Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kopernikus 2

Kopernikus 2

Titel: Kopernikus 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
unsere Zwecke aber trotzdem noch halbwegs aus. Ich muß mir von Royd die Raumkoordination geben lassen. Die Volcryn …“ Der Rest war unhörbar, weil er bereits den Aufenthaltsraum verlassen hatte.
    „Stellt euch mal vor, wie verwirrt der erst wäre, wenn wir alle den Sprung in die Holzkiste gemacht hätten“, beschwerte sich die Linguistin in bitterem Ton. „Dann hätte er doch niemanden mehr, der ihm auf der Suche nach seinen Volcryn helfen könnte.“
    „Laß ihn“, verteidigte ihn Melantha. „Es geht ihm genauso unter die Haut wie jedem von uns, vielleicht sogar noch tiefer. Er zeigt es eben nur nicht so. Seine Passion dient ihm als Selbstschutz.“
    „Und was haben wir für einen?“
    „Vielleicht Geduld“, entgegnete Melantha. „Alle unsere Toten versuchten Royds Geheimnis gewaltsam und überstürzt zu lüften, und dabei kamen sie um. Wir haben das nicht versucht und sind folglich noch am Leben.“
    „Findest du das nicht verdächtig?“
    „Allerdings“, sagte Melantha Jhirl. „Wir können meine eben geäußerte Vermutung über den Zusammenhang zwischen Royds Geheimnis und den Todesfällen ja empirisch zu belegen versuchen.
    Wenn derjenige, der sich noch einmal um die Lüftung seines Geheimnisses bemüht, dabei getötet wird, wissen wir Bescheid.“ Sie erhob sich abrupt. „Ihr werdet mir allerdings verzeihen, wenn ich nicht das Versuchskaninchen dabei sein möchte. Aber ich möchte keinen davon abhalten. Das Ergebnis würde jedenfalls auch mich interessieren. Bis dahin ziehe ich es jedoch vor, meinen Kram auszulagern, mich neu einzurichten und noch etwas Schlaf zu bekommen!“
    „Arrogantes Flittchen“, sagte der Linguist fast gemütlich, als sie den Raum verlassen hatte.
    „Meinst du denn, daß er uns belauscht?“ flüsterte der Xenobiologe.
    „Jeden Furz“, versicherte ihm die Linguistin und erhob sich gleichfalls. Die anderen taten es ihr nach. „Los, laßt uns unseren Kram zusammenpacken und die da …“ sie wies mit ihrem Daumen über ihre Schulter „… wieder ins Bett verfrachten.“ Ihr Partner nickte.
    „Ja, sollen wir denn gar nichts tun?“ jammerte der Xenobiologe. „Wir müssen doch einen Plan haben, uns verschanzen …“
    Die Linguistin schnitt ihm eine Grimasse und drängte ihren Partner aus dem Raum.
     
    „Melantha? Karoly?“
    Sie erwachte abrupt und setzte sich senkrecht auf. Neben ihr seufzte Karoly leise und drehte sich gähnend auf die andere Seite.
    „Royd?“ fragte sie leise. „Ist es schon Morgen?“
    „Ja“, kam es über den Lautsprecher. „Ich muß Ihnen jedoch mitteilen, daß wir im interstellaren Raum treiben und drei Lichtjahre vom nächsten Stern entfernt sind. Unter solchen Umständen ist es eigentlich sinnlos, von einem Morgen zu reden.“
    Melantha lachte. „Sie können das Problem ja mit Karoly erörtern, wenn er munter ist. Was sagten Sie, Royd? Wir treiben? Wie schwer sind die …“
    „Sehr schwer“, antwortete er, „allerdings nicht lebensbedrohlich. Der Laderaum drei ist völlig hinüber, er hängt seitwärts wie eine zerbrochene stählerne Eierschale aus dem Schiff heraus. Allerdings hält sich der Schaden ansonsten im Rahmen. Der Antrieb ist intakt, und offenbar hat der Bordcomputer nicht gelitten, soweit ich zumindest im Augenblick feststellen kann. Das war meine schlimmste Befürchtung, daß Ihr System meines in Mitleidenschaft gezogen haben könnte.“
    Karoly erwachte. „Hm?“ fragte er verschlafen. „Royd?“
    Melantha tätschelte ihn. „Ich informiere Sie später, Karoly“, flüsterte sie. „Royd, was gibt es sonst noch?“
    „Ich mache mir Sorgen wegen unseres Rückfluges, Melantha“, antwortete er ihr. „Wenn wir wieder in den Hyperraum eintauchen, werden Teile der Außenspannung ausgesetzt sein, die niemals von ihrer Konstruktion her diesem Druck standhalten sollten. Besonderen Verdruß bereitet mir die Außenschleuse des dritten Laderaums. Ich habe einige Berechnungen angestellt, und ich weiß nicht, ob sie standhalten wird. Wenn sie bricht, zerreißt es unser Schiff genau in der Mitte. Der Antrieb wird sich automatisch ausschalten und dann …“
    „Ich kann es mir vorstellen. Können wir etwas dagegen tun?“
    „Ja, ich denke schon. Die jetzt ungeschützt daliegenden inneren Teile können leicht flugtüchtig gemacht werden. Wir könnten einen Teil der Außenhülle, die durch die Explosion in den Raum geschleudert wurde und in der Nähe des Schiffes umhertreibt, bergen und das Leck damit abschotten. Das

Weitere Kostenlose Bücher