Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition)
tanzen zu lassen. Sie waren weniger sichtbar, aber deswegen nicht weniger effektiv, was die Zerstörung der amerikanischen Wirtschaft, ihrer Bilanz und ihrer Einkünfte betrifft, und gleichzeitig haben sie die Mittelschicht dezimiert.
Der Nationale Sicherheitskomplex Y-12 hat es geschafft, Amerika in zahllose kriegerische Konflikte zu verwickeln, was zu den größten Militär-, Spionage- und Heimatschutzbudgets aller Zeiten geführt hat – sie sind 50 Prozent größer als selbst zu Zeiten des Kalten Kriegs. Zuverlässige Studien bestätigen die Existenz von 737 US-Militärbasen in 62 Ländern und die Präsenz von US-Militär in 159 von 193 Ländern der Welt. Die Kosten der Kriege in Irak und Afghanistan betragen nahezu fünf Billionen Dollar oder 50.000 Dollar pro Privathaushalt. Laut Chris Hellman des National Priorities Projects gibt der Nationale Sicherheitskomplex jedes Jahr mindestens 1,2 Billionen Dollar aus. Das entspricht exakt den Gesamteinnahmen der US-Regierung im Jahr 2010 nach Abzug der Beiträge für die Sozialversicherung und Medicare. Nicht ein einziger Cent bleibt für irgendetwas anderes übrig, ohne dass die Regierung weitere Schulden aufnimmt und damit ihr Defizit und ihre Zahlungsverpflichtungen erhöht.
Die Strafverfolgungslobby hat Amerika in einen sinnlosen Krieg gegen Drogen verwickelt, der vier Billionen Dollar kostet (weitere 40.000 Dollar pro Haushalt) und Inhaftierungsquoten erzeugt, die höher sind als in jedem anderen Land der Welt. Jeder fünfte Amerikaner hat eine Strafakte. Viele Bundesstaaten geben mehr für Inhaftierung aus als für eine bessere Bildung.
Seit Jahrzehnten steigen die Gesundheitskosten jedes Jahr stärker als die Kerninflation, wovon hauptsächlich die amerikanischen Ärzte, Krankenkassen und die Pharmaindustrie profitieren. Unterdessen sind die Amerikaner zum süchtigsten Volk der Erde geworden – mit nur fünf Prozent der Weltbevölkerung konsumieren sie die Hälfte aller Drogen.
Die großen Lebensmittelkonzerne haben von beträchtlichen Subventionen profitiert, während die Amerikaner zum fettleibigsten Volk der Welt geworden sind. Unlogische, schlecht strukturierte Agrarsubventionen haben dazu geführt, dass ungesunde und abhängig machende Nahrungsmittel billiger sind als gesunde Nahrungsmittel. Große hyperprofitable Ölkonzerne kassierten Regierungsgelder. Selbst die eher linksgerichteten Lehrergewerkschaften haben ihren Teil zur Degenerierung Amerikas beigetragen, was zu einem absurden Anstieg der Kosten für private und öffentliche Schulen geführt hat, die weit über der Inflationsrate liegen, ohne dass erkennbare Verbesserungen der mathematischen und sprachlichen Fähigkeiten der Schüler erzielt worden wären. Allein in den letzten zehn Jahren sind die Kosten für ein College-Studium viermal so schnell angestiegen wie die Kerninflationsrate. »Werden die Amerikaner zu Idioten?«, fragt der Professor und UN-Berater Jeffrey Sachs angesichts der Tatsache, dass der durchschnittliche amerikanische Erwachsene inzwischen 13 Jahre seines Lebens vor dem Fernseher verbringt.
Die Banken der Wall Street und ihre Finanzexperten sind also nicht die Einzigen, die für die Finanzmisere Amerikas und der westlichen Welt, die unterdurchschnittlichen amerikanischen Bildungsstandards und eine zunehmend zweitklassige Infrastruktur verantwortlich sind. Während die angeblich Schuldigen an der weltweiten Krise – die Geschäfts- und Investmentbanken – stark angeschlagen sind und um ihr Überleben kämpfen, sind die Pharma-, Nahrungsmittel-, Öl- und Rüstungskonzerne so profitabel und ihre Kriegskassen so prall gefüllt wie noch nie.
Als 1982 der große Bullenmarkt einsetzte, erkannte die neue Generation an Finanzspekulanten lukrative Möglichkeiten, die Unternehmensparty auf beiden Seiten des Atlantiks aufzumischen. Das Establishment war seit den Fünfzigerjahren fett, träge und selbstzufrieden geworden. Die Unternehmen leisteten sich völlig aufgeblähte administrative Wasserköpfe, beschäftigten auf allen Ebenen zu viele Mitarbeiter und die Unternehmensführungen verschanzten sich hinter einem Wall von Selbstgefälligkeit, unterstützt von willfährigen Aufsichtsräten und unbeobachtet von verschlafenen, desinteressierten Aktionären.
Die Unternehmensergebnisse spielten kaum eine Rolle, und als Folge daraus erwirtschafteten die Unternehmen lächerlich geringe Gewinne und einen niedrigen Cashflow. Unsere messerscharfen Tranchiermesser waren die Finanzierung
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