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Kopernikus 1

Kopernikus 1

Titel: Kopernikus 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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„… vielleicht wollte er uns ein Ze i chen damit geben, einen Hinweis?!“
    „Und wenn er noch am Leben ist?“ Ulf schaute in die Runde.
    „Vater kannte das Moor wie kein anderer. An einen Unfall mochte ich nie recht glauben.“
    „Und wenn er auf unsere Hilfe hofft, gerade jetzt? “ rief Gunda.
    „Zuerst mü ssen wir ihn finden, Gunda. Fin den!“
    Das Bildtelefon meldete sich mit seinem elektronischen Kuckucksruf. Olaf griff nach dem Hörer. „Ja, was gibt’s?“
    Ernst Hümmling erschien auf dem Bildschirm und druckste herum: „Entschuldigung, Herr Doktor, aber hier ist einer mit Ausweis und Hundemarke … Plakette, me i ne ich.“
    „Polizei?“
    „Höher! Ixpol oder Dispol oder …“
    „Was haben wir denn verbrochen?“ versuchte Olaf zu scherzen.
    „Er will das Hundefleisch sicherstellen; den Block aus dem rötlichen Zeug, der im Labor liegen soll. Er wartet auf Sie!“
    „Wir kommen gleich ins Museum, Hümmling!“
    „Noch was, Herr Doktor!“
    „Was denn?“
    „Sie sollen allein kommen, sagt der, allein!“
    Olaf legte auf. Hümmlings Fernsehbild erlosch.
    Ausgerechnet jetzt, fluchte Ulf unhörbar, wo sie zu dritt einer neuen Hypothese auf der Spur waren.
     
    Ernst Hümmling hatte den ungebetenen Besucher in das spartanisch eingerichtete Museumsbüro geführt, wo er ihn von einem Eckstuhl aus wie einen Gefangenen bea u gapfelte. Die verschlossenen Akten- und Registratu r schränke blinkten metallen und abweisend im Zwielicht der Leuchtfaserbänder. Vor den Fenstern wich das T a geslicht langsam einer farblosen Dämmerung.
    Der Vertreter des Technischen Geheimdienstes en t sprach exakt den TGD-Männern, wie sie in gewissen Bildschirmserien ihr plastisches Unwesen trieben.
    „Sie hätten uns sofort verständigen müssen“, schnau z te er bei Olafs Eintreffen anstelle einer Begrüßung.
    Der TGD-Mann ließ zwanzig Sekunden verstreichen, pirschte sich an die Tür und riß sie mit einem plötzlichen Ruck auf. Doch Hümmling ließ sich nicht als heimlicher Lauscher überführen. Er war wie vom Erdboden ve r schluckt.
    Ohne jedes Benehmen fläzte sich der Mann in dem uniformartigen Folienmantel nun in Olafs Schreibtisc h sessel und programmierte die Rückenlehnenautomatik auf seine Maße um. Er schien Zeit zu haben, viel Zeit.
    Trotzig blieb Olaf stehen und versenkte beide Hände in seine Hosentaschen.
    Der TGD-Beamte kontrollierte kurz die Datensichtst a tion und das Bildtelefon und bekannte endlich Farbe. Bei dem Hundefleisch handle es sich um einen aufgeschäu m ten sogenannten Bioblock.
    Olaf erklärte, daß er in Detailfragen dieses Fo r schungsprojektes nicht näher eingeweiht sei.
    Als habe er nicht zugehört, stierte der exekutive Ma n telpavian auf den gläsernen Zigarrenspender auf dem Schreibtisch, was Olaf mit Absicht übersah. Der Kerl war ihm unsympathisch. Er wandte ihm den Rücken zu und nahm schließlich in dem Eckstuhl Platz, den Hümmling geräumt hatte.
    Sich unaufgefordert eine Zigarre zu nehmen, getraute sich der Gesetzesvertreter denn doch nicht. Mißgelaunt begann er mit einer Zusammenfassung. Er betonte, daß es sich bei besagten Bioblöcken um ein völlig neues Überlebenssystem handle. Als Biophysiker und Moor o loge hatte Professor Nevart die praktischen Feuchtzonen-Tests übernommen, die Überprüfung der Außenresistenz, des Schwimmverhaltens, der Absenk- und Verank e rungsmöglichkeiten sowie die Messung der Auftrieb s kräfte und dergleichen mehr.
    Olaf betonte, wie sehr sich sein Vater für diese Ne u entwicklung, für dieses Hundefleisch -Pro j ekt, interessiert habe.
    „Die Riesenmolekularvernetzung der Außenformung wirft noch Probleme auf “ , erläuterte der TGD-Mann. „Aber das Biodepot funktioniert bereits prächtig. Saue r stoffdiffundierer, Stickstoffumwandler , Feuchtigkeitsr e gulatoren, Wärmeumformer und so weiter …“
    „Dies alles ist in diesem Überlebensgel gespeichert?“ fragte Olaf gespannt.
    „Ja! Außerdem senkt es die Körpertemperatur bis zu eineinhalb Grad Celsius ab, wodurch ein kontrollierbarer Winterschlafeffekt eintritt. Was gewissen Tierarten seit langem billig ist“, versuchte der Mann zu witzeln, „sollte auch dem Homo sapiens recht sein! Jedenfalls kann ein Mensch in einem solchen aufgeschäumten Bioblock, selbst in Extremsituationen, bis zu vier Wochen überleben! De n ken Sie an eine Versorgungskatastrophe in einer Skylab-Fabrik, an Zwischenf ä lle in unseren Stratogleitern oder bei Tiefsee-Exkursionen!“ malte der

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