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Konigs-Schiessen

Konigs-Schiessen

Titel: Konigs-Schiessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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kleine Tonbandgerät auf die Schreibtischplatte und richtete das Mikrofon aus. »Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich unser Gespräch mitschneide.«
    »Bitte, ich habe nichts zu verbergen. Was ist das für ein Unsinn, den ich da höre? Bei dem Mord soll es sich um eine Verwechslung handeln?«
    Toppe schaltete das Gerät ein. Das Band hakte kurz und lief dann an. Der Anfang würde wie immer verzerrt sein.
    »Warum ist das Unsinn?«
    »Wer sollte denn ein Interesse daran haben, meinen Vater zu töten?«
    »Wer konnte ein Interesse daran haben, Ihren Onkel zu töten?«
    Peter lachte. »Da haben Sie auch wieder recht. Aber Gott sei Dank muß ich das nicht herausfinden.«
    Er sah auf seine Füße, und Toppe folgte seinem Blick. Die braunen Lederstiefeletten waren mit Schlamm bespritzt.
    »Man kann eben nie verleugnen, daß man vom Land kommt«, lachte Verhoeven. »Ja, eine schlimme Sache, das mit meinem Onkel. Irgendwie kann ich gar nicht drüber weg kommen. So was macht einen ja doch betroffen. Aber ich sage mir immer, er war ja nicht mehr der Jüngste, hatte sein Leben gelebt. Vielleicht ist ihm so eine lange Krankheit erspart geblieben. Wer weiß, wofür es gut ist. Aber ich rede und rede. Das wollten Sie bestimmt nicht hören.«
    »Doch, doch, erzählen Sie nur.«
    »Nein. Also bitte, was kann ich für Sie tun?« »Es hat mich erstaunt, daß Ihr Vater mit seinen 74 Jahren immer noch der Besitzer des Hofes ist.«
    Peter Verhoeven hob die Augenbrauen.
    »Na, was meinen Sie, wie mich das erstaunt? Nein, aber im Ernst. Es ist kein leichtes Leben mit einem starrköpfigen alten Mann. Ach was, alt, der war sein Leben lang ein Dickschädel. Kommen Sie auch vom Land?«
    »Nein.«
    »Dann werden Sie diese Problematik vielleicht nicht kennen. Es ist immer schwierig mit zwei Generationen auf einem Hof. Der Jungbauer kommt meistens nicht richtig zum Zuge.«
    Deutliche Bitterkeit lag jetzt in seiner Stimme und um seinen Mund, aber Toppe kam das allzu gezielt. Der Mann war völlig beherrscht.
    »Ich habe den Fehler gemacht, zu nett zu sein. Hab’ den richtigen Zeitpunkt verpaßt.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Vor zwanzig Jahren, da hätte ich mich durchsetzen sollen. Da hätt’ ich dem Alten ein Ultimatum stellen müssen. Aber das ist nicht so einfach, Herr Kommissar. Immerhin ist’s ja der eigene Vater, und hat’s selbst nicht leicht gehabt im Leben, der Mann. Der Hof ist sein ein und alles.«
    »Ihres nicht?«
    »Ach, wir gehören doch einfach zu einer anderen Generation.«
    »Sie spielen?«
    Peter Verhoeven verzog keine Miene. »Sie haben sich ja gut umgehört. Ja, manchmal habe ich gespielt. Heute kaum noch. Man wird älter, und ruhiger auch. Aber versetzen Sie sich doch mal in meine Lage. Meine Eltern haben mich nie akzeptiert. Für die war ich immer zu jung und oft genug der Blödmann, der böse Bube, der an allem schuld war. Das macht einen bitter, gerade, wenn man jung ist.. irgendwo muß man sich doch Bestätigung holen.«
    »Anfang dieses Jahres hatten Sie doch aber noch erhebliche Spielschulden zu begleichen.«
    »Kleiner Ausrutscher.« Er sah betont auf seine goldene Armbanduhr. »Passiert mir selten. Aber wie das Leben manchmal so spielt. Kismet, Herr Kommissar. Und inzwischen ist ja auch alles geregelt.«
    »Sie wollten Ihre Mutter entmündigen lassen.«
    »Wundert Sie das? Sie haben sie doch kennengelernt.«
    »Wenn Ihr Vater stirbt.«
    »Versuche ich das noch einmal. Darauf können Sie sich verlassen, da mache ich gar keinen Hehl draus. Die Frau ist krank, geisteskrank, und zwar seit vielen Jahren. Es ist nur zu ihrem eigenen Besten.«
    »Was werden Sie mit dem Hof machen, wenn er einmal Ihnen gehört?«
    »Was soll ich damit machen?« fragte er ungeduldig, und auch diese Stimmung wirkte wohlplaziert.
    »Wollen Sie ihn verkaufen?«
    »Verkaufen? Entschuldigen Sie, aber man merkt, daß Sie davon nichts verstehen. Wer würde sich wohl heutzutage freiwillig so einen Hof unter die Füße holen?
    Die goldenen Zeiten der Landwirtschaft sind lange vorbei.«
    »Bauland vielleicht.«
    »Tja, das wäre schön. Aber leider kann die ganze Gegend bei uns nur landwirtschaftlich genutzt werden.«
    »Ich verstehe.«
    »Nein, nein, der Hof ist zwar keine Goldgrube, aber man hat sein Auskommen.«
    »Und die 1500 Mark, die Sie im Moment monatlich haben, die reichen für Ihr Auskommen?«
    »Wir kommen hin.«
    »Und davon können Sie auch noch Ihre.. Freundinnen bezahlen?«
    Er gönnte Toppe nur ein müdes Grinsen. »Das war

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