Konflikte loesen
können. Viele Menschen erwidern an dieser Stelle, dass für diesen Schritt keine Zeit und die Situation zu belastend sei.
Fakt ist jedoch: Je mehr Aufmerksamkeit Sie am Anfang sich selbst zukommen lassen, desto besser wissen Sie, was Sie wollen, desto klarer können Sie kommunizieren. Und genau diese Punkte tragen zu einer zügigen Klärung der Situation bei.
Welche Gedanken und Gefühle entstehen bei Ihnen?
Der Konflikt entstand nicht von jetzt auf gleich, somit wissen Sie schon seit einiger Zeit, dass es ihn zwischen Ihnen und einer weiteren Person gibt. Die Situation hat sich bereits aufgeschaukelt, erste Wortgefechte wurden geführt und die Gesamtsituation wird immer belastender für Sie. Die bis jetzt von Ihnen angewandte Art und Weise, mit Ihrem Konfliktpartner zu reden scheint erfolglos zu sein und so drehen Sie sich vielleicht ratlos im Kreis. Klären Sie immer wieder für sich diese Fragen:
Übung: Sich über sich selbst bewusst werden
Was genau ist das Problem?
Was wünsche ich mir?
Welche Gefühle sind bei mir präsent, wenn ich an die Situation denke, wie fühle ich mich?
Wie kann ich für mich sorgen? Wer kann mir helfen?
Die Antworten auf diese Fragen könnten in etwa so aussehen:
Beispiele
„Ich fühle mich schlecht, meine Kollegen ignorieren mich und mein Chef meckert nur an meiner Arbeit herum.“
Hinterfragen Sie sich weiter: Was genau bedeutet für Sie „schlecht“? Was tun Ihre Kollegen konkret, dass Sie den Eindruck haben, ignoriert zu werden? Was genau sagt Ihr Chef?
Trennen Sie Beobachtung von Bewertung und üben Sie, sich selbst ein aufmerksamer Zuhörer zu sein. Erst so werden Sie später in der Lage sein, sich anderen in Konfliktsituationen klar mitzuteilen.
Finden Sie Ihre Antworten, notieren Sie diese und leiten Sie daraus die nächsten Schritte ab (zum Beispiel Gespräch mit dem Vorgesetzten).
Was genau stört Sie?
Um bei dem eingangs erwähnten Beispiel des Kollegen zu bleiben, kommt nun der erste Vorbereitungspunkt für ein Gespräch. Machen Sie sich, am besten schriftlich, klar,was genau Sie stört. Schreiben Sie Stichpunkte, Sätze, was auch immer Ihnen in dem Moment einfällt, auf.
Übung: Wo liegt der Hase im Pfeffer?
Was ist es, das Sie wirklich stört?
Wie fühlen Sie sich damit?
Was wollen Sie Ihrem Kollegen sagen?
Was erwarten Sie von einem klärenden Gespräch?
Was möchten Sie mit einem Gespräch mit dem Kollegen erreichen? „Klärung natürlich“, mögen Sie denken, jedoch: Wann genau ist der Konflikt für Sie geklärt? Aus der Praxis hier einige Beispiele:
Wann ist der Konflikt geklärt? – Beispiele aus der Praxis
Wenn mein Vorgesetzter endlich einsieht, dass er einen Fehler gemacht hat und er die Schuld am verspäteten Projektstart trägt.
Wenn mein Kunde die offene Rechnung bezahlt.
Wenn mein Kollege mir zustimmt und sich bereit erklärt, die von mir vorgestellten Änderungen zu akzeptieren.
Um einen Konflikt zu klären, ist es ratsam, entsprechend zu kommunizieren. Das beinhaltet, dass Sie sich darüber klar sind, ob das, was Sie momentan glauben erreichen zu wollen, auch für Sie sinnvoll ist. Klingt unlogisch, nicht wahr? Um bei den oben genannten Beispielen zu bleiben:
Was haben Sie davon, dass Ihr Vorgesetzter die Schuld auf sich nimmt?
Was haben Sie davon, wenn Ihr Kunde in zwei Jahren die Rechnung begleicht?
Ist wirklich nur Ihr Lösungsvorschlag der einzig richtige Weg?
Je nachdem, auf welcher Eskalationsstufe Sie in der Konfliktsituation stehen, fallen Ihre Antworten vermutlich unterschiedlich aus.
Was haben Sie von der Klärung? – Beispiele aus der Praxis
„Mein Vorgesetzter soll die Schuld auf sich nehmen, damit alle in der Abteilung sehen, wie dämlich er ist“ ist keine seltene Aussage. „Natürlich ist meine Lösung die einzig richtige, ich beschäftige mich schließlich schon länger mit dieser Aufgabe“ ist nichts, was besonders ungewöhnlich als Antwort wäre. Vielleicht stehen Sie aber auch erst am Anfang des Konflikts, was Sie vermutlich zu der Antwort „Die Schuldfrage bringt nicht wirklich etwas“ bewegen wird.
Daher erneut: Was erwarten Sie von dem Klärungsgespräch? Wenn es um die Lösungsfindung geht, fordern klare Dialoge glasklare Inhalte. Nutzen Sie zum Beispiel die SMART-Regel, um sich selbst erst noch klarer zu werden und dies auch zu formulieren, was besonders in der Teamarbeit sehr wichtig ist: „Spezifisch. Messbar. Attraktiv/Aktionsorientiert/Akzeptiert. Realistisch. Terminiert.“.
Spezifisch:
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