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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Wucht dieses Übergangs zum bewussten Sein über sich ergehen lassen müssen. »Zedd«, rief die Stimme abermals. Sachte rüttelte ihn eine große Hand. Zedd zwang sich, die Augen einen winzigen Spalt weit zu öffnen, nur um sie angesichts des drohenden Wachzustands gleich wieder zusammenzukneifen. Rikka und Tom standen über ihn gebeugt da und betrachteten ihn mit zutiefst sorgenvoller Miene. Zedd sah, dass Toms blondes Haar an der Seite blutverklebt war.
    »Ist alles in Ordnung, Zedd?«
    Das war Rikkas Stimme. Blinzelnd versuchte er festzustellen, ob in seinem Körper jeder Knochen gebrochen war oder es sich nur so anfühlte. Eine in den dunklen Winkeln seines Verstandes lauernde Furcht wisperte mit leiser Stimme, dies könnte das Ende von allem sein. Sein Leib schmerzte, dort, wo Sechs’ Bann ihn getroffen hatte. Er kam sich vor wie ein alter Narr. Dabei hatte er sich doch zuvor ein klares Bild von ihr gemacht und hätte gewarnt sein müssen. Er war sich sicher gewesen, den Talenten dieser Frau gewachsen zu sein. Und das wäre ihm auch gelungen, hätte sie ihn nicht mit einer Art entworfenen Banns in einem unbedachten Augenblick erwischt, eine kleine Überraschung, die sie in den Höhlen hatte zeichnen lassen, während sie, für den Fall, dass er sich tatsächlich in ihr Reich wagte, geduldig sein Kommen abgewartet hatte. Auch wenn dies ein für eine Hexe vollkommen untypisches Verhalten war, er hätte es bedenken und auf einen solchen Trick gefasst sein müssen. Trotz ihrer beträchtlichen Talente war sie für manche von Zedds Kräften durchaus anfällig, wie sie auf der Burg der Zauberer hatte erfahren müssen. Aber offenbar hatte sie aus dieser Erfahrung gelernt und, völlig untypisch für eine Hexe, es geschafft, ein Gegenmittel zu entwickeln. Eigentlich ziemlich brillant. Trotzdem war er im Moment nicht in der Stimmung, ihre Leistung zu bewundern. »Ist alles in Ordnung mit Euch, Zedd?«, wiederholte Rikka. »Denke schon«, brachte er hervor. »Und mit Euch?« In Rikkas brummiger Antwort schwang ein verdrießlicher Unterton mit. »Sie waren zweifellos auf uns vorbereitet. Was sie auch taten, ich war machtlos, sie daran zu hindern.«
    »Nehmt es Euch nicht zu Herzen, mir ging es ganz genauso.« »Nachdem Ihr in Ohnmacht gefallen wart, hatte ich keine Chance mehr gegen all diese Soldaten«, setzte Tom hinzu. »Tut mir leid, Zedd, aber ich habe Euch im Augenblick der größten Not im Stich gelassen, dabei hätte ich für Euch der Stahl gegen den Stahl sein müssen.« Zedd blinzelte ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Redet keinen Unsinn. Der Stahl hat seine Grenzen. Ich bin es, der nicht hätte zulassen dürfen, dass wir auf diese Weise überwältigt wurden. Ich hätte es besser wissen und darauf vorbereitet sein müssen.«
    »Schätze, wir haben alle versagt«, meinte Rikka.
    »Schlimmer, wir haben Richard im Stich gelassen. Wir haben es ja nicht einmal bis in die Höhle geschafft, um den Bann zu brechen, der ihn von seiner Gabe trennt.«
    »Da besteht jetzt wohl kaum noch Hoffnung«, meinte Rikka. »Nun, wir werden sehen«, brummte Zedd. »Wenigstens scheinen wir fürs Erste in Sicherheit zu sein.«
    »Es sei denn, Sechs kommt noch einmal zurück, um uns den Rest zu geben.«
    Zedd warf ihm einen durchdringenden Blick zu. »Ihr versteht es wahrlich, einen aufzumuntern.«
    Mithilfe der beiden, die an seinen Armen zogen, gelang es Zedd, sich aufzusetzen. »Wo sind wir überhaupt?« Er sah sich im trüben Licht um. »In einer Art Gefängniszelle«, sagte Tom. »Die Mauern sind bis auf die Tür aus massivem Stein. Und auf dem Gang draußen wimmelt es von Wachsoldaten.«
    Sonderlich groß war der Raum nicht. Auf einem kleinen Tischchen brannte eine Laterne, und es gab einen einzelnen Stuhl. Davon abgesehen war die Zelle leer.
    »Die Decke besteht aus Balken und Planken«, bemerkte Zedd. »Ich überlege, ob ich sie mit meiner Kraft so weit aufbrechen kann, dass wir hinausschlüpfen können.«
    Mit ihrer Hilfe kam er wackelig auf die Beine. Rikka stützte ihn, als er den Arm hob, um mithilfe seiner Gabe die Decke zu erkunden. »Verdammt«, murmelte er. »Als sie diesen entworfenen Bann benutzte, hat sie gleichzeitig eine Art Barriere um diesen Raum gelegt, die es mir unmöglich macht, die Decke mit meiner Gabe aufzubrechen. Wir sind eingesperrt.«
    »Da wäre noch etwas«, bemerkte Tom. »Bei den Wachen draußen handelt es sich größtenteils um Ordenssoldaten. Offenbar steht Sechs auf derselben Seite wie

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