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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Wann immer Sechs Violet im Zeichnen unterwiesen hatte oder sie etwas Neues hatten zeichnen wollen, hatten sie tiefer und tiefer in die Höhle vordringen müssen, um noch eine jungfräuliche Stelle auf der Wand zu finden. Die Zeichnung von Richard, die letzte gemeinsam ausgeführte Zeichnung, war ihr nur zu gut in Erinnerung geblieben, daher wusste sie, dass die dahinterliegenden Höhlenwände noch unberührt waren. Als sie an dem bunten Geflecht aus Linien und Symbolen vorbei kam, das sich strahlenförmig rings um Richard ausbreitete, bemerkte sie erschrocken etwas, das ihr zuvor nie aufgefallen war. Sie blieb stehen. Dort war eine neue Zeichnung.
    Sie machte ein erstauntes Gesicht. Es war eine Zeichnung von ihr! Und rings um ihr Bildnis wirbelten irgendwelche Wesen. Rachel erkannte die Symbole wieder, die sie nach innen, in ihre Richtung, drängten. Die grauenhaften Biester ähnelten aus Schatten und Rauch bestehenden Gespenstern, nur dass sie Zähne besaßen, scharfe Zähne, dafür geschaffen, zuzuschnappen und zu reißen. Sofort wusste Rachel ohne jeden Zweifel, um was es sich handelte: Es waren die gespenstischen Kobolde.
    Versteinert starrte sie auf das Bildnis dieser entsetzlichen todbringenden Wesen, die mittels boshafter, dort auf die Höhlenwände gemalter Banne auf sie aufmerksam gemacht worden waren. Von den endlosen Lektionen, die sie Sechs Violet hatte erteilen hören, wusste sie, was die meisten von ihnen darstellten. Sechs hatte sie als »finale Elemente« bezeichnet. Ihre Aufgabe war es, die Hauptakteure des Banns zu eliminieren, nachdem die Ereignisabfolge beendet war, die durch die Zeichnung hatte ausgelöst werden sollen. Sie begriff den Zweck des Bildes, und was es mit alldem auf sich hatte: sobald die gespenstischen Kobolde sie aufgegriffen hätten, würden sie sich in Nichts auflösen.
    In der Zeichnung war sie auf allen Seiten von diesen albtraumhaften Wesen umgeben, die ihr unaufhaltsam näher kamen. In diesem Moment wurde ihr klar, dass es kein Entrinnen gab. Die vermeintliche Zuflucht war nichts weiter als das Zentrum, in das sie sie gescheucht hatten - eine Falle, bei der nicht die geringste Aussicht bestand, ihr jemals wieder zu entkommen.
    Ein Geräusch ließ sie zum matten, durch den Höhleneingang einfallenden Lichtschimmer hinüberblicken, und zum allerersten Mal sah sie die wirbelnden Schatten. Sie waren bereits in die Höhle eingedrungen und rotteten sich zusammen, genau wie in der Zeichnung dargestellt. Nun würden sie sie holen.
    Eine entsetzliche, lähmende Angst befiel sie, als ihr klar wurde, dass sie nicht mehr aus der Höhle herauskonnte, sondern nur noch tiefer hinein. Ein Blick auf die Zeichnung sagte ihr allerdings, dass sie das mitnichten retten würde - denn auch dort wimmelte es nur so von gespenstischen Kobolden. Sie saß in der Falle. Sie befand sich im Mittelpunkt eines Banns, dessen Zweck es war, sie immer enger zu umschließen.
    »Gefällt es dir?«, rief eine Stimme.
    Mit einem erschrockenen Keuchen wirbelte Rachel herum zu der durch das Dunkel hallenden Stimme. »Königin Violet.« Matt beleuchtet vom Schein einer Öllampe, feixte ihr aus dem Dunkel ein Gesicht entgegen. Offenbar hatte sich Violet nicht entgehen lassen wollen, wie die gespenstischen Kobolde sich über sie hermachten, und war gekommen, um das Ergebnis ihrer Machenschaften zu verfolgen. »Ich dachte, vielleicht würde es dich interessieren, woher sie kommen, ehe sie dich in Stücke reißen. Ich wollte, dass du weißt, wer eine alte Rechnung mit dir begleichen will.« Sie wies zur Wand hinüber. »Also habe ich die Zeichnung so angelegt, dass sie dich am Ende hierher führen würde, wo du in der Falle sitzen würdest.« Sie beugte sich ein wenig aus dem Dunkel vor. »Und sie dich endlich erwischen würden.« Rachel machte sich nicht die Mühe, sie nach dem Grund zu fragen. Den kannte sie. Violet gab ihr die Schuld an allem, was ihr jemals widerfahren war. Sie übernahm nie die Verantwortung für die Probleme, die sie sich selbst eingebrockt hatte. Die Schuld gab sie stets anderen, wie Rachel. »Wo ist Sechs?«
    Violet machte eine abfällige Handbewegung. »Wer weiß? Mir verrät sie ihre Pläne nicht.« Violets Blick wurde finster wie die Höhle selbst. »Sie ist jetzt Königin. Kein Mensch hört mehr auf mich, stattdessen springen alle, wenn sie nur den Mund aufmacht. Sie reden sie mit Königin an, Königin Sechs.«
    »Und Ihr?«
    »Mich duldet sie nur, damit ich für sie zeichne.« Sie stieß einen

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