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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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bekämpft, und wart überzeugt, ihm das nötige Hilfsmittel in die Hand zu geben, um in dieser Schlacht zu bestehen.
    Stattdessen hattet Ihr versehentlich eine falsche Abzweigung gewählt - und endetet, ohne es zu merken, auf einem unfruchtbaren Zweig. Statt ihm zu helfen, habt Ihr ihn durch Eure Fehleinschätzung dazu gebracht, die große Barriere einzureißen, so dass Jagang zu ebenjener Bedrohung wurde, vor denen die Prophezeiungen ursprünglich gewarnt hatten. Euretwegen konnten die Schwestern der Finsternis die Kästchen der Ordnung in ihren Besitz bringen, konnte ihnen der Hüter der Unterwelt seinen Willen aufzwingen. Ohne Euer Eingreifen wäre nichts von alledem möglich gewesen.«
    Nicci musterte die einstige Prälatin fassungslos, während ihr die Ungeheuerlichkeit ihres Tuns bewusst wurde. Die Erkenntnis bereitete ihr eine Gänsehaut.
    »Ihr selbst habt das alles verschuldet - unwissentlich. Mithilfe der Prophezeiungen wolltet Ihr eine Katastrophe abwenden und habt Euch stattdessen zu ihrem Erfüllungsgehilfen gemacht. Euer Entschluss einzugreifen hat die Katastrophe überhaupt erst möglich gemacht.« Ann verzog das Gesicht zu einer säuerlichen Miene. »Auch wenn es so aussehen mag, als hätten wir …«
    »All die Arbeit, die Pläne, das jahrhundertelange Warten, und Ihr habt es verdorben.« Nicci strich sich das windgepeitschte Haar aus dem Gesicht. »Und nun stellt sich heraus, dass ich diejenige bin, auf die die Prophezeiungen angewiesen sind - weil Ihr Euch eingemischt habt.« Nathan räusperte sich. »Nun, das ist eine ziemlich starke - und leicht irreführende - Vereinfachung, aber ich muss zugeben, es ist etwas dran.« Plötzlich sah Nicci die Prälatin, die sie stets für nahezu unfehlbar gehalten hatte, eine Frau, die jederzeit bereit war, anderen den winzigsten Fehler anzukreiden, in völlig neuem Licht. »Euch ist ein Fehler unterlaufen. Ihr habt alles falsch verstanden. Während Ihr darauf hingearbeitet habt, dass Richard seine Rolle als Drehund Angelpunkt spielen konnte, der uns womöglich retten würde, wurdet Ihr selbst zum zentralen Faktor, der möglicherweise unser aller Untergang bedeuten könnte.« »Hätten wir nicht…« »Ja, wir haben einige Fehler gemacht«, fiel Nathan Ann ins Wort, ehe sie richtig ansetzen konnte. »Aber mir scheint, das trifft auf uns alle zu. Betrachtet Euch doch selbst, eine Frau, die ihr ganzes Leben für die Überzeugungen der Imperialen Ordnung gekämpft hat, nur um sich schließlich ganz einem Leben als Schwester der Finsternis zu verschreiben. Soll ich aufgrund Eurer in der Vergangenheit gemachten Fehler etwa alles für nichtig erklären, was Ihr jetzt sagt und tut? Wollt Ihr alle unsere Erkenntnisse und Errungenschaften für gegenstandslos erklären, nur weil uns vor langer Zeit ein Fehler unterlaufen ist? Vielleicht waren unsere Fehler in Wirklichkeit gar keine Fehler, sondern lediglich ein Mittel der Prophezeiungen, Teile eines größeren Plans.
    Immerhin war es Euch von Anfang an bestimmt, Richard so nahe zu sein, dass Ihr ihm helfen konntet. Vielleicht haben wir es Euch durch unser Handeln ermöglicht, ihm so nahe zu kommen und eine entscheidende Rolle zu spielen, eine Rolle, die nur Ihr übernehmen konntet.« »In den Prophezeiungen ist der freie Wille eine Variable«, sagte Ann. »Wo wärt Ihr ohne Richard und all die Geschehnisse, die sich dank seiner so gefügt haben? Was wärt Ihr, hätten wir nicht zu gegebener Zeit gehandelt? Wo wärt Ihr jetzt, wenn Ihr Richard nie begegnet wärt?« Über diese Möglichkeit mochte Nicci nicht einmal nachdenken. »Wie viele mehr könnten am Ende, so wie Ihr, gerettet werden, weil sich die Dinge genau so ereignet haben«, fügte die Prälatin hinzu. »Gut möglich«, sagte Nathan, »dass die Prophezeiungen ganz einfach einen anderen Weg gefunden hätten, zu den gleichen Ergebnissen zu gelangen, wenn wir, sei es aus den richtigen oder falschen Gründen, nicht so gehandelt hätten. So wie diese Sprossen ineinander verschlungen sind, waren die jetzigen Ereignisse auf die eine oder andere Art vielleicht unvermeidlich.«
    »So wie Wasser stets einen Weg nach unten findet?«, fragte Cara. »Ganz genau«, sagte Nathan, erfreut über ihre Auffassungsgabe.
    »Bis zu einem gewissen Grad sind die Prophezeiungen selbstheilend. Auch wenn wir die Einzelheiten zu verstehen glauben, kann es gut sein, dass uns das größere Gesamtbild verborgen bleibt, so dass sich die Prophezeiungen, sofern wir es auf uns nehmen,

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