Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kopernikus 7

Kopernikus 7

Titel: Kopernikus 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
ge­blen­det durch einen Licht­blitz, als er für ei­ne Stern­pei­lung durch das Te­le­skop blick­te. Die Haut um sein Au­ge ist tief von der Son­ne ver­brannt, die Netz­haut zer­stört, aus­ge­brannt. Durch al­les Licht des Uni­ver­sums, das sich nach in­nen er­gos­sen hat­te. Es kann doch nicht wahr sein.
     
    Wir ha­ben un­se­ren Kurs nun nicht durch Stern­pei­lung, son­dern per Com­pu­ter-Kur­sspei­che­rung und Ra­dar-Kar­ten fest­ge­legt. Es ist zu ge­fähr­lich, di­rekt hin­aus­zu­schau­en. Läßt man die op­ti­schen Ge­rä­te au­to­ma­tisch be­die­nen, führt das nur zu ei­ner Über­las­tung, noch be­vor die Dämp­fung ein­set­zen kann. Wüß­ten wir nicht, daß die Au­ßen­tem­pe­ra­tur im Raum be­stän­dig ei­ne Idee über dem ab­so­lu­ten Null­punkt liegt, so müß­te man uns nach­se­hen, wenn wir an­neh­men, daß das Uni­ver­sum tat­säch­lich wahl­los von Zeit zu Zeit in ei­nem Un­wet­ter von Licht und Strah­lung im­plo­diert.
    So wie die Fak­ten lie­gen, müs­sen wir uns je­doch da­mit ab­fin­den, daß wir für kur­ze Au­gen­bli­cke die Aus­deh­nung des Uni­ver­sums ir­gend­wie um­ge­kehrt er­le­ben. Neh­men un­se­re In­stru­men­te das tat­säch­lich auch wahr? Oder le­sen wir nur von den In­stru­men­ten ab, daß sie es tun – wäh­rend die El­fen uns ‚nicht­be­ob­ach­ten’? Wie konn­te Swan­sons Au­ge ver­bren­nen? Hal­lu­zi­nie­ren wir die­se Ver­let­zung nur?
     
    Kri­ti­sche Span­nungs­stö­ße im Fu­si­ons­an­trieb bei der Be­schleu­ni­gung zur Über­schrei­tung der Licht­ge­schwin­dig­keit. Es ist un­mög­lich, das ma­gne­ti­sche Plas­ma auf gleich­mä­ßi­gem Stand zu hal­ten, so­lan­ge die Strom­span­nung da­zu neigt, ein­fach so aufs Ge­ra­te­wohl sich zu ver­än­dern und zu schwan­ken. Wir schal­ten den An­trieb ab, weil wir nur ein Tau­sends­tel der Licht­ge­schwin­dig­keit er­reicht ha­ben und von der Über­schrei­tung noch weit ent­fernt sind. Nun drif­ten wir, wie wir hof­fen, in Rich­tung Sol. Doch Sol wird ih­re Po­si­ti­on ver­än­dert ha­ben, bis wir dort an­kom­men, wahr­schein­lich in et­wa 8000 Jah­ren bei un­se­rer jet­zi­gen Ge­schwin­dig­keit. Al­so mi­schen wir im La­bor Ar­sen zu­recht und stel­len ei­ne wei­te­re Un­ter­tas­se mit Spei­sen und ei­ne Schüs­sel mit Milch auf, de­nen wir Ar­sen bei­ge­fügt ha­ben. Sie wer­den an­ge­nom­men. Glo­ria! Die Tel­ler sind sau­ber­ge­leckt. Gott sei ge­dankt!
     
    Ei­ne Pfüt­ze ar­sen­durch­setz­ter Milch und ein Häuf­chen ar­sen­durch­setz­ter Spei­sen lie­gen heu­te auf dem Bo­den an je­ner Stel­le, wo sich ges­tern Schüs­sel und Un­ter­tas­se be­fan­den. Der Kö­der wur­de nicht ge­ges­sen, nicht ge­trun­ken. Aber kann ich das sa­gen, da sie ur­sprüng­lich doch ge­ges­sen und ge­trun­ken wor­den wa­ren? Die Kö­der wur­den ent-gessen und ent-trun­ken, frü­her im Au­gen­blick der El­fen­zeit, als es kon­su­miert wur­de, nach un­se­rer Zeit spä­ter.
    Und wir drif­ten wei­ter da­hin, 8000 Jah­re von der Er­de ent­fernt. Nun, das ist wirk­lich ei­ne Zeit­span­ne, die Wun­der wirkt. Ich den­ke jetzt viel über Zeit­span­nen nach. Heu­te nacht ha­be ich zum ers­ten Ma­le einen Traum rück­wärts ge­träumt.
    Rück­wärts Traum träum­te ich.

 
Gerd Ma­xi­mo­vič Broadnars Geschöpf
     
    Frau Ade­lai­de Ade­mar hat­te die Po­li­zei ge­ru­fen. Sie war am Te­le­fon so auf­ge­regt ge­we­sen, daß sie ih­re Bot­schaft zu­erst nur hat­te stam­meln kön­nen. Der Be­am­te, Braun, der die­se Nacht Dienst hat­te, war kaum im­stan­de, ih­ren Na­men zu ver­ste­hen. Er bat sie mehr­mals, ver­ständ­lich zu spre­chen, aber es schi­en, als ob die Pa­nik, die die Frau be­fal­len hat­te, al­le Schleu­sen ih­rer Psy­che ge­öff­net und ih­ren Ver­stand weg­ge­schwemmt hät­te.
    End­lich war es Braun, der das Ton­band ein­ge­schal­tet hat­te, ge­lun­gen, die Frau ge­nü­gend zu be­ru­hi­gen, um in Er­fah­rung zu brin­gen, daß sie in der Fran­zi­us­s­tra­ße wohn­te und an­rief, weil sie – ge­gen zwei Uhr drei­ßig an die­sem Mor­gen – meh­re­re furcht­ba­re Schreie vom Nach­bar­grund­stück ge­hört hat­te. Sie be­haup­te­te wei­ter,

Weitere Kostenlose Bücher