Konflikte loesen
Präzise, unmissverständlich und positiv
„Ich möchte gerne weiterhin mit Ihnen zusammenarbeiten.“
„Mir ist unsere Arbeitsbeziehung sehr wichtig. Daher möchte ich nicht, dass etwas zwischen uns steht.“
„Ich möchte gerne einige Abläufe zwischen uns verbessern, damit wir effektiver arbeiten können.“
Messbar: Die Anforderung sollte messbar sein
„In die Präsentationen gehören auf jede Seite unten rechts die Seitenzahl und oben links das Firmenlogo.“
„Damit ich die Termine für Herrn Schmidt vorbereiten kann, benötige ich von Ihnen im Vorfeld folgende Angaben (Beschreibung).“
„Damit wir uns gegenseitig auf dem aktuellen Stand bringen können, benötige ich eine Stunde Zeit pro Woche von Ihnen.“
Akzeptiert/Attraktiv:
Die Akzeptanz, besonders im Team, ist sehr wichtig, da ansonsten jeder Plan bei einem Vorhaben bleibt. Stellen Sie diese sicher, indem Sie direkt nachfragen:
„Ist dieses Vorhaben in Ihrem Sinne?“
„Wie finden Sie den Vorschlag/das Vorgehen bisher?“
„Sagen Ihnen diese Pläne zu?“
Aktionsorientiert: Formulieren Sie die nächsten Schritte positiv und klar
Nicht nur das große Ziel ist wichtig, sondern auch die kleinen Schritte vorab, damit die Meilensteine erreicht werden:
„Damit wir am Ende des Jahres die Umsatzziele erreicht haben, sollten wir uns im Januar um das Thema Akquise kümmern.“ (Wer macht was bis wann?!)
Realistisch: Jede Lösung sollte realistisch definiert sein
Ressourcen, die nicht zur Verfügung stehen, müssen zunächst organisiert werden (Aktion), sonst ist Ärger vorprogrammiert:
„Um die Kundenpräsentation bis Ende des Monats erstellen zu können, benötigen wir von Herrn Meyer die Angaben x bis Zeitpunkt y.“
Je präziser alle Ziele in kleine Schritte zerlegt werden, desto früher können auch Entwicklungen erkannt werden, die vom Plan oder dem Ziel abweichen, denn die Formulierung mit der SMART-Regel ist kein Wunschkonzert, sondern eine Schritt-für-Schritt-Maßnahme, die eine Handlung zur Folge hat. Kontrolle und eventuelle Korrekturen sind daher unerlässlich: Das sorgt präventiv auch dafür, dass mangelhafte Kommunikation rechtzeitig erkannt und schnell geklärt werden kann.
Damit Sie sich vorab klarer werden, hilft Ihnen vielleicht die Unterteilung in die vier verschiedenen Seiten:
Sach-Seite:
Was ist beim letzten Mal passiert? Welche Fragen will ich klären? Was will ich besprechen? (Wer, wie, was, wann, wo?)
Ich-Seite:
Was habe ich beim letzten Mal gefühlt? Wie ging es mir? Was empfinde ich jetzt? Wieso empfinde ich es so?
Wunschseite:
Was soll sich ändern? Was möchte ich bewirken? Was brauche ich im Moment?
Beziehungsseite:
Wie habe ich mich beim letzten Mal behandelt gefühlt? Was hat mich gestört? Was möchte ich dem anderen mitteilen? Wie sehe ich meine Beziehung zum anderen?
Manipulieren ist out – Kommunikation ist in
Das Problem ist klar definiert, nun soll eine Lösung gefunden werden, die auf der Hand zu liegen scheint. Aussagen, die mithilfe der SMART-Regel gefunden werden können, sind zum Beispiel diese:
„Ich will, dass Herr Meyer versteht, dass er mich bei wichtigen Absprachen mit einbezieht.“
„Mein Vorgesetzter soll endlich ordentlich mit mir umgehen.“
„Meine Kollegin soll aufhören, hinter meinem Rücken schlecht über mich zu reden.“
Zur Erinnerung das Konfliktmodell von Glasl:
1. Ebene (Win-Win)
Stufe 2: Debatte . Ab hier überlegen sich die Konfliktpartner Strategien, um den anderen von ihren Argumenten zu überzeugen. Meinungsverschiedenheiten führen zu einem Streit. Man will den anderen unter Druck setzen. Schwarz-weiß-Denken entsteht.
Die Aussagen sind legitim und aus der entsprechenden Sicht nachzuvollziehen, doch nun in die Praxis.
Beispiele aus der Praxis
Stellen Sie sich bitte vor, Herr Müller und Herr Meyer bestätigen beide, dass sie miteinander einen Konflikt haben, reden kaum noch und die Stimmung ist angespannt. Herr Müller sagt: „Herr Meyer, ich möchte dass Sie mich bei wichtigen Absprachen mit einbeziehen.“ Wie wird Herr Müller reagieren? Sich rechtfertigen? Die Schuldzuweisungen, die er in dieser Aussage vermutlich hört, direkt an Herrn Müller zurückspielen? Widerstand leisten?
Ein weiteres Beispiel, erneut eine angespannte Konfliktsituation, Frau Meyer zu ihrer Kollegin: „Hören Sie endlich auf, hinter meinem Rücken schlecht über mich zu reden.“ Den Streit kann man förmlich hören. Dieses Kapitel heißt „Die wichtigste Person in einem
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