Richards Vertrauen und Freundschaft, aber Anns Vorschlag zu befolgen, hieße diese zu verletzen und das Vertrauen zu zerstören. Ihre Freundschaft gab Richard Sicherheit, und ihre beschützende Aufrichtigkeit qualifizierte sie in gewisser Weise für seine Liebe. Griffe sie dagegen Anns Anregung auf, würde dies sein Vertrauen in ihre Freundschaft erschüttern und ihr die Berechtigung absprechen, ihr jemals würdig gewesen zu sein.
    »Ihr dürft diese Gelegenheit nicht an Euch vorübergehen lassen, meine Liebe. Oder an uns.«
    Nicci fasste sie beim Arm, so dass sie stehen bleiben musste. »An uns vorübergehen lassen?«
    Ann nickte. »Ihr seid unsere Verbindung zu Richard.« Niccis Blick verengte sich. »Was denn für eine Verbindung?« Anns Züge spannten sich, und sie wurde mehr und mehr zu der Prälatin, die Nicci in Erinnerung hatte. »Die Verbindung, welche diejenigen unter uns, die junge Zauberer ausbilden, mit solchen Männern haben müssen.«
    »Richard ist unser Anführer - nicht aufgrund seiner Geburt, sondern aufgrund seiner Talente und der Willenskraft, dies bis zum Ende durchzustehen. Es mag nicht von Anfang an sein Ziel gewesen sein, Lord Rahl zu werden, aber mit der Zeit ist er in die Rolle hineingewachsen. Er hat sich entschieden, dass ihm das Leben wichtig genug

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