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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Entdeckung würde eine Menge Fragen über die physikalischen Implikationen hervorrufen. Es war unmöglich, daß sie sich aus einer einzelnen stellaren Masse gebildet hatten, und noch unwahrscheinlicher, daß sie gleichzeitig aus einem Binärsystem entstanden waren. Die Möglichkeit, daß ein Schwarzer Körper einen zweiten einfing, war außerordentlich gering; selbst dann hätte sich außer einem stabilen Binär noch etwas anderes bilden müssen. Billys Entdeckung würde alle Theorien über die Bildung von rotierenden Schwarzen Löchern in Frage stellen.
    Am Ende würde es dann nichts weiter sein als eine akademische Kuriosität. Denn als Energiequelle wäre ein binäres System mit seinen Wallungen, seinen fluktuierenden Gravitationsströmen und seinem Plasmafeld so nutzlos wie Zitzen an einem Wildschweinfell.
    Die Fragen und die Theorien würden später kommen, von Leuten, die an der Erforschung selbst weniger interessiert waren. Als Billy Big-Eyes die Argus aus der Plasmawolke herausgebracht hatte und in sicherer Entfernung war, teilte sein Großonkel Maxwell ihm mit, daß Sally Lemur-Potti vermißt und wahrscheinlich verloren war.
     
    „Selbstverständlich gehe ich“, sagte Billy.
    „Ich kann dir befehlen, es bleiben zu lassen.“
    „Mir wäre es lieber, das würdest du nicht tun.“
    „Das weiß ich. Aber es wäre albern, wenn du es versuchen wolltest. Die Suche ist schon im Gange. Du bist viel zu weit von dem Sektor entfernt. Wir finden sie, bevor du auch nur gewendet hast.“
    „Ich wende schon.“
    Eine Weile herrschte Schweigen. „Das sehe ich. Du läßt mir kaum eine andere Wahl, Billy. Ich befehle dir, deine Mission wie geplant fortzusetzen. Bevor du die Schleife gefahren hast, die du da programmiert hast. Ich werde das jetzt gleich durch eine Direktive bestätigen lassen.“
    Schweigen.
    „Billy, ich will deine Antwort.“
    Das Schweigen zerbrach.
    „Tu mir das nicht an, Onkel Max. Schick mir keine Direktive, die ich dann ignorieren muß.“
    Maxwell fuhr sich mit den Händen durchs Haar. „Ich sage dir, Billy, laß es bleiben. Du machst einen großen Fehler. Wir können sie finden, bevor du ankommst. Wir werden wissen, was mit der Nachtwache passiert ist, ehe du aus deinem zugewiesenen Sektor herausbist.“
    „Und wenn ihr das nicht wißt? Nein, das wollte ich nicht fragen. Die Frage ist eigentlich, ob sie tot ist oder nicht, wie?“
    Maxwell zog die Lippen nach unten, während er in der Mitte des Projektionsraumes auf und ab ging.
    „Also gut, Billy. Hör zu: Ich befehle dir, deinen zugewiesenen Sektor nicht zu verlassen und deine gegenwärtige Mission nicht abzubrechen. Das wäre das.“
    Von ihrem Stuhl in der Ecke her sagte Dierdre: „Befehle haben dich bei der Wilson-Sache auch nicht aufgehalten.“
    „Oh, sei still, Dierdre.“ Maxwell funkelte seine Urgroßnichte wütend an. „Deshalb tue ich das ja. Damit er nicht denselben Fehler begeht!“
    „Dann werde ich dir den Befehl verweigern“, sagte Billy Big-Eyes über Scout-Relais.
    „Das werde ich nicht zulassen!“
    „Max!“ sagte Snorkel und hob die Hand. „Beruhige dich.“
    „Ich habe ihre letzte Position und Geschwindigkeit“, sagte Billys Stimme über den Lautsprecher. „Mehr brauche ich nicht. Was ist, wenn ich der einzige bin, der sie finden kann , Max?“
    „Warte“, sagte Maxwell Big-Eyes seufzend. Mit hängenden Schultern ließ er sich schwer in seinen Stuhl fallen. „Warte einen Moment.“ Mit den Fingern rieb er sich über die Nasenspitze. „Das sind Grundsätze der Systeme. Du weißt, daß dann deine Mission beim Teufel ist. Das ist Fehlverhalten bei der Führung eines Schiffes. Du wirst zu spät kommen. Du wirst mit dem Arsch zuerst in dem Sektor ankommen. Es ist gut möglich, daß du ihre Position verfehlst …“
    „Max, ich habe die gleiche Ausbildung gehabt wie du. Nur daß ich in den Kursen alle deine Erfahrungen schon hatte, und du nicht. Ich weiß das alles. Ich weiß, wie man vorwärts, rückwärts und von oben nach unten sucht. Ich wußte, wie du Wilson und Termire gefunden hast, und das ist mehr als du damals wußtest. Dieser Streit ist Zeitverschwendung. Wirst du mir helfen, Onkel Max, oder muß ich es alles allein tun?“
    Lange Zeit kam das einzige Geräusch im Raum von den Relais, die die Informationen auf die Projektionstafel übertrugen. Snorkel stand da mit dem Daumen im Mund und kaute auf dem Nagel herum. Dierdre kratzte sich am Arm.
    „Okay. Ich werde dir helfen, Billy“, sagte Max.

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