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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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Ich weiß nicht, ob ich das kann, aber ich bin zu eigensinnig, um es nicht zu versuchen. Deshalb, iß mit mir zu Abend, bei mir zu Hause.«
    Iris öffnete den Mund und wollte etwas sagen.
    »Warte. Bevor du voreilige Schlüsse ziehst... es wird sehr ruhig sein, ungezwungen, mit meiner Tochter und meinem Hund, und wir haben Zeit, um ohne mürrische Ober und ohne rosa Essen zu reden, oder du kannst auch rosa Essen haben, wenn du das willst. Ich bin...«
    »In Ordnung.«
    »...ein guter Koch, und ich weiß, daß es kurzfristig ist und du vermutlich schon Pläne hast, aber wenn nicht, dann möchtest du heute abend vielleicht nicht allein sein und...«
    »In Ordnung.«
    »In Ordnung?«
    »Ja. In Ordnung. Ich habe keine Pläne, und ich will heute abend nicht allein sein. Danke für die Einladung.«
    »Schon gut. Ach, also, gehst du an das Grab?«
    »Nein. Ich habe mich von Alley schon verabschiedet. Mir ist ganz übel bei dem Zirkus.«
    »Laß dir erklären, wie du zu meinem Haus kommst.«
    Iris suchte in ihrer Handtasche nach etwas, auf dem sie schreiben konnte, und zog eins der Programme für die Beerdigung hervor. Sie schrieb die Anweisungen auf und steckte sie zusammengefaltet in die Tasche ihrer Kostümjacke.
    »Sagen wir um sechs?«
    »Gut.«
    Somers ging hinüber zu Paul Lewin, der an der Ulme lehnte und sie beobachtete.
    »Also. Hast du eine Verabredung getroffen?« sagte Lewin.
    »Ja, erledigt.«

Es ist ja nicht so , daß es ihnen egal ist.
    »Ich tue es nicht! Ich verkaufe Alley nicht!«
    »So ist es richtig, führen Sie weiter Selbstgespräche.«
    »Was?« sagte Iris.
    »Machen Sie nur weiter. Passiert immer öfter.«
    »Wer spricht wo?« sagte Iris.
    »Hier unten. Hätten Sie einen Vierteldollar übrig?«
    Die Stadtstreicherin saß unter dem Säulengang des McKinney-Alitzer-Gebäudes. Ihr Gesicht war gebräunt und verwittert, das Haar war gekämmt, aber schmutzig und zottelig geschnitten. Sie trug ein ausgeleiertes T-Shirt und zu große, ausgebeulte Khakihosen, die in der Taille aufgerollt waren, und eine maßgeschneiderte Kostümjacke, vermutlich von der Stuhllehne einer nachlässigen Geschäftsfrau in der Stadt geklaut, und so machte sie irgendwie einen heruntergekommenen und doch modischen Eindruck.
    Iris öffnete die Handtasche, ärgerlich, daß sie angesprochen worden war, aber auch gefangen an einem kleinen Angelhaken des schlechten Gewissens.
    »‘türlich, mit einem Vierteldollar kommt man nicht mehr weit«, sagte die Stadtstreicherin.
    Iris lächelte über den Handel um eine höhere Summe. Sie zog fünf Dollar heraus.
    »Danke. Großartiges Kostüm. Nicht viele Leute können gut Schwarz tragen.«
    »Sie sind in der falschen Branche.«
    »Vielleicht sind Sie es.«
    Iris’ Magen rebellierte bei der beiläufigen Wahrheit. Sie ging an der Frau vorbei, öffnete die Glastür und ging durch die Marmorhalle zum Tisch des Wachmanns.
    »Hallo, Nicky.«
    »Iris. Wieder mal am Samstag hier. Arbeit. Arbeit. Arbeit.«
    »Muß immer einen Schritt voraus bleiben.«
    »Das Wetter ist zu schön, um heute drinnen zu bleiben.«
    »Wir haben Smogalarm Stufe drei.«
    »Draußen ist es trocken und sonnig und schön.«
    »Die Last eines weiteren sonnigen Tages. Der Fluch Südkaliforniens. Wer ist die Stadtstreicherin?«
    »Lucille? Hat sie Sie belästigt?«
    »Nein. Muß ich mich eintragen, Nicky?«
    »Wollen Sie nicht?«
    »Mein Chef hat sich beschwert, daß ich so viele Überstunden eingereicht habe, und wenn er auftaucht und merkt, daß ich hiergewesen bin, sieht das nicht gut aus.«
    »Alles klar.«
    »Wenn er tatsächlich auftaucht, kannst du mich oben anrufen? Du kennst ihn, nicht? Stan Raab? Kleiner Mann, blondes Haar. Ruf einfach die Büronummer an, dann weiß ich, daß er auf dem Weg nach oben ist. Dann habe ich genug Zeit zu verschwinden. In Ordnung?«
    »Sicher, Schätzchen.«
    »Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, ruf mich doch an, wenn irgend jemand zu McKinney kommt, ja?«
    »Ihr Wille ist mir Befehl. Wie wäre es, wenn ich zu Hause bleibe und mich um den Haushalt kümmer, während Sie die Brötchen verdienen? Eine leitende Angestellte. Könnte mir ganz gut passen.«
    »Es würde dir nicht gefallen.«
    »Oh, doch.«
    »Du müßtest mich fragen, wenn du Geld ausgeben willst.«
    »Meine Arbeit wäre, Hausmann für eine leitende Angestellte zu sein.«
    »Das wird kompliziert. Glaub mir. Wiedersehen, Nicky. Vergiß den Anruf oben nicht.«
    Die Glastüren zum McKinney-Alitzer-Trakt waren schon von der

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