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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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geschwungen, Arme abgehackt, Schädel eingeschlagen, Brustkörbe mit einem einzigen Hieb gespalten. Wer ein Schwert besaß, durchbohrte damit andere. Obwohl es zunehmend schwieriger wurde, behielt Kahlan Richard im Blick, als dieser von Soldaten angegriffen wurde. Für viele war er das Ziel ihres Zorns. Er war für die gegen die Imperiale Ordnung gerichtete Blasphemie verantwortlich, er war es, der sich erdreistet hatte zu glauben, die kaiserliche Mannschaft besiegen zu können.
    Er hatte das Undenkbare getan, und dafür hassten sie ihn, denn sie kreideten es ihm als Überheblichkeit an. Vermutlich glaubten sie, überlegte Kahlan, dass er hätte scheitern sollen - zur Not absichtlich. Jedweder Erfolg, wobei auch immer, war dazu angetan, ihren Hass zu wecken, und musste zunichte gemacht werden. Sie waren die brutalen Rohlinge der Imperialen Ordnung, deren Ordenslehren auf Kerle wie sie angewiesen waren, damit ihrem Glauben gewaltsam Geltung verschafft werden konnte. Richard hielt noch immer quer über das Spielfeld auf sie zu und wurde dabei unablässig von Soldaten angegriffen, die er gelassen und ohne viel Federlesens niederstreckte. Methodisch bahnte er sich einen Weg quer über das Feld, und wer ihn dabei aufzuhalten versuchte, war des Todes. »Was sollen wir nur tun?«, fragte Jillian verängstigt. Kahlan sah sich um. Es gab kein Entrinnen. Die Armee der Imperialen Ordnung umringte sie auf allen Seiten. Allein hätte Kahlan, die für die meisten unsichtbar war, zwar fliehen können, aber sie hatte nicht die Absicht, Jillian und Nicci inmitten all dieser Rohlinge ihrem Schicksal zu überlassen. Doch selbst wenn sie es gewollt hätte - sie trug noch immer den Ring um ihren Hals.
    »Wir müssen hierbleiben«, entschied Nicci. Obwohl sie wusste, dass es keine realistische Fluchtmöglichkeit gab, sah Kahlan sie verwirrt an. »Wieso?«
    »Weil es Richard schwerfallen dürfte, uns zu finden, wenn wir uns von diesem Platz entfernen.«
    Wegen des Rings, den sie und Nicci um den Hals trugen, war Kahlan eigentlich nicht der Ansicht, dass er irgendetwas tun konnte. Jagang mochte verwundet sein, war aber noch immer bei Bewusstsein. Versuchten sie, sich aus dem Staub zu machen, würde er sie über die Ringe daran hindern - wenn er ihnen nicht noch Schlimmeres antat. Sie war bereit, es darauf ankommen zu lassen, aber nicht, solange sie keinen erfolgversprechenden Weg sah.
    Zudem bestand nach wie vor die Möglichkeit, dass Richard Jagang erledigte. In diesem Falle hätten sie eine Chance, vorausgesetzt, die Schwestern Ulicia oder Armina tauchten in der Zwischenzeit nicht auf. Womöglich hatte der Traumwandler sie mithilfe der Kontrolle über ihren Verstand längst um Hilfe gerufen.
    Jillian eng an ihren Körper gepresst, blickte Kahlan sich um. Nicci sicherte die Kleine auf der anderen Seite. Die Männer rings um sie her waren von einem wahren Blutrausch erfasst. Kahlan nickte. »Im Schutz von Jagangs Leibwache sind wir hier im Augenblick sicherer. Aber je nach Entwicklung der Dinge könnte sich das rasch ändern.«
    Ringsumher tobte das Gemetzel. Jagang lag, umringt von seiner Leibwache, auf den Knien und fasste sich an die Brust. Einige seiner Männer hatten sich neben ihm auf die Knie fallen lassen, um ihn, falls erforderlich, zu stützen, ihm aufzuhelfen und sich einen Weg nach draußen freizukämpfen. Andere befahlen, hektische Kommandos brüllend, endlich eine Schwester herbeizuschaffen. Unterdessen drosch die kaiserliche Garde, im Versuch, den Mob zurückzuhalten, noch immer voller Ingrimm auf jeden ein, der in ihre Reichweite kam. Blut und andere Körperflüssigkeiten weichten den Boden rings um den Zuschauerbereich des Kaisers zunehmend auf. Wie gebannt verfolgte Kahlan Richard mit dem Blick. Mittlerweile kamen sie von allen Seiten und versuchten, ihn zu töten, doch er bewegte sich zwischen ihnen, als wäre er tatsächlich ein Phantom. Ganz ähnlich, wie er zuvor den Blockern ausgewichen war, tauchte er nun seitlich unter Klingen weg, wich, wenn nötig, Stößen aus und schlüpfte zwischen den Soldaten hindurch, sobald diese ihn einzukreisen versuchten. Jeder seiner Schwertstöße erfolgte mit tödlicher Schnelligkeit und forderte ein Opfer. Er war der Inbegriff sparsamer Bewegung und tat bei seinem Kampf quer über das gesamte Spielfeld nie mehr als absolut nötig, während rings um ihn her eine lärmende, tumultartige Schlacht tobte.
    Inmitten dieses Chaos war Richard ein Zentrum ruhiger Gelassenheit. Jedes Mal, wenn

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