Konfliktmanagement
wichtige Ansatzpunkte zur Klärung von Konflikten.
Regredieren
Wer seine Möglichkeiten zur Lösung eines Konflikts weitestgehend ausgeschöpft hat, der greift zu guter Letzt auf Verhaltensweisen zurück, die er als Kind schon erfolgreich eingesetzt hat.
Trotzig sein wie ein Kind – diese Reaktion spielt durchaus auch bei Konflikten zwischen berufstätigen Erwachsenen eine Rolle. So etwa das lautstarke Auftreten des Vorgesetzten als kämpferischer Junge oder das Weinen der Sekretärin als kindliche Reaktion der Frau. Auch das erboste Türenschlagen nach einer Diskussion entspricht oft eher der Reaktion kindlicher Hilflosigkeit als der einer erwachsenen Persönlichkeit.
Wer als Erwachsener bei einer Auseinandersetzung mit Kollegen kindliche Verhaltensmuster aktiviert, darf sich nicht wundern, wenn er sich nicht durchsetzen kann. Wer alleinemit Lautstärke oder auf dem Weg des Mitleids einen Konflikt am Arbeitsplatz lösen möchte, hat die Brisanz vieler Intrigen und Machtkämpfe nicht wirklich erkannt.
Resignieren
Wer darauf verzichtet, auf das Konfliktgeschehen einzuwirken, fühlt sich hilflos und unterlegen. Während der Klügerenach-, aber nicht aufgibt, zeigen Mitarbeiter durch eine resignative Haltung, dass sie die Konfliktsituation als aussichtslos einschätzen. Die Chance, sich zu behaupten, wird als so gering eingestuft, dass sich Einsatz und Mühe gar nicht erst lohnen. Wer so denkt, hat nicht nur in der Sache, sondern auch im Ansehen verloren.
In manchen Fällen kann ein solcher Rückzug jedoch zu problematischen Nebenfolgen führen. Dann nämlich, wenn eine Flucht in Alkohol oder Arbeit helfen soll, die als Schmach empfundene Niederlage zu ertragen. Durch Resignation wird kein Konflikt aus der Welt geschafft – es wird ihm nur für eine bestimmte Zeit ausgewichen. Schlimmer noch: Schon bald kann ein resignierter Rückzug in die soziale Isolation führen und damit ein neues Konfliktfeld eröffnen.
Tolerieren
Wer darauf verzichtet, bei einem strittigen Thema Stellung zu beziehen und eigene Interessen einzubringen, toleriert eine andere Sicht- oder Vorgehensweise. Wenn Sie für konträre Auffassungen und Positionen in übergroßem Maße Verständnis zeigen, kann aus bloßer Toleranz durchaus auch eine ungewollte Akzeptanz werden.
Doch Vorsicht: Dieser Umgang mit Konflikten mag vordergründig positiv erscheinen. Wer jedoch konfliktscheu ist und sich selbst ständig zurücknimmt, verliert die eigenen Ziele aus den Augen. Ohne es zu wollen, signalisiert man, dass man nicht zuständig oder eben unfähig ist – über kurz oder lang wird man mit dieser Haltung zum Verlierer.
Was Sie tun können
Damit Sie Konfliktsituationen erfolgreich meistern können, sollten Sie Ihr gesamtes Verhaltensrepertoire nutzen. Im Folgenden finden Sie einige Möglichkeiten, wie Sie angemessen mit Konflikten umgehen können.
Legen Sie das Problem offen
Thematisieren Sie das Problem – auch dann, wenn dies für alle Beteiligten mit schmerzlichen Erfahrungen verbunden ist. Indem Sie Ihr Gegenüber vorbehaltlos mit den Ursachen des Konflikts oder auch Ihren Gefühlen konfrontieren, machen Sie deutlich, dass Sie an einer ernsthaften Konfliktlösung interessiert sind.
Doch Vorsicht: So sinnvoll es nüchtern betrachtet auch sein mag, Probleme und ihre Ursachen ehrlich zu thematisieren – Sie können damit leicht auch jemanden verletzen. Denken Sie deshalb auch darüber nach, wie Sie das Problem auf den Tisch bringen, ohne jemanden zu kränken.
Setzen Sie sich durch
Sorgen Sie mit Nachdruck dafür, dass Ihr Standpunkt die gewünschte Akzeptanz findet. Ihre Erfahrung, Position und Ihr Wissen werden Ihnen dabei helfen.
Doch Vorsicht: Nicht selten kommt eine Konfliktregelung, die auf Druck oder durch Machteinfluss erreicht wurde, einem Pyrrhussieg gleich und auch ein Erfolg wird Sie kaum voranbringen.
Ändern Sie das Thema des Konflikts
Ändern Sie das dem Konflikt zugrunde liegende Thema. Definieren Sie ein anderes und damit neues Problem. So überraschen Sie Ihr Gegenüber und nehmen ihm das zentrale Angriffsziel – seine Argumente verlieren an Überzeugungskraft und er wird gezwungen, seine Vorgehensweise neu auszurichten.
Während etwa Ihr Vorgesetzter die Einsatzbereitschaft moniert, weisen Sie – ruhig, aber immer wieder – auf die fehlende Kooperationsbereitschaft in der Abteilung hin. Gelingt es Ihnen, sich auf diese Weise Gehör zu verschaffen, können Sie von einer auf Ihre Person bezogenen Kritik zu einer
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