Konflikte loesen
Büro.“
„Immer diese Befindlichkeiten!“
Emotionen sind beim Pförtner abzugeben?!
Gefühle in Konfliktsituationen sind selten schön: Hass, Wut oder Trauer sind nichts, was Menschen genießen. Gepaart mit Sätzen und Aussagen, die scharf wie Messer sind, scheinen sie keine gute Basis für ein ordentliches Gespräch zu sein. Ist das so? Ist es nicht menschlich, dass wir Gefühle haben, ist es nicht sogar gesund, dass wir diese in Maßen ausleben, sicher auch an dem Ort, an dem wir mehr Zeit verbringen als in den eigenen vier Wänden, nämlich am Arbeitsplatz?! Sachlichkeit und Emotionen sind zunächst nicht zu trennen. Es ist egal, wo wir uns gerade befinden, im Büro, im Stau, bei der Nachbarin oder im Kindergarten. Wir wissen, dass es Situationen gibt, in denen wir darüber nachdenken sollten, was und wie wir es sagen, aber dann gehen sie mit uns durch, die Gefühle. Emotionen und Sachlichkeit sind dann zu trennen, zumindest unterschiedlich zu betrachten, wenn man es schafft, diese „Pferde“ wahrzunehmen, zu akzeptieren, um sich ihnen dann nacheinander zuzuwenden.
Hierbei gilt: Störungen haben Vorrang! Unklarheiten, Missverständnisse, Gefühle, Verletzungen und unerfüllte Bedürfnisse sind nicht geklärte Punkte, die eine sachliche Diskussion verhindern. Erst wenn diese geklärt sind, kann sich inhaltlich auseinandergesetzt oder die Zusammenarbeit fortgesetzt werden.
Je mehr wir versuchen, unsere Emotionen zu unterdrücken, desto präsenter und gegenwärtiger sind sie.
Man sagt: „Nein, ich werde hier keine Befindlichkeiten auf den Tisch packen, das gehört nicht in diese Situation, ich bin schließlich Profi.“ Und kämpft während des gesamten Meetings damit, sich seinen Ärger nicht anmerken zu lassen, während man in dieser Zeit aber ebenso wenig in der Lage ist, an der Diskussion teilzunehmen oder dem Kollegen zuzuhören, der gerade Unterstützung in einer schwierigen Angelegenheit benötigt. Wir sind dann Profi, wenn wir anerkennen, dass wir diese zwei Schuhe tragen: Sachlichkeit sowie Emotion, und lernen, für uns zu sorgen, besonders in den Situationen, in denen wir vermuten, dass Emotionen schaden. Erinnern Sie sich an die Definition von Konflikt? Kein Konflikt ohne Emotion! Sie haben keine Emotionen? Dann haben Sie keinen Konflikt!
Profis sind Menschen! Und Menschen stehen wir immer gegenüber: Im Büro, im Stau, bei der Nachbarin, im Kindergarten und wenn wir in den Spiegel sehen!
Welche Gefühle erleben Sie in Konfliktsituationen?
Zunächst werden es Emotionen sein, die man meistens als „negativ“ bezeichnet:
Hass,
Wut oder Ärger, manchmal auch
Trauer.
Die meisten Beziehungen, damit auch die im Arbeitsleben, durchlaufen vier Phasen:
Annäherung
Bindung
Trennung
Trauer
Dies bedeutet nicht, dass zwangsläufig eine Trennung erfolgen muss, schließt es aber nicht aus. Viele Menschen haben an einem dieser Punkte besonders Probleme: Einige mögen keine nähere Bindung eingehen, weil sie Angst vor Nähe haben oder bereits zu oft enttäuscht wurden, andere hassen Trennungen und sind bereit, sämtliche Kompromisse einzugehen, um die Beziehung nicht beenden zu müssen. Auf das Arbeitsleben ist dieses „Bonding-Modell“ ebenso zu übertragen: Kollegen, die kein privates Wort wechseln, weil sie befürchten, dass zu viel privater Kontakt nicht gut ist, Vorgesetzte, die sich nicht von Mitarbeitern trennen können und damit ganze Projekte gefährden. Vielleicht unterstützt Sie dieses Modell dabei, herauszufinden, welche Emotionen bei Ihnen in Konfliktsituationen vordergründig sind und versuchen herauszufinden, welche Angst dahinter steht. Die Erkenntnis darüber führt sie direkt an den Punkt, den Sie in Konflikten vermutlich noch verbessern können. Dies geschieht nicht durch eine Verschleierungstaktik oder einen Trick, sondern durch einen möglichst ehrlichen Umgang mit Ihnen selbst. Kein Mensch wird gerne ausgenutzt oder hintergangen, verlassen oder schlecht behandelt, das Leben im Berufsalltag macht hier keine Ausnahme. Doch genau diese Ängste führen dazu, dass sich viele Menschen nicht gerne mit den Emotionen auseinandersetzen oder, ganz im Gegenteil, ihnen zu viel Macht geben.
Wohin mit den Emotionen in unangenehmen Gesprächen?
1. Vergessen Sie die Sachlichkeit, wenn Emotionen die Zügel in der Hand halten!
Klären Sie Ihre Gefühle, lassen Sie Dampf ab und hören auf, sich hinter Positionen und Bildschirmen zu verstecken. Früher hätte man sich einen Boxkampf geliefert, heute
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