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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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aushoben. Während sich diese Gruben immer weiter ausbreiteten, schleppten andere das Erdreich bis zur Rampenbaustelle. Dank ihrer ungeheuren Zahl und ihrer unermüdlichen Schufterei waren sie selbst einem derart kühnen Unterfangen gewachsen. Richard war noch nicht lange im Lager, dennoch stellte er sich jeden Tag vor, die steil aufsteigende Rampe schon bald unaufhaltsam bis zum Rand der Hochebene emporwachsen zu sehen.
    »Wie willst du sterben?«, fragte Johnrock. Zwar war Richard es leid, dem Wachsen der Rampe zuzusehen und über die finstere und barbarische Zukunft nachzugrübeln, die die Imperiale Ordnung ihnen allen aufzwingen würde, doch Johnrocks Frage war auch nicht gerade ein Lichtblick. Er ließ sich auf der anderen Seite gegen die Innenseite des Wagenrades sacken und widmete sich weiter dem Verspeisen seiner Eier.
    »Glaubst du, ich habe eine Wahl?«, antwortete er nach einer Weile.
    »Dass ich ein Wörtchen dabei mitzureden habe?« Den Unterarm auf sein Knie gestützt, gestikulierte er mit einem halb verspeisten Ei. »Wir treffen Entscheidungen über unsere Lebensweise, Johnrock. Auf unsere Art des Sterbens haben wir längst nicht so viel Einfluss.« Seine Antwort schien Johnrock zu überraschen. »Du glaubst, wir können selbst entscheiden, wie wir leben wollen? Wir haben nicht die geringste Wahl, Rüben.«
    »Doch, die haben wir«, erwiderte Richard ohne sich näher zu erklären, und warf sich das halbe Ei in den Mund. Johnrock packte die an seinem Halsring befestigte Kette. »Wie kann ich mit diesem Ding um den Hals Entscheidungen treffen?« Er wies zum Feldlager hinüber. »Das sind unsere Herren.« »Herren? Sie haben sich entschieden, nicht selbst zu denken und stattdessen nach den Lehren der Imperialen Ordnung zu leben. Das macht sie nicht einmal zu Herren über ihr eigenes Leben.« Johnrock schüttelte erstaunt den Kopf. »Manchmal sagst du die merkwürdigsten Sachen, Rüben. Ich bin es, der keine Wahl hat, nicht sie.«
    »Es gibt Ketten, die stärker sind als die Ketten am Ring um deinen Hals, Johnrock. Mein Leben bedeutet mir sehr viel, trotzdem würde ich es opfern, um das Leben eines geliebten Menschen zu retten, eines Menschen, an dem mir sehr viel liegt.
    Die Männer da draußen haben sich entschieden, ihr Leben einer geistlosen Sache zu opfern, die nichts als Leid hervorbringt - sie haben ihr Leben längst aufgegeben und keine Gegenleistung dafür bekommen. Ist das eine Entscheidung, wie man leben möchte? Wohl kaum. Sie haben sich selbst Ketten um den Hals gelegt, Ketten einer anderen Art, aber trotzdem Ketten.«
    »Als sie mich holen kamen, habe ich mich gewehrt. Die Imperiale Ordnung hat gewonnen, und nun liege ich hier in Ketten. Diese Männer leben, versuchen wir uns aber zu befreien, ist das unser sicherer Tod.« Richard befreite ein weiteres Ei von ein paar Schalenresten. »Wir müssen alle sterben, Johnrock - jeder Einzelne von uns. Was zählt, ist, wie wir unser Leben führen. Schließlich ist es das einzige, das uns je vergönnt sein wird, also ist die Art und Weise, wie wir es führen, von überragender Bedeutung.«
    Kauend dachte Johnrock einen Moment lang darüber nach, schließlich schien er das Ganze mit einem Grinsen abzutun. »Also, wenn ich mich am Ende doch entscheiden muss, wie ich sterben möchte, dann unter dem Jubel der Menge, weil ich gut gespielt habe.« Er schaute zu Richard hinüber. »Und du, Rüben. Angenommen, du hättest die Wahl?« Richard gingen ganz andere Dinge durch den Kopf - wichtige Dinge. »Ich hoffe, ich muss die Frage nicht noch heute klären.«
    Johnrock seufzte schwer. Die Eier wirkten winzig in seiner kräftigen Hand. »Vielleicht nicht heute, aber ich denke, die Spiele werden hier, an diesem Ort, zu Ende gehen … hier an diesem Ort werden wir unser Leben verlieren.«
    Als Richard nicht darauf antwortete, sprach Johnrock erneut in das monotone Rauschen des Regens hinein. »Ich meine es ernst.« Er runzelte die Stirn. »Hörst du eigentlich zu, Rüben, oder träumst du noch immer von der Frau, die du gestern zu sehen geglaubt hast, als wir ins Lager kamen?«
    In diesem Moment wurde Richard bewusst, dass es genau so war, und dass er ein Lächeln auf den Lippen hatte. So zutreffend Johnrocks Worte sein mochten - dass sie an diesem Ort durchaus sterben konnten -, er lächelte. Gleichwohl verspürte er nicht die geringste Lust, mit ihm über Kahlan zu diskutieren.
    »Ich habe so einiges gesehen, als wir ins Lager gerollt sind.« »Schon bald, nach

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