Konfliktmanagement
Betroffene zusammengeführt, die Selbsthilfegruppen gegründet haben. Mitglieder dieser Interessengemeinschaften handeln in eigener Sache. Im Rahmen regelmäßiger Treffen lernen sie mit Ihren Schwierigkeiten umzugehen und ihre Arbeits- und Lebenssituation angemessen zu bewältigen. Scheuen Sie sich nicht, das Erfahrungswissen dieser Gruppen zu nutzen.
Wichtig
Adressen lokaler Selbsthilfegruppen erhalten Sie in der Regel über das Gesundheitsamt oder die Krankenkasse. Termine regelmäßiger Treffen werden zudem häufig in der lokalen Presse bekannt gegeben. Beabsichtigen Sie, eine Selbsthilfegruppe zu gründen, so erhalten Sie praktische Hinweise bei der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Selbsthilfegruppen e. V. in Gießen (www.dag-selbsthilfegruppen.de) oder über die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) in Berlin (www.nakos.de).
Pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte
Konflikte sorgen für Unausgeglichenheit und Unzufriedenheit. Wer aber will ständig mit einem gereizten Kollegen oder Partner zu tun haben? Bevor Sie darüber zum Einzelgängerund folglich auch Einzelkämpfer werden, sollten Sie den Kontakt zu Freunden und Bekannten pflegen. Ohne einen entsprechenden Kreis vertrauter Menschen wird es Ihnen kaum gelingen, Auseinandersetzungen über einen längeren Zeitraum durchzuhalten.
Widmen Sie deshalb dem Aufbau eines sozialen Netzwerks besondere Aufmerksamkeit. Möglichkeiten dazu gibt es genug:
Tun Sie etwas für Ihre Partnerschaft.
Halten Sie Kontakt zu Ihrer Familie.
Unternehmen Sie etwas mit Ihren Freunden.
Bauen Sie sich einen Bekanntenkreis auf.
Pflegen Sie den Smalltalk mit Ihren Nachbarn.
Investieren Sie etwas Geld für eine gute Kontaktanzeige.
Engagieren Sie sich im sozialen oder politischen Bereich.
Schließen Sie sich einem Verein an.
Besuchen Sie Kultur- und Sportveranstaltungen.
Nutzen Sie die Angebote der Erwachsenenbildung.
Betreiben Sie ein Hobby, das Sie mit anderen Menschen zusammenbringt.
Wichtig
Beziehen Sie Ihren Partner, aber auch langjährige Freunde und vertraute Kollegen in wichtige Entscheidungen auf dem Weg zu einer möglichen Konfliktlösung mit ein. So sorgen Sie dafür, dass Sie in der Einschätzung des Konflikts und seiner Folgen realistisch bleiben.
Konflikte konstruktiv lösen
Wer jeden Konflikt „löst“, indem er sich auf stur stellt oder Druck ausübt, wird von der nächsten Auseinandersetzung bald eingeholt werden. Mit kommunikativer Kompetenz und Kompromissbereitschaft hingegen kommt man in der Regel weiter.
In diesem Kapitel erfahren Sie wie Sie auf den Konfliktverlauf Einfluss nehmen können, indem Sie
Handlungsperspektiven entwickeln,
persönliche Beziehungen aufbauen,
sich auf Ihr jeweiliges Gegenüber einstellen,
das Gespräch mit dem Konfliktgegner suchen,
Kompromisse suchen und Win-win-Situationen anstreben,
sich mit Bedacht für eine Konfliktlösungsmöglichkeit entscheiden.
Auf Ihr Handeln kommt es an
Auch wenn Sie nun das Rüstzeug dazu haben, mit Auseinandersetzungen besser umgehen zu können – Ihr eigentliches Ziel muss die Lösung des jeweiligen Konflikts sein. Mit gewonnenem Selbstvertrauen und entsprechender Unterstützung sollten Sie sich deshalb dieser Herausforderung stellen.
Gehen Sie dabei schrittweise vor. Versuchen Sie zunächst mit Ihrem Konfliktpartner (wieder) ins Gespräch zu kommen. Bauen Sie eine Beziehung auf, die eine Kommunikation möglich macht. Vergessen Sie dabei nicht, sich auf Ihr Gegenüber einzustellen. Reden Sie miteinander. Seien Sie kompromissbereit und ziehen Sie unter Umständen auch einen unabhängigen Vermittler hinzu. Treffen Sie letztendlich eine Entscheidung, die eine Beendigung des Konflikts möglich macht.
Ob Sie dann mit Zuversicht in die Zukunft schauen können, liegt nicht zuletzt auch an einer abschließenden Nachbereitung des Konflikts. Denken Sie daran: Bevor Sie eine Auseinandersetzung als wirklich abgeschlossen ansehen, sollten Sie die durchlebten Situationen verarbeitet haben.
Angriff oder Flucht
Im Umgang mit Konflikten reagiert jeder Mensch anders. Für die einen gilt ein Problem als Herausforderung, für die anderen als eine Katastrophe. Das Spektrum möglicher Verhaltensweisen ist dementsprechend breit gefächert und reicht vom rücksichtslosen Angriffs- bis hin zum übereilten Fluchtverhalten.
Häufig sind die Reaktionen spontan und führen zu keiner tragfähigen Lösung. Manchmal zielen sie lediglich darauf ab, einseitige
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