Konfessor - 17
gut, ich denke darüber nach.«
»Ich werde es waschen und dafür sorgen, dass der Rosaton genau Euren Geschmack trifft.«
Ein Lächeln huschte über Rikkas Gesicht. »Danke.« Nicci wünschte, Richard könnte hier sein und dieses verhaltene Lächeln sehen, das so riskant für eine Mord-Sith war. Er hätte verstanden, dass dieser scheinbar so belanglose Schritt für diese Frau eine gewaltige Veränderung bedeutete. Sie vermisste ihn, hätte alles dafür gegeben, sein Lächeln zu sehen, dieses Lächeln, in dem sich alles widerzuspiegeln schien, was gut und anständig war. Sie vermisste ihn so sehr, dass sie hätte in Tränen ausbrechen mögen.
Rikka warf ihr einen Seitenblick zu. »Ist alles in Ordnung mit Euch? Diese Hexe hat Euch doch keinen bleibenden Schaden zugefügt? Ihr wirkt ein wenig, wie soll ich sagen … geknickt.« Nicci tat ihre Besorgnis mit einer unwirschen Handbewegung ab und wechselte das Thema. »Habt Ihr eigentlich Rachel inzwischen gefunden?«
Sie verließen gerade eine steinerne Kammer, deren Wände mit Teppichen von Landschaftsbildern behängt waren, und gelangten auf einen breiten, holzvertäfelten Flur, als die Mord-Sith Nicci mit einem eigentümlichen Blick bedachte. »Nein. Heute Morgen in der Frühe kam Chase zurück und berichtete, er hätte draußen vor der Burg Fußspuren gesehen. Gleich darauf hat er sich auf die Suche nach ihr gemacht.« Rachel war für Rikka eine weitere Verbindung zu den einfachen Freuden des Lebens. Nicci wusste, dass sie die Kleine sehr mochte, auch wenn sie es niemals auch nur annäherungsweise zugegeben hätte.
»Ich weiß nicht, was in sie gefahren ist«, sagte Zedd über seine Schulter, als er sie um eine Ecke in einen schmaleren Flur führte. »Einfach wegzulaufen sieht ihr gar nicht ähnlich.« »Glaubt Ihr, es könnte vielleicht etwas mit dem Auftauchen von Sechs zu tun haben?«, schlug Nicci vor. »Vielleicht steckt sie ja dahinter.« Rikka schüttelte den Kopf. »Chase meinte, er hätte außer Rachels Spuren keine anderen gesehen, und ganz bestimmt keine von Sechs.« »Denkt Ihr das Gleiche wie ich?«, wandte sich Cara an Nicci. »Ihr meint den Unterricht, den Richard uns damals im Spurenlesen gegeben hat?« Cara nickte. »Er meinte, es wäre möglich, Spuren mithilfe von Magie zu verbergen.«
»Das ist wohl richtig«, warf Zedd ein. »Nur ist Rachel schon vor Sechs’ Auftauchen verschwunden. Hätte sie versucht, ihre Spuren mithilfe von Magie zu verbergen, warum dann nur ihre eigenen und nicht auch Rachels? Was hätte das für einen Sinn?« Unvermittelt blieb Nicci stehen und wandte sich noch einmal herum zu der Türöffnung, durch die sie gerade getreten waren. Zu beiden Seiten des schmalen Portals standen vergoldete Pfeiler, die einen mächtigen Querbalken mit geschnitzten Symbolen stützten. Sie betrachtete sie stirnrunzelnd. »War hier vorher nicht ein Schild?« Zedds verdrießlicher Gesichtsausdruck verriet ihr, dass sie sich nicht getäuscht hatte. Er setzte sich wieder in Bewegung, und die an deren mussten sich beeilen, um aufzuschließen. Am Ende des Flurs bog er rechts in einen Durchgang ein, der zu einer Wendeltreppe führte. Verglichen mit den breiten Prunktreppen in der Burg der Zauberer war die Wendeltreppe eher schmal, im Vergleich mit einer gewöhnlichen Wendeltreppe war sie jedoch bemerkenswert. Die Tritte waren so breit, dass in der Mitte, wo ihre Anordnung bequem war und in einem vernünftigen Verhältnis zur Steigung stand, zwei Personen nebeneinander gehen konnten. Wegen der großzügigen Anlage des Treppenhauses musste man allerdings am äußeren Rand der Tritte mehrere Schritte bis zur nächsten Kante zurücklegen. Zudem folgten die Stufen einer eigentümlichen Krümmung, einer Art abfallenden korkenzieherähnlichen Ellipse, was eine gewisse Irritation bewirkte und einiges an Aufmerksamkeit erforderte, wollte man angesichts dieser ungewöhnlichen Anordnung nicht stürzen. Während des Abstiegs erkannte Nicci schließlich, dass man die Stufen so angelegt hatte, um eine mit glitzernden Mineralien durchsetzte Felsformation zu umgehen und anschließend zu unterführen.
Am Fuß der Treppe mündete ein kurzer Durchgang in den bereits vertrauten Spalt im Berg, der die Räume des Eindämmungsfeldes vom Muttergestein des eigentlichen Berges trennte. Jetzt waren sie der Stelle sehr nahe, wo die Hexe sie überrascht hatte. »Hier«, verkündete Zedd und blieb stehen. »Hier ist es zuerst aufgetreten.«
Er wies an den perfekt
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