Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kopernikus 1

Kopernikus 1

Titel: Kopernikus 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brrazo
Vom Netzwerk:
vergangenen Megaseks. Und verdammt, ich bin zu nichts anderem gut, zu nichts, wozu man ein Gehirn, innere Werte oder Talent braucht …“ Der Anzug wand sich in seinen Händen, das verzerrte Spiegelbild seines Gesichts zerbrach.
    Abdhiamal schlug mit der flachen Hand gegen die glatte Oberfläche der Wand. „Wenn Sie schon so sehr leiden wollen, Dartagnan, warum schlagen Sie dann nicht einfach Ihren Kopf gegen eine Wand? Das wäre ebenso sinnvoll.“
    Dartagnan sah ausdruckslos auf. „Aber es wird nicht so gut bezahlt.“
    „Wenn Sie dereinst mit Ihrer Selbstkasteiung fertig sind, wird Ihr Körper keinen Heller mehr wert sein.“
    „Es ist zu spät.“ Seine Hände lagen erneut auf seinem Magen. Er beobachtete die Gruppe der Arbeiter in ihren Anzügen, über den hallenden Raum hinweg, wie sie ihre Helme aufsetzten, sah, wie die Luke der Luftschleuse sich öffnete, eine Wolke verbrauchter Fremder ausstieß und einen neuen Schwung aufnahm. Eine neue Reihe begann sich zu formieren, seine Reihe. Hinter der meterdicken metallenen Schutzwand lag das eigentliche Fabrikationsgelände schutzlos im Vakuum, auf der toten und tödlichen Oberfläche des Kalkutta-Planetoiden. Seit dem Bürgerkrieg, der das Himmelssystem dezimiert hatte, hatte die Produktionskapazität der Fabrik sich ständig verschlechtert, während der Anteil an Strahlung, den sie ins All stieß, sich gleichzeitig vergrößert hatte. Der Krieg hatte die entscheidende Symbiose der Technologien, die die hochentwickelten Mikroprozessoren gefertigt hatten, die als Ersatzteile für Anlagen wie diese gebraucht wurden, zerstört; die resultierenden, ungenügenden Reparaturarbeiten hatten einen Großteil der Effizienz gekostet.
    „Was wollen Sie von mir, Abdhiamal?“ Dartagnan begann den Reißverschluß des Strahlenschutzanzuges zu öffnen, ungeduldig und nervös. „Oder sind Sie nur hergekommen, um mir einen Tritt zu versetzen, wenn …“
    Abdhiamal griff hinüber und hinderte ihn daran, den Anzug anzuziehen. „Ich bin gekommen, um Ihnen ein besseres Angebot zu machen. Ich habe Kontakt aufgenommen mit Kwaime Sekka-Olefins Nachfolgern, bezüglich der Ausdehnung ihrer Gesellschaft.“
    Dartagnans Arm gab seinen Widerstand auf. Heftig blinzelnd sagte er: „Und …“
    „Und sie sind der Meinung, Sie verdienten eine Belohnung dafür, daß Sie diesen Mörder entlarvt haben. Und da Sie, wie mir bekannt ist, am Schürfen interessiert sind …“
    „Die Mutter ? Sie wollen mir sein Schiff geben?“ Dartagnans Ausbruch brachte beide Männer aus der Balance.
    Abdhiamal klammerte sich an dem Stützgriff fest. „Nein“, sagte er sanft. Er ließ Dartagnan los. „Nicht exakt. Sie bieten Ihnen die erste Option, es zu kaufen.“
    „Es kaufen?“ Dartagnans freischwebende Hand wurde zur Faust, den Bruchteil einer Sekunde dachte Abdhiamal, er würde ihm ins Gesicht schlagen. Doch etwas in seinem Ausdruck ließ den anderen innehalten; Dartagnans Körper entspannte sich wieder. „Danke, daß Sie’s mich wissen ließen.“
    „Ihre finanziellen Schwierigkeiten sind ihnen bekannt, Dartagnan. Daher bestehen sie nicht auf einer Vorauszahlung.“ Dartagnan hob langsam den Kopf. „Sie wollen nur halb soviel, wie das Schiff tatsächlich wert ist. Und sie geben Ihnen ausreichend Zeit, bevor Sie irgend etwas bezahlen müssen. In der Zwischenzeit können Sie das Schiff benutzen, um Bergungsarbeiten durchzuführen. Wenn Sie wirklich ein guter Prospektor sind, werden Sie in der Lage sein, es abzuzahlen.“ Er gab sich Mühe, es so fair und überzeugend klingen zu lassen, wie ihm möglich war; seine langjährige Erfahrung als Verhandlungsführer kam ihm zugute. Wie schwer es war, überhaupt so viel aus Sekka-Olefins Nachfolgern herauszupressen, sagte er nicht.
    Wieder ließ Dartagnan den Strahlenschutzanzug aus seinen Händen gleiten. Er sah beiseite, der Raum jenseits ihrer eigenen kleinen Kontaktzone wurde ihm erneut bewußt, das schwere, verzweifelte Murmeln, das die Halle erfüllte. Er studierte die neue Reihe, die sich zur Arbeit formierte. Und dann kickte er den Anzug von sich fort. „Machen wir, daß wir von hier wegkommen.“
     
    Mythili Fukinuki stand vor dem Instrumentenpult an Bord der Mutter, in der schwachen Gravitation des Mekka-Planetoiden berührten ihre Füße kaum den Boden. Sie konzentrierte sich ganz auf das Überprüfen der Schiffsfunktionen, versuchte die Erinnerungen zu unterdrücken, die die Sicht des Kontrollraums in ihr wachriefen. Es war nicht das erste

Weitere Kostenlose Bücher