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Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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zu­rück­lag, wie die Ar­chi­ve nur reich­ten. Da­bei stie­ßen sie ir­gend­wo so­gar auf schrift­li­che Auf­zeich­nun­gen und muß­ten erst ein­mal her­aus­fin­den, wie man sie be­nutz­te.
    Und un­ter die­sen Din­gen fan­den sie die Idee des „Guer­ril­la“-Krie­ges. Nein, ich weiß auch nicht, was das be­deu­tet, aber es heißt, daß man das Spiel nach sei­nen ei­ge­nen Re­geln spielt und nicht nach de­nen des Fein­des. Oh, Sie las­sen den Feind ru­hig nach sei­nen Re­geln spie­len, ver­ste­hen Sie, aber Sie hal­ten sich an Ih­re ei­ge­nen. Das gibt Ih­nen einen brei­te­ren Be­we­gungs­spiel­raum. Sie tun Din­ge. Ich mei­ne, lä­cher­li­che Din­ge, aber so alt, daß sie sich da­ge­gen nicht ver­tei­di­gen kön­nen, weil sie nie­mals da­mit ge­rech­net ha­ben, daß sie sich ge­gen so et­was wür­den ver­tei­di­gen müs­sen. Die meis­te Zeit über wuß­ten Sie nicht ein­mal, daß sol­che Din­ge exis­tier­ten.
    So lie­fen wir zum Bei­spiel mit die­sen al­ten Pro­jek­til­waf­fen her­um, die sie nach al­ten Plä­nen ko­piert und dann heim­lich in den Au­to­fabs in Mas­sen­pro­duk­ti­on her­ge­stellt hat­ten, in­dem sie Com­pu­ter­zeit stahlen. Die Din­ger ar­bei­te­ten mit ei­ner che­mi­schen Re­ak­ti­on im In­nern des Me­cha­nis­mus, die win­zi­ge Ge­schos­se mit ho­her Ge­schwin­dig­keit her­aus­schleu­der­te. Das Ge­schoß traf einen Mann mit sol­cher Wucht, daß es buch­stäb­lich in den Kör­per ein­drang, in­ne­re Or­ga­ne ver­letz­te und ihn tö­te­te. Ich weiß, daß die Idee ab­surd klingt, aber sie hat­te ih­re Vor­tei­le.
    Ver­ges­sen Sie nicht, wie straff das Kom­bi­nat die Ge­sell­schaft kon­trol­lier­te; es war auf sei­ne Art noch schlim­mer als das Com­mon­we­alth.
    Wir konn­ten nicht ein­fach Ener­gie­waf­fen oder Bio­morts steh­len und be­nut­zen, denn die wur­den sämt­lich vom Kom­bi­nat aus über einen Sen­der ge­speist, und so­bald auch nur ei­nes die­ser Ge­rä­te als ver­mißt ge­mel­det wur­de, brauch­te das Kom­bi­nat nur das Re­lais für den ent­spre­chen­den Co­de ab­zu­schal­ten. Sel­ber konn­ten wir sie auch nicht bau­en, denn wenn man die vom Kom­bi­nat aus­ge­strahl­te Ener­gie nicht zur Ver­fü­gung hat­te, be­nö­tig­te man für je­de ein­zel­ne Waf­fe ton­nen­schwe­re Ge­ne­ra­to­ren, um die er­for­der­li­che Ener­gie für ih­ren Be­trieb zu be­schaf­fen, und un­se­re Tech­no­lo­gie reich­te nicht aus, um Ge­rä­te von die­sem Aus­maß zu mi­nia­tu­ri­sie­ren. (Spä­ter tüf­tel­te ir­gend­ein Ge­nie ein­mal ei­ne Me­tho­de aus, mit der man bei­spiels­wei­se ein funk­ti­ons­fä­hi­ges Bio­mort oh­ne die nö­ti­ge Ener­gie­quel­le kon­stru­ie­ren und dann den Ener­gie­sen­der des Kom­bi­nats an­zap­fen konn­te, oh­ne auf dem Co­de-Dis­play zu er­schei­nen, aber das war kurz vor dem En­de, und die meis­ten da­von wur­den für die Stoß­trupps in D’kot­ta ge­la­gert). Aber we­nigs­tens die „Pis­to­len“ funk­tio­nier­ten, und es gab noch wei­te­re, un­er­war­te­te Vor­tei­le. Wir fan­den her­aus, daß Netz­fel­der, Streu­schir­me, Pha­sen­wän­de, Per­so­nen­schil­de und al­le gän­gi­gen Ab­wehr­kon­struk­tio­nen die „Ku­geln“ (die klei­nen Ge­schos­se der „Pis­to­len“) nicht auf­hal­ten konn­ten – sie wa­ren ein­fach zu kom­pli­ziert, um et­was so Gro­bes wie einen Me­tall­klum­pen, der sich mit re­la­tiv trä­ger bal­lis­ti­scher Ge­schwin­dig­keit be­weg­te, auf­zu­fan­gen. Das glei­che galt für „Bom­ben“ und „Gra­na­ten“ – Ge­schos­se, de­ren che­mi­sche Re­ak­ti­on hef­tig ge­nug war, um Men­schen in ei­nem ge­schlos­se­nen Raum zu tö­ten. Und die Lis­te wur­de im­mer län­ger. Das Kom­bi­nat glaub­te, wir könn­ten uns nicht frei um­her­be­we­gen, weil sämt­li­che Fahr­zeu­ge co­diert wa­ren und vom Ener­gie­sen­der ge­speist wur­den. Ha­ben Sie schon mal von „Fahr­rä­dern“ ge­hört? Das sind Ge­rä­te, die me­cha­ni­sche Ener­gie in Be­we­gung ver­wan­deln. Sie fah­ren auf Rä­dern, die man buch­stäb­lich mit sei­ner Kör­per­kraft in Dre­hung ver­setzt. Und die Fahr­rä­der hat­ten zu we­nig Me­tall und

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