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Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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den klei­nen Pro­zent­satz von Voll­be­wuß­ten und hö­he­ren Klo­nen wür­den ih­ren Aus­stoß ein­fach nicht ge­nü­gend er­hö­hen kön­nen, um so vie­le Leu­te zu er­näh­ren, selbst wenn man sie auf in­tra­ve­nö­se Sys­te­me um­schal­te­te. Von den Zom­bies in den über­all in der Stadt ver­streu­ten Be­zir­ken will ich gar nicht re­den.
    Na­tür­lich gab es Not­sys­te­me, aber die wa­ren seit Jahr­hun­der­ten nicht mehr be­nutzt wor­den. Die meis­ten wa­ren de­fekt und funk­tio­nier­ten nicht, und an­de­re Quä­sto­ren­trupps hat­ten da­für ge­sorgt, daß die üb­ri­gen eben­falls nicht mehr ein­satz­fä­hig wa­ren.
    Noch ehe ein ein­zi­ger Schuß ge­fal­len war, kam es in D’kot­ta schon zu ei­ner grö­ße­ren Ka­ta­stro­phe.
    Das Kom­bi­nat hat­te rea­giert, wie wir ge­hofft hat­ten. Be­rich­te des Nach­rich­ten­diens­tes über star­ke Quä­sto­ren­kon­zen­tra­tio­nen rings um D’kot­ta hat­ten zu­sätz­lich das Ih­re ge­tan, um zu die­ser Re­ak­ti­on zu füh­ren; wir hat­ten Wo­chen ge­braucht, um die­se Be­rich­te über un­an­greif­ba­re Quel­len bis zum Kom­bi­nat durch­si­ckern zu las­sen. In­ner­halb we­ni­ger Stun­den warf das Kom­bi­nat sei­ne Streit­kräf­te nach D’kot­ta, bei­na­he die ge­sam­te tra­di­tio­nel­le Mi­li­tär­kas­te so­wie einen großen Teil der Mi­liz, die sie aus In­dus­trie­klo­nen zu­sam­men­ge­schus­tert hat­ten, als die Quä­sto­ren ernst­haft an­fin­gen, Schwie­rig­kei­ten zu ma­chen, und da­zu die über­wie­gen­de Mas­se ih­rer schwe­ren Waf­fen. Sie hat­ten ge­hofft, die Quä­sto­ren zu über­ra­schen, sie zwi­schen der Stadt und dem un­zu­gäng­li­chen Teil der Mönchs­ber­ge ein­zu­schlie­ßen, die Ge­gend mit der­ar­tig mas­si­ven Kräf­ten ein­zu­kes­seln, daß es un­mög­lich wä­re, ih­nen aus­zu­wei­chen, und die Quä­sto­ren zur Stre­cke zu brin­gen, sie zu ver­nich­ten und der Be­we­gung das Rück­grat zu bre­chen.
    Das Er­geb­nis war ge­nau um­ge­kehrt.
    Jah­re­lang hat­ten die Quä­sto­ren zu­ge­schla­gen und sich so­gleich zu­rück­ge­zo­gen, wenn das Kom­bi­nat vor­rück­te. Nie­mals hat­ten sie sich ei­ner kon­ven­tio­nel­len Schlacht ge­stellt, und nie­mals hat­ten sie wirk­lich schwe­re Schlä­ge aus­ge­führt. Und dann, als das Kom­bi­nat prak­tisch sei­ne ge­sam­ten Streit­kräf­te in ei­ner gi­gan­ti­schen An­stren­gung aufs Spiel ge­setzt hat­te, um so dem üb­li­chen Ver­hal­ten der Quä­sto­ren wirk­sam ent­ge­gen­zu­tre­ten, hat­ten wir un­se­re Tak­tik ge­än­dert. Die Quä­sto­ren hat­ten das Vor­rücken des Kom­bi­nats ab­ge­war­tet und dann los­ge­schla­gen, mit al­lem, was sie hat­ten zu­sam­men­spa­ren, steh­len, hor­ten und heim­lich von Sym­pa­thi­san­ten im Com­mon­we­alth kau­fen kön­nen, und die­sem einen Au­gen­blick wa­ren fünf­zehn Jah­re der Ver­schwö­rung und der vor­be­rei­ten­den Kam­pa­gnen vor­aus­ge­gan­gen.
    In­ner­halb ei­ner Stun­de nach dem ers­ten Aus­tausch tak­ti­scher Nu­klear­ge­schos­se hat­te die Stadt auf­ge­hört zu exis­tie­ren. Al­les war dem Erd­bo­den gleich­ge­macht, bis auf zwei der Ce­re­bra und die Es­cri­del-Brut­zen­tra­le. Dann ak­ti­vier­ten die Quä­sto­ren ih­re Land­for­mungs­ge­rä­te, die sie, glau­be ich, so­gar von ei­ner Fir­ma hier auf Kos ge­kauft hat­ten. Dies war völ­li­ger Wahn­sinn – Land­for­mungs­sys­te­me, die plan­los an­ge­wen­det wer­den, kön­nen gan­ze Pla­ne­ten zer­stö­ren –, aber es war der Wahn­sinn der Ver­zweif­lung. Je­den­falls ta­ten sie’s. Nach ei­ner hal­b­en Stun­de hat­ten die ver­blie­be­nen Schwe­ren Waf­fen­ba­tail­lo­ne und die bei­den Ce­re­bra auf­ge­hört zu exis­tie­ren. Ein paar Mi­nu­ten da­nach gab es auch die an­geb­lich un­ver­wund­ba­re Es­cri­del-Brut­zen­tra­le nicht mehr. Zum ers­ten Mal in der Ge­schich­te war ei­ne Brut­zen­tra­le ver­nich­tet wor­den. Als dann die Fre­quen­z­ener­gi­en au­ßer Kon­trol­le ge­rie­ten und das Fil­ter-Feed­back sei­nen Hö­he­punkt er­reich­te, exis­tier­te über­haupt nichts mehr auf dem Feld.
    Es war ein un­vor­stell­ba­res

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