Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
ich’s noch nicht gesagt hab, herzlich
willkommen in der Familie, Lady Emma! Ich selbst hätte keine bessere Frau für Kenny finden können.« Wieder betrachtete er seinen Sohn mit diesem übereifrigen Blick, der ihr immer das Herz brach. »Gratuliere, mein Sohn. Ich bin stolz auf dich!«
    Kenny, der seine Worte kaum zur Kenntnis hahm, stellte sich vor den Kuchen. Ihr tat es richtig weh, wenn sie die beiden so betrachtete: den Vater, der Verzeihung für alte Sünden wollte, und den Sohn, der all die Jahre der Vernachlässigung nicht vergeben konnte.
    Patrick reichte Emma das Kuchenmesser, das er mit roten, weißen und blauen Bändern geschmückt hatte. »Eher patriotisch als hochzeitlich«, schnüffelte er, »aber ich hatte eben zu wenig Vorwarnung.«
    Sie lächelte ihn an und blickte dann auf ihre Hand hinab, über die sich eine große, gebräunte, schlanke Männerhand legte, die ihre eigene, kleinere, weiße beschützend umfasste. Beim Anblick ihrer aufeinander gelegten Hände traten ihr die Tränen in die Augen. Wären doch bloß ihre Herzen ebenso eng miteinander verbunden!
     
    Kenny nahm einen Schluck Wein und durchquerte dann die Küche, um das Licht, das noch auf der Sonnenterrasse brannte, auszuschalten. Lady E. war, sobald die letzten Gäste das Haus verlassen hatten, nach oben geflüchtet; doch er wusste, dass sie es nicht deshalb tat, um so rasch wie möglich sein Lager aufzusuchen. Nein, Lady E. war fest entschlossen, die heutige Nacht ganz allein in ihrem Kämmerlein zu verbringen. Er fragte sich, ob sie wohl so weit gehen würde, ihre Zimmertür abzusperren - doch nein, das würde sie nicht. Sie würde auf sein Ehrgefühl bauen, sich ihr nicht aufzudrängen.
    Sein Ehrgefühl. In den Augen der Öffentlichkeit war es mehr als angekratzt, dennoch konnte er nicht bereuen, was er mit Hugh Weldon Holroyd angestellt hatte.
    Er trat auf die Terrasse hinaus und merkte zu spät, dass er
nicht allein war. Sein Vater saß auf der breiten Bank mit dem schlafenden Peter in seinen Armen. Kenny merkte, dass er sich unwillkürlich versteifte - wie immer in Gegenwart seines alten Herrn. »Ich dachte, du wärst schon weg.«
    »Shelby hab ich mit Torie heimgeschickt. Wollte kurz allein mit dir reden.«
    Warren war der Letzte, mit dem Kenny reden wollte, weder heute Abend noch überhaupt. »Falls dir’s noch nicht aufgefallen sein sollte, ich bin in den Flitterwochen.«
    »Na, so wie’s heute Abend den Anschein hatte, sieht’s nicht sehr nach Flitterwochen aus. Lady Emma hat kaum ein Wort mit dir gesprochen.« Petie maunzte ein wenig im Schlaf, und Warren bettete ihn an der anderen Schulter.
    Hatte sein Vater ihn je so gehalten? Zu seinem Erstaunen durchzuckte ihn so etwas wie Neid. Er schämte sich dafür, doch dann merkte er, wie er sich mit einem Mal entspannte. Emma hatte Recht. Warren hatte aus der Vergangenheit gelernt, und Kenny grämte sich grundlos um seinen kleinen Bruder. Petie musste sich die Liebe seines Vaters nicht erarbeiten.
    »Der Knabe gehört ins Bett«, meinte er mürrisch.
    »Ja, gleich.« Warren drückte dem Kleinen einen Kuss aufs wollige Köpfchen. »Er schien sich wohlzufühlen, da wollte ich ihn nicht stören.«
    Wieder dieser schmerzhafte Stich. Petie erhielt die Liebe seines Vaters als Geburtsrecht. Bei Torie war’s genauso gewesen. Bloß er hatte sie sich verdienen müssen - mit einem Turnier nach dem anderen.
    Und jetzt wollte sein Vater so tun, als wäre alles in Ordnung zwischen ihnen. Aber das war es nicht. Er hätte als Kind einen Daddy gebraucht; jetzt war’s damit, verdammt noch mal, vorbei.
    »Ich mach mir Sorgen um dich und Lady Emma.«
    »Ihr Name ist Emma. Sie benutzt ihren Titel nicht. Und es gibt nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest.«
    Warren streichelte Peties Rücken und blickte durch die Fenster
der Sonnenterrasse zum dunklen Pecanwäldchen hinüber. »Ich hab’s nicht sehr mit dem Beten - irgendwie krieg ich das nicht hin -, also überlass ich’s anderen. Shelby zum Beispiel. Die kann richtig gut beten, und sie sagt, Emma ist die Antwort auf ihre Gebete für dich.«
    »Das hab ich Shelby nicht aufgetragen.«
    »Nein, hast du nicht. Aber ich.«
    »Wenn sie schon’ne perfekte Betschwester ist, dann frag sie doch, ob sie mich nicht wieder auf die Tour zurückbeten kann.« Kenny kippte den restlichen Wein in sich hinein und machte Anstalten, in die Küche zurückzugehen - doch die Stimme seines Vaters hielt ihn auf.
    »Komm her und setz dich zu mir.«
    »Ist

Weitere Kostenlose Bücher