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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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stellte er gelegentlich fest, daß er von besonderer Energie erfüllt war, die seine Bewegungen so beschleunigte, daß sein Herz unregelmäßig schlug. Er wußte wohl, daß das nur eine schwache Andeutung der Gefühle war, die andere empfanden, wenn sie sich fürchteten. Trotzdem spürte er, wie ihn das Gefühl belebte. Die Bombe auf Jabbas Barke war so eingestellt, daß sie am Vormittag des nächsten Tages explodieren sollte, und deshalb wurde Dengar am Abend davor unruhig, als die Pläne sich plötzlich änderten.
    Dengar hatte in dem ihm zugewiesenen Zimmer geschlafen, als plötzlich Luke Skywalker in Jabbas Palast auftauchte und den Versuch unternahm, Han Solo zu retten. Jabba vereitelte das Vorhaben des jungen Jedi und warf Skywalker in eine Grube, wo sich Jabbas Lieblingsmonstrum, der Rancor, aufhielt. Skywalker verblüffte alle damit, daß er die Bestie tötete.
    Der qualvolle Todesschrei des Rancor hallte durch den ganzen Palast und weckte auch Dengar, der in Jabbas Thronsaal eilte und dort gerade noch rechtzeitig auf einer kleinen Treppe ankam, um das Urteil zu hören, das Jabba über Han Solo und seine Freunde verhängte. Sie sollten in der großen Grube von Carkoon sterben.
    Der Palast verwandelte sich in das reinste Tollhaus. Jabbas Henkersknechte rannten herum, holten ihre Waffen, bereiteten ihre Fahrzeuge vor. Zwei gamorreanische Wachen hetzten an Dengar vorbei die Treppe hinauf, wobei einer brummelte: »Warum wir eilen müssen?«
    Der andere Wächter versetzte ihm eine mächtige Ohrfeige, die ihn gegen eine Wand taumeln ließ. »Idiot! Wir nicht wollen, Rebellen kommen. Wenn sie erfahren, Jabba will töten Skywalker und Leia, wir großen Kampf!«
    Dengar sah sich in der Menge nach Tessek um, versuchte die Mundtentakeln des grauhäutigen Quarren zu entdecken und fragte sich, ob die jüngsten Ereignisse ihre Pläne ändern würden.
    Aber wie es schien, hatten ein paar von Jabbas Männern den Quarren bereits in Gewahrsam genommen. Sie standen dicht hinter ihm, und Dengar konnte nur bruchstückhaft hören, was geredet wurde. Jedenfalls flehte Tessek Jabba um sein Leben an.
    Dann war eine herrische Geste Jabbas zu sehen, und Tessek entfernte sich durch einen Ausgang in der Wand hinter ihm.
    Dengar zog sich in die Halle zurück, wo das dort herrschende Halbdunkel ihm Schutz bot. Ob Jabba die Bombe gefunden hatte? Jedenfalls war es offensichtlich, daß Jabba irgendeinen Verdacht geschöpft hatte.
    Der Hutt hatte Tessek leben lassen und auch keine Wachen nach Dengar ausgeschickt. Also hatte Jabba offenbar keinen Beweis, daß Verrat im Spiel war. Wenn Jabba die Bombe fand, würden Köpfe rollen. Und Dengar war nicht darauf erpicht, daß sein Kopf einer davon war.
    Noch war Zeit zur Flucht. Möglicherweise würde Jabba die Bombe überhaupt nicht entdecken, und in dem Fall würde er sich auf der Barke befinden, wenn sie explodierte. Vielleicht glückte der Plan doch noch. Jedenfalls hatte Dengar jetzt keinen Einfluß mehr auf Erfolg oder Scheitern.
    Wenn Jabba freilich die Bombe zu früh fand...
    Dengar kam zu dem Entschluß, daß es wahrscheinlich eine gute Idee sein würde, sich den Rest des Tages nach Mos Eisley zu begeben. Wenn sein Plan glückte, würde Jabba sterben. Wenn nicht - dann hatte Dengar immer noch eine Chance zur Flucht.
    Er kehrte in sein bescheidenes Quartier zurück und fing an, Waffen und Kleidung in eine Tasche zu stopfen. Dabei stieß er wieder auf den Attanni. Er konnte damit keinen Kontakt zu Manaroo herstellen - aber er konnte immerhin Bilder, Geräusche und Empfindungen wahrnehmen.
    Während er den kleinen ringförmigen Gegenstand ansah, erinnerte er sich wieder daran, wie Manaroo förmlich nach seiner Anwesenheit gehungert hatte, erinnerte sich auch ihrer Angst um ihr Leben. Manchmal fragte er sich, wie es eigentlich möglich war, daß sie überhaupt etwas für ihn empfand. In seinen eigenen Augen war er so etwas wie ein Wrack, jedenfalls ihrer Zuneigung absolut unwürdig. Lind doch war sie bei ihm geblieben, auch dann noch, als er ihre Eltern gerettet hatte. Dabei hatte er das Gefühl, daß es nichts mehr gab, was er für sie tun oder ihr geben konnte, höchstens vielleicht ein falsches Gefühl von Sicherheit.
    Und wenn er jetzt weglief, würde er ihr sogar das nehmen.
    Er wickelte die Bandagen von seinem Hals und schraubte den Attanni in die Fassung, die er dort hatte.
    Das Bild, das sich ihm bot, verblüffte ihn. Manaroo war dabei, sich für einen Auftritt anzukleiden, zog sich

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