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Kopf in der Schlinge

Kopf in der Schlinge

Titel: Kopf in der Schlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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vereinzelte goldene Locken, gerötete Wangen, ein Strampelanzug aus Flanell und ein dicker, windelbepackter Po.
    »Mrs. Tennyson?«
    »Ja?«
    »Mein Name ist Kinsey Millhone. Ich hätte gern Ihren Mann gesprochen. Er arbeitet doch bei der California Highway Patrol, oder?«
    »Stimmt.«
    »Ist er in der Arbeit?«
    »Nein, er ist hier. Er hat Nachtschicht und schläft aus. Deshalb ist auch die Türklingel abgestellt. Möchten Sie hereinkommen und warten? Ich habe ihn gerade rumoren hören, also kann es nicht mehr lange dauern.«
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht.« Ich hielt die Zeitung in die Höhe. »Die habe ich mitgebracht. Das ist doch sicher Ihre?«
    »Oh, danke. Ich hole sie gar nicht, bevor er aufgestanden ist. Das Baby macht sich darüber her und zerfetzt sie restlos, wenn ich nicht aufpasse. Genau wie die Katze. Sitzt da und kaut darauf herum, nur um mich auf die Palme zu bringen.«
    Sie trat beiseite, um mich hineinzulassen, und ich ging ins Haus. Wie bei Selma kam mir auch dieses Haus überheizt vor, aber vielleicht reagierte ich auch nur auf den Temperaturunterschied zu draußen. Sie schloß hinter mir die Tür. »Übrigens, ich heiße Jo. Ihr Name war Kimmy?«
    »Kinsey«, verbesserte ich. »Das war der Mädchenname meiner Mutter.«
    »Ist ja nett«, sagte sie und warf mir ein Lächeln zu. »Das ist Brittainy. Armes Kind, aus irgendeinem unerfindlichen Grund nennen wir sie Bugsy. Ich weiß nicht, wie es angefangen hat, aber das kriegt sie nie wieder los.« Jo Tennyson war attraktiv, hatte einen Pferdeschwanz und Ponyfransen, und ihr Haar war nur wenig dunkler als das ihrer Tochter. Sie konnte kaum älter als einundzwanzig sein und war womöglich Mutter geworden, bevor sie legal Alkohol trinken durfte. Das Baby regte sich nicht, während wir in die Küche gingen. Jo legte die Zeitung auf den Küchentisch und wies auf einen Stuhl. Sie ging im Raum hin und her und bereitete mit einer Hand Frühstück für ihren Mann zu, während das Baby weiterschlief. Fasziniert sah ich zu, wie sie eine neue Schachtel Corn-flakes aufmachte, etwas daraus in eine Schüssel schüttelte und einen Löffel aus einer Schublade nahm, die sie mit der Hüfte wieder zuschob. Sie holte die Milchtüte aus dem Kühlschrank, goß Kaffee in drei Becher und schob mir einen davon hin. »Sie sind hoffentlich keine Vertreterin.«
    Ich schüttelte den Kopf und murmelte ein Dankeschön für den Kaffee, der wunderbar duftete. »Ich bin Privatdetektivin. Ich möchte Ihrem Mann ein paar Fragen über Tom Newquists Tod stellen.«
    »Oh, entschuldigen Sie. Ich wußte nicht, daß es etwas Berufliches ist, sonst hätte ich ihn sofort gerufen. Er trödelt nur herum. Vor der Arbeit läßt er sich gern Zeit, weil der andere Teil seines Tages so hektisch ist. Ich sehe mal nach, wie weit er ist. Wenn Sie noch mehr Kaffee möchten, bedienen Sie sich. Ich bin gleich wieder da.«
    Solange sie weg war, nutzte ich die Gelegenheit, mich im Sitzen ein bißchen umzusehen. Das Haus war unaufgeräumt — das hatte ich bereits im Vorbeigehen gesehen — , doch die Küche war besonders chaotisch. Vollgestellte Flächen, offenstehende Schranktüren, und in der Spüle stapelte sich das Geschirr der letzten paar Mahlzeiten. Zuerst dachte ich, der Vinylfußboden sei aufgrund seines dunklen, unregelmäßigen Musters grau, doch bei näherem Hinsehen stellte sich heraus, daß er unter zahlreichen schmutzigen Fußabdrücken weiß war. Ich richtete mich wieder auf, als sie zurückkam.
    »Er kommt gleich. Ich hätte Sie nicht für eine Detektivin gehalten. Sind Sie von hier?«
    »Ich bin aus Santa Teresa.«
    »Sie sind mir gleich fremd vorgekommen. Sie sollten mit Toms Frau sprechen. Sie wohnt etwa sechs Blocks in dieser Richtung von hier, im Pawnee Way. Wir nennen ihn die snobistische Straße.«
    »Sie hat mich ja engagiert. Kennen Sie sie?«
    »Hmm. Wir gehen in dieselbe Kirche. Sie ist für den Blumenschmuck am Altar zuständig, und ich helfe, wenn ich kann. Sie hat wirklich ein gutes Herz. Sie hat Bugsy ihr Taufkleidchen geschenkt. Da kommt James. Ich lasse Sie allein, damit Sie sich ungestört unterhalten können.«
    Ich stand auf, als er die Küche betrat. James Tennyson hatte helles Haar, klare Gesichtszüge und eine schlanke Figur und war genau der Typ von ernsthaftem jungem Mann, den man sich auf der Landstraße zu Hilfe wünscht, wenn der Keilriemen den Geist aufgibt oder der Hinterreifen geplatzt ist. Er trug Zivilkleidung: Jeans, ein Sweatshirt und Pantoffeln aus

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