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Konfetti im Regen

Konfetti im Regen

Titel: Konfetti im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Pugh
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auf, ließ sich auf die Knie fallen und fing an, sich durch einen Haufen Bücher und Zeitschriften auf dem Boden zu graben. Sie warf Zeitschriften quer durch das Zimmer, ihre glatten Umschläge rutschten auf dem Teppich. Schließlich fand sie ihr Telefonbuch. Sie blätterte die Seiten mit klebrigen Fingern durch, dann hielt sie eine Seite mit der Hand offen und tippte mit der anderen Ziffern ins Telefon ein.
    »Hallo, hier ist Iris.«
    »Iris. Was für eine Überraschung.«
    »Ich muß mit dir reden. Können wir uns treffen?«
    »Natürlich. Wo?«
    »Im Büro in einer halben Stunde?«
    »Ich komme hin.«
    Iris öffnete die obere Schublade ihres Nachtschranks und nahm den blauen Samtkarton und die Schachtel mit den Patronen heraus. Sie öffnete das gelbe Band des Kartons, zog die Waffe heraus und lud sie. Sie öffnete den Reißverschluß ihrer Handtasche, verstaute die Waffe darin und ließ die Schachtel mit den Patronen hinterhergleiten. Dann hängte sie sich die Handtasche über die Schultern, packte die Rodeo-Drive-Einkaufstasche mit den zweihundertachtunddreißigtausend Dollar in den Rucksack, ergriff ihre Schlüssel und lief zur Eingangstür.
    Sie wollte gerade die Tür hinter sich schließen, überlegte es sich dann anders, stieß sie so hart auf, daß sie gegen den Türstopper prallte und durch den eigenen Schwung fast wieder zuknallte.

John Somers fuhr über die Kreuzung der 10 und der 405, blieb in der Innenkurve der Straße, fuhr an den Türmen von Westwood vorbei, auf die Dunkelheit von Sepulveda zu, nach Hause in sein Baumhaus. Aber er konnte nicht nach Hause fahren. Müßte zurück zum Ort des Verbrechens. Aber der würde inzwischen aufgeräumt sein und dunkel. Es gab nur einen Ort, zu dem er fahren konnte.
    Er schlug mit beiden Händen auf das Lenkrad.
    »Verdammtes Weib!«
    Er überquerte zwei Spuren und fuhr an der nächsten Ausfahrt ab. Er bog nach links ab, fuhr unter dem Freeway hindurch und in der entgegengesetzten Richtung wieder auf ihn rauf.
    »Somers, du Idiot.«
    Er nahm jeweils zwei Stufen zu Iris’ Wohnung und klopfte mit den Knöcheln kräftig an die Tür. Sie ging leise auf.
    »Iris!« Er knallte die Tür hinter sich zu. »Halt diese verdammte Tür abgeschlossen! Was zum Teufel ist überhaupt los mit dir?«
    Er ging mit großen Schritten durch die Küche, das Wohnzimmer und das Bad, wobei seine langen Beine schnelle Arbeit leisteten. Er stieß die Tür zur Dusche auf, und sie klapperte in ihrem Rahmen.
    »Iris!«
    Im Schlafzimmer betrat er den begehbaren Schrank und stieß mit dem Fuß gegen den Kleiderhaufen. Die Sporttasche lag immer noch auf dem Bett. Er setzte sich daneben, drehte den Nylongurt in der Hand und sah sich wütend im Zimmer um, als ob er da wohl eine Idee finden würde, was er als nächstes tun sollte.
    Er sah ein Telefonbuch mit Eselsohren auf dem Bett liegen. Vorher war es noch nicht dagewesen. Iris hatte Klingel um den Eindruck auf dem Einband gekritzelt. Somers hielt das Buch in den Händen und starrte auf den Einband, als ob eine Brise durch das Fenster wehen und die Seiten aufblättern würde, die Iris zuletzt benutzt hatte. Er nahm ihr Telefon ab, um zu sehen, ob es eine automatische Wiederholungstaste hatte. Hatte es nicht.
    Sie ist mit ihm gegangen.
    Somers schlug das Buch bei G auf. »Goss, Green... Grant, Steve. Postfach blabla. Sympa in Jachthafen D. Panay Way, Slip 89. Sympa. Muß ein Boot sein.«
    Somers steckte das Telefonbuch ein und wollte gerade die Wohnung verlassen, als er hörte, wie jemand die Eingangstür öffnete. Da waren vorsichtige Schritte auf dem Parkett im, Korridor. Irgend etwas, das auf dem Boden lag, wurde aus dem Weg gestoßen und rutschte gegen die Wand.
    Somers zog seine Waffe und schlich mit dem Rücken an der Wand den Korridor entlang, dabei hielt er die Waffe mit beiden Händen dicht an der Brust. Er kam näher an die Tür, die zum Wohnzimmer führte, erreichte sie und wollte sie gerade mit erhobener Waffe öffnen, als er eine Stimme hörte.
    »Iris?«
    Es war eine Frauenstimme. Der Ton war unsicher.
    »Iris? Wo bist du?«
    Somers schaute um die Ecke der Tür, steckte dann die Waffe wieder ins Halfter. Sie war älter geworden, aber sie hatte sich kaum verändert.
    »Mrs. Thorne?«
    »Ja?« Sie ging zu Somers hinüber, wandte ihr Gesicht nach oben, weil er so groß war. Sie blinzelte, kämpfte um das Wiedererkennen.
    »Johnny Somers. Meine Güte!«
    Sie hielt ihm beide Hände hin, und er streckte seine aus. Sie nahm seine Hand

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