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Kopernikus 9

Kopernikus 9

Titel: Kopernikus 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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kleinen Welt keine Hoffnung mehr siehst, mußt du diese Mauern einreißen und einen neuen Anfang wagen. Irgendwo.“
    SIE streckte ihr die linke Hand entgegen.
     
    Christine wußte, daß sie einen Fehler gemacht hatte. Einen Fehler, der nicht wieder gutzumachen war. Sie hatte sich tief in die Traumwelt des toten Mädchens hinabziehen lassen, hatte den Kontakt zu sich selbst fast völlig verloren. Es war ein unbeschreibbares Gefühl gewesen, den Gedanken in eine absolut fremdartige und doch vertraute Welt zu folgen, und sie wußte nicht einmal, ob sie ihren Fehler bereuen sollte.
    Irgendwo fragte sich noch ein letzter Rest ihrer anerzogenen Vernunft, was von all diesen Bildern Wahrheit und was nur leerer Traum war, jedoch: Spielte das denn überhaupt noch eine Rolle?
    Zu spät. War es wirklich zu spät? Vielleicht würde ihr ein verzweifeltes Aufbäumen aller Kräfte den Weg zurück in ihre Welt ermöglichen? Vielleicht. Aber – sie wollte nicht mehr zurück.
    Plötzlich dachte sie an Sunka, an Dr. Jagu, an Dr. Schröder. Würde man um sie trauern? Möglicherweise. Mit Sicherheit aber würde man ihren Fall ausführlich untersuchen. Das war nur logisch.
     
    Rotalarm! Das schrille Heulen der Sirenen durchdrang sämtliche Gänge und Räume der Station 13. Flackerndes Rotlicht über den Türen ließ keinen Zweifel an dem Ernst der Situation.
    Dr. Jagu stand hinter dem Kontrolltechniker am Instrumentenpult, hatte längst die störenden Kopfhörer heruntergerissen, schrie, hieb in heller Wut auf die anscheinend nutzlos gewordenen Tasten.
    „Machen Sie doch was, Martin, irgendwas! Holen Sie doch das Mädchen zurück! Sie wissen, was für mich auf dem Spiel steht!“ Seine Stimme war schrill und hatte alles von der sonstigen Ruhe und Beherrschung verloren. Er schien immer noch nicht vollständig begriffen zu haben, daß es keine Möglichkeit mehr gab, einen Kontakt zu dem Mädchen herzustellen. Oder er wollte es nicht begreifen.
    „Es hat keinen Sinn. Die Kontrollen reagieren nicht mehr“, stellte Martin klar. „Für dieses Versagen gibt es nur eine logische Erklärung: Sie muß sich zu tief in das andere Ich hineingewagt haben und hat aus irgendeinem Grund die Gewalt über ihr eigenes Bewußtsein verloren.“
    Die Rücklaufuhr war fast bei Null angelangt. Damit schwanden die Chancen, das Mädchen zurückzuholen, auf ein Minimum. Endgültig.
    „Ich habe Angst, das übersteht sie nicht, Martin. Sie ist einfach nicht erfahren genug, um da wieder rauszukommen.“
    „Wir können jetzt nur abwarten. Uns trifft an den Komplikationen jedenfalls keine Schuld. Wir können nur noch hoffen, daß sie den Tod überlebt.“
    Die automatische Uhr zeigte Null.
    Monika ließ sich nicht aufhelfen. Sie nahm alle Kraft zusammen, erhob sich langsam und ergriff dann IHRE Hand. So standen sie wortlos nebeneinander unter einem fremden Sternenhimmel. Und auch wenn sie nicht wußte, was vor ihr lag, wußte sie doch, was hinter ihr lag.
    Monika lächelte, und gemeinsam gingen sie die ersten vorsichtigen Schritte ins Nichts.
     
    Christine ließ sich nicht aufhelfen. Sie nahm alle Kraft zusammen, erhob sich langsam und ergriff dann IHRE Hand. So standen sie wortlos nebeneinander unter einem fremden Sternenhimmel. Und auch wenn sie nicht wußte, was vor ihr lag, wußte sie doch, was hinter ihr lag.
    Christine lächelte, und gemeinsam gingen sie die ersten vorsichtigen Schritte ins Nichts.

 
Malte Heim
Der neue Budd
     
1
     
    „Rod, schau dir doch mal diesen Antrag an“, sagte Ginny, „ich glaube, wir müssen ihn oben vorlegen.“
    Rod Kendall nahm den Papierbogen entgegen, den ihm Ginny über den Schreibtisch reichte, und las. Nach einer Weile, während derer ihm seine Kollegin gespannt zusah, runzelte er die Stirn und brummte: „… mit einer Drahtschlinge zu erdrosseln – Blödsinn. Als ob ausgerechnet die Drahtindustrie Promotion brauchte, wo sie doch gerade den Auftrag für das komplette Leitungsnetz auf Ganymed …“
    „Das meine ich nicht“, unterbrach ihn Ginny, „aber sieh dir mal an, wen dieser Ahmed Mu’allaqat eliminiert haben will.“
    Rod ließ seinen Blick zurück zum Anfang des Formulars wandern und seine Augen wurden groß. „Er verlangt den Kopf eines Meriten !“ sagte er ungläubig. „Okay, ich werde das überprüfen.“ Er zog das MinExTerminal zu sich heran und gab in rascher Folge die Daten ein.
    „Spezifizieren Sie“, schnarrte der Vokator.
    „Mensch, öffentlich. Name: Jeff Lindsay.“
    „Aha, hier

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