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Kopernikus 2

Kopernikus 2

Titel: Kopernikus 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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achteckig – Auge n blick, ich zähle gerade noch mal nach – ja, richtig, achteckig in der Form. Und das Zentrum dieses Gebildes ist irgendwie hell erleuchtet, heller als alles übrige, das von dieser hellen Fläche in der Mitte durch dunkle Gebilde abgegrenzt wird, die mir als einzige massiv erscheinen. Alles übrige ist durchsichtig – ja, ich kann Sterne hindurchschimmern s e hen; aber diese Durchsichtigkeit hat einen Stich ins Purpu r ne bekommen. Alles sieht irgendwie verschleiert aus, ja, verschleiert ist vielleicht der richtige Ausdruck. Acht lange, sporenförmige Gebilde gehen von der hellen Fläche in der Mitte aus … nein, nicht ganz regelmäßig, es ist kein ganz e x aktes Achteck im Sinne einer geometrischen Figur … Ah, jetzt kann ich es besser erkennen, eine dieser Sporen verä n dert die ursprüngliche Richtung, und die schleierartigen G e bilde, die sich um sie ranken, zerreißen, verändern ihre Form … offenbar sind sie beweglich … alles verändert sich … das G e flecht zieht sich von einer dieser Sporen zur nächsten, wie ein Spinnengewebe … rundherum, aber halt … man kann das nicht mit dem simplen Netz einer Spinne vergle i chen, das alles sieht aus wie ein Gebilde, das eine sinnvoll geor d nete Struktur hat … ich kann diese Struktur zwar noch nicht als Ganzheit erkennen, aber ich bin überzeugt, daß ihr eine Bedeutung zukommt, die entschlüsselt werden kann.
    Und die Lichter! Habe ich die überhaupt schon erwähnt? Im Zentrum des Gebildes schimmern sie am kräftigsten, aber nirgendwo sind sie ausgesprochen stark … ein mattes Violett. Sie sind von einem schwachen sichtbaren Stra h lungsgürtel umlagert, aber die Intensität ist sehr schwach. Wie gerne würde ich Ultraviolettaufnahmen machen, aber leider … Und die Lichter wandern hin und her … Es ist, als würden die Schleier zerreißen und die Lichter diese Sporen hinauf und hinab laufen, mit jeweils unterschiedlicher G e schwindigkeit. Manchmal gibt es auch Lichter, die horizo n tal über die schleierartigen Gebilde geistern, über das g e samte Geflecht. Und ich weiß nicht, was es mit diesen Lic h tern auf sich hat, ob sie nun aus dem Innern kommen oder ob sie wie Positionslampen auf der Oberfläche sitzen.
    All das, was ich hier sehe, weicht doch stark von den M y then ab, die sich um die Volcryn gebildet haben. Aber doch, da kommt mir dieser Bericht über die Nor T’alush-Legende in den Sinn, da heißt es doch, daß die Schiffe von unglau b licher Größe seien. Ich habe das immer als maßlose Übe r treibung eingeschätzt, aber angesichts dessen, was ich hier sehe … Und die Lichter, da war von Lichte rn die Rede, aber das war alles so ungenau formuliert, daß kein genauer Sinn daraus zu entnehmen war … Es konnte alles bedeuten – a n gefangen bei einem Laserantrieb bis hin zu simplen Posit i onslampen. Wie hätte ich darauf kommen können, daß es so etwas wie das hier ist … Welches Mysterium. Und immer noch ist das Schiff zu weit entfernt, als daß man Details e r kennen könnte. Das Zentrum ist vielleicht eine Art Kapsel, und die Volcryn befinden sich darin. Ach, wenn doch nur die übrigen Mitglieder meines Teams hier wären, besonders mein Telepath. Er gehörte schließlich zur ersten Kategorie, wir hätten Kontakt herstellen, mit ihnen kommunizieren können. Was wir alles hätten lernen, in Erfahrung bringen können! Man muß bedenken, wie alt dieses Schiff ist, wie unermeßlich alt seine Besatzung, wie lange sie bereits u n terwegs ist.
    Was gäbe ich darum, wenn ich mit ihnen in Verbindung treten könnte, aber unmöglich … alles ist viel zu fremda r tig.“
    „Karoly“, sagte die Psi-Expertin leise, aber eindringlich. „Kannst du es nicht fühlen?“
    Karoly d’Branin sah seine Kollegin so an, als sei sie ihm niemals zuvor begegnet. „Kannst du die Volcryn denn fü h len? Du bist eine Angehörige der dritten Kategorie, und wenn du jetzt tatsächlich …“
    „Vor langer, langer Zeit“, sagte sie, „vor langer, langer Zeit …“
    „Kannst du sie ausmachen? Rede mit ihnen. Wo sind sie? Im Zentrum des Schiffes?“
    „Ja“, antwortete sie und lachte. Aber dieses Lachen war schrill und hysterisch, und es erinnerte d’Branin urplötzlich wieder daran, daß sie eine schwerkranke Frau war. „Ja, im Zentrum, Karoly, aus dem Zentrum kommen die Impulse. Aber du liegst völlig falsch. Es gibt keine sie, und die L e genden darüber sind allesamt Lügenmärchen, nichts, aber auch gar nichts ist daran

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