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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ihnen lagernde Armee. »Die Existenz der Armee Jagangs, die uns umzingelt hat, ist eines von einer Reihe von Ereignissen, die mir sagen, dass wir uns auf der Kardinalwurzel befinden, die uns zu dieser schicksalsträchtigen Gabelung führt.
    Mir ist schon seit Jahrhunderten bekannt, dass es die große Leere in den Prophezeiungen gibt, nur war mir ihre Bedeutung nicht klar, da ich ihren genauen Ort in der Chronologie der Prophezeiungen nicht kannte. Meines Wissens konnten wir jederzeit auf einem völlig anderen Zweig des Baums der Prophezeiungen enden, ohne jemals einen Fuß in den Bereich zu setzen, der diese spezielle Kardinalwurzel mit der großen Leere enthält.
    Es bestand immer die Möglichkeit, dass sich die große Leere hinter einer von Hunderten falscher Gabelungen, auf einem toten Zweig der Prophezeiungen befindet. Als ich vor langer Zeit mit meinen Studien begann, hatte ich den Eindruck, es sei nichts weiter als eine falsche Prophezeiung, die, wie so viel Treibgut nie verwirklichter Ereignisse, letztendlich unter dem Staub der Geschichte in Vergessenheit geraten würde.
    Doch dann haben uns die Ereignisse unerbittlich an den Punkt geführt, an dem wir uns heute befinden. Jetzt bin ich mir sicher, dass wir uns auf diesem Ast der Prophezeiungen befinden, auf dieser Kardinalwurzel, wo wir jeden Moment auf die entscheidende Gabelung stoßen können. Und indem Ihr die Macht der Ordnung in Richards Namen ins Spiel gebracht habt, habt Ihr uns unwiderruflich dorthin geführt. Die Kästchen der Ordnung waren der abschließende Knoten auf diesem seherischen Spross.
    Jetzt bleibt der Menschheit nur noch eine Möglichkeit: Sie muss sich dieser Gabelung stellen.«

17
    Cara steckte ihren Kopf gerade weit genug zur Tür hinaus, dass der an den Mauern des Palasts aufsteigende Wind ihren blonden Zopf erfasste. »Soll das heißen, wenn Richard uns die eine dieser Abzweigungen entlangführt, werden wir überleben, und wenn nicht, und wir geraten auf die andere …«
    »Erwartet uns dort nur die große Leere«, beendete Nathan den Satz für sie. Er wandte sich wieder herum zu Nicci und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Begreift Ihr die Bedeutung dessen, was ich Euch sage?«
    »Auch wenn mir die Prophezeiungen nicht in allen Einzelheiten bekannt sein mögen, Nathan, so weiß ich doch, was auf dem Spiel steht. Immerhin haben die Schwestern der Finsternis die Kästchen der Ordnung ins Spiel gebracht. Im Falle ihres Sieges sehe ich also kaum ein anderes Ergebnis als das Ende alles Guten. So weit ich es zu überblicken vermag, ist Richard der Einzige, der das noch verhindern kann.« »So ist es.« Nathan seufzte. »Deswegen haben Ann und ich fünfhundert Jahre auf Richards Erscheinen gewartet. Ihm war es bestimmt, jene Gabelungen zu überwinden, die uns durch ein gefährliches Geflecht aus verborgenen Knoten innerhalb der Prophezeiungen tragen würden. Gelingt ihm das, und bis jetzt ist das der Fall, dann muss er uns in diese entscheidende Schlacht führen. Das alles ist uns seit geraumer Zeit bekannt.«
    Nathan rieb sich die Schläfen. »Uns war immer schon klar, dass die Kästchen der Ordnung der abschließende Knoten waren, auf dem dieser Kardinalspross abzweigt.«
    Nicci ließ seine Worte mit gerunzelter Stirn auf sich einwirken. Plötzlich verstand sie.
    »Deshalb ist Euch zuvor dieser Fehler unterlaufen«, sagte sie, halb zu sich selbst.
    Ann beugte sich durch die Türöffnung. Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Was?«
    »Ihr seid dem falschen Spross in den Prophezeiungen gefolgt«, sagte Nicci, während sich die Teile des Puzzles in ihren Gedanken zu einem Bild fügten. »Ihr wart Euch der Bedeutung der Kästchen der Ordnung bewusst, nur war Euch die zeitliche Abfolge durcheinandergeraten, weshalb Ihr schließlich der falschen Gabelung gefolgt seid. Fälschlicherweise hattet Ihr angenommen, Darken Rahl habe durch den Einsatz der Kästchen diesen abschließenden Knoten geschaffen, und es wäre er, der uns in die große Leere führen würde.« Jetzt, da ihr die Bedeutung dieses Fehlers aufging, wandte Nicci sich mit starrem Blick herum zu der einstigen Prälatin. »Ihr wart im Glauben, Richard auf die Bewältigung dieser Bedrohung vorbereiten zu müssen, also habt Ihr Das Buch der gezählten Schatten entwendet und es Georg Cypher überlassen, der es, sobald Richard älter wäre, an diesen weitergeben sollte. Ihr dachtet, in der abschließenden Schlacht ginge es gegen Darken Rahl. Ihr wolltet, dass Richard ihn

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