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Kopernikus 2

Kopernikus 2

Titel: Kopernikus 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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aktivierte es mit wenigen geübten Handgriffen. Langsam schien der Computer zu erwachen.
    „Mensch, was machst du denn?“ fragte die Xenotechnikerin.
    „Karoly hat mir aufgetragen, unser System mit dem dieses Schiffes zu verkoppeln“, sagte die Kybernetikerin wie beiläufig. „Wie er mir sagte, wollte Royd unsere Daten über die Volcryn studieren. Na gut, ich bin diesem Ersuchen nachgekommen. Verstehst du, was das bedeutet?“
    Jetzt war die Xenotechnikerin hellwach. „Die beiden Systeme sind miteinander verbunden!“
    „Ganz recht! So kann sich Royd Informationen über die Volcryn holen – und wir uns über ihn.“ Sie grinste. „Es ist schade, daß ich nicht mehr über das Bordsystem der Nachtfee weiß, aber ich hoffe, meine Informationen reichen aus. Unser Apparat ist jedenfalls auf dem aktuellen Stand der technischen Entwicklung, und das Anzapfen sollte keine Probleme bereiten.“
    „Sag mal, kannst du auf diese Weise nicht gleich das Kommando übernehmen?“
    Die Kybernetikerin machte Stielaugen. „Du bist wohl schon wieder betrunken, was?“
    „Nein, mal ganz im Ernst. Laß uns unser System dazu benutzen, Eris Räume zu öffnen. Dann überwältigen wir ihn, programmieren seinen Computer neu, übernehmen das Kommando …“
    „Das ginge vielleicht“, antwortete die Kybernetikerin bedächtig, „aber warum die Umstände?“
    „Na ja, wir könnten das ja für alle Fälle vorbereiten. Dann könnten wir im Bedarfsfall blitzschnell die Kontrolle übernehmen.“
    Die Kybernetikerin zuckte mit den Schultern. „Ach was, du mit deinen Vorstellungen. Bedarfsfall … gasförmige Giganten, wie? Hör mal, mir geht es nur um Royd und sein Geheimnis.“ Sie ging hinüber zum Empfangsteil des Computers und aktivierte einen der sechs etwa quadratmetergroßen Bildschirme. Mit flinker Hand fuhr sie über die holographische Tastatur, die permanent andere Formen annahm. Der Bildschirm erwachte zum Leben. Allerlei Konturen und Schemen huschten über ihn hinweg. Die Kybernetikerin beobachtete alles mit gespannter Aufmerksamkeit. Blitzschnell drückte sie eine Taste, und die Bewegung auf dem Schirm erstarrte. „Da“, sagte sie. „Die mir fehlenden Informationen über den Aufbau des Bordsystems. Deine Überrumpelungsidee kannst du dir abschminken, Schätzchen, es sei denn, deine gasförmigen Giganten helfen dir. Das System dieses Schiffes ist weitaus ausgereifter als unseres. Ist ja auch ganz logisch, das Schiff ist ja vollautomatisch, mit Ausnahme von Royd.“ Sie pfiff durch die Zähne und fuhr mit ihrem Programm fort. Ab und zu ermutigte sie sich mit halblauten Ermunterungen. „Hm. Tatsächlich. Royd kann kein Roboter sein, dazu fehlen einige charakteristische und unverzichtbare Programmteile. Der menschliche Faktor ist irgendwo berücksichtigt. Scheißdreck, das hätte ich nicht gedacht!“ Wieder schwammen seltsame Schemen über den Schirm. „Ah, die Informationen über das Regenerationssystem des Schiffes. Mal sehen, was dabei herauskommt.“ Sie drückte eine Taste, und die Konturen auf dem Schirm erstarrten erneut.
    „Nichts Ungewöhnliches“, brummte die Xenotechnikerin enttäuscht.
    „Alles ganz normal. Müllschlucker, Wasseraufbereitungsanlagen … Lebenmittelproduktionsanlage, basierend auf Proteinen und Vitaminen.“ Sie begann wieder zu pfeifen. „Ein Tanksystem mit Renntiermoos und Neograss zur CO 2 -Umwandlung. Also ist Royd ein Sauerstoffatmer. Kein Methan oder Ammoniak. Schade!“
    „Bums doch diesen Scheißcomputer.“
    Die Kybernetikerin grinste. „Schon mal probiert?“ Ihre Finger tippten erneut. „Was soll ich noch abchecken? Sag mal was, mir gehen die Ideen aus!“
    „Los, die Daten über den Nährtank, in dem Royd aufgezogen worden ist, über die Art der künstlichen Befruchtung. Check seine gesamte Lebensgeschichte ab. Auch die seiner Mutter. Such Informationen über ihre Geschäfte, diesen ganzen Handel, den sie betrieben hat.“ Sie wurde immer erregter und packte die Kybernetikerin bei den Schultern. „Los, das Logbuch. Es muß doch eins geben. Los, mach zu!“
    „Na gut.“ Die andere pfiff und war ganz in ihrem Element, drückte hier und da Knöpfe, wurde immer aufgeregter. Der Bildschirm wurde plötzlich rot und fing an zu blinken. Sie lächelte. „Aha. Die Top-Secret-Daten.“ Unbeirrt machte sie weiter. Das Alarmlicht erlosch wieder. Sie kicherte. „Na also. Überhaupt kein Problem, dieses Sicherheitssystem auszutricksen. Ich hab es um den Finger gewickelt wie einen Typ,

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