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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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über dem Ball zu stehen. Das ist auch der Grund, warum Mom nicht putten kann; sie bewegt sich dauernd - jedenfalls ihre Klappe.« Er trat zurück.
    Emma brauchte weit mehr Anleitung! Kennny stakste auf sie zu. »Da Francesca danebengehauen hat, musst du den Ball nicht beim ersten Putt ins Loch kriegen, aber nah ran schon. Ziel aufs Loch. Und halt den Schläger ein bisschen tiefer. Kopf stillhalten. Tu einfach, was Ted dir gesagt hat.«
    Eigentlich hatte er sie ein wenig beruhigen wollen, doch schon traten ihre Knöchel wieder weiß hervor, und der arme Putter war erneut im Würgegriff.
    Ted schoss ihm einen ärgerlichen Blick zu, aber für Kenny stand viel zu viel auf dem Spiel, als dass der tatenlos hätte rumstehen und zusehen können, wie sie seine Sache ruinierte. »Die Arme kannst du bewegen, alles andere bleibt reglos. Die Bewegung kommt aus den Schultern, verstehst du? Hol mit dem Schläger aus und schlag einfach durch den Ball hindurch, in einem einzigen, glatten Schwung. Capito?«
    Statt ihm zuzuhören umkrallte sie den Schläger nur noch fester und trat hinter den Ball. Ihm wurde mit einem Mal klar, dass er hier seinen schlimmsten Alptraum durchlebte. Man zwang ihn, die Kontrolle über sein Leben jemand anderem zu überlassen. Und nicht irgendwem, sondern einer herrschsüchtigen Frau, die behauptete, ihn zu lieben. Genau wie in seiner Kindheit!
    Seine Augen brannten, als sie ausholte und den Ball antippte. Er rollte gerade mal gut einen Meter, bevor er wieder zum Stillstand kam.
    »Das Loch ist da oben!«, rief er. »Du bist nicht mal in die Nähe gekommen!«
    »Ich wollte nicht zu fest zuschlagen … wie Francesca.«
    Kenny knirschte mit den Zähnen. »Francesca hatte einen
Downhill Putt. Deiner ist ein Uphill. Du musst ein bisschen Gas geben, wenn’s bergauf geht.«
    »Na, das hättest du mir ja gleich sagen können, statt mich mit all dem Unsinn zu bombardieren.«
    Unsinn!
    Er merkte, dass Dallie ihn anstarrte, und sein Blick war diesmal noch missbilligender als vorher. »Francie, jetzt bist du dran. Diesmal geht’s uphill, also rauf. Versuch einfach, so nah wie möglich ranzukommen, okay?«
    »Aber sicher, Darling.«
    Wieder stellte sie sich total schief auf, und Kenny schoss Skeet einen Mörderblick zu, damit er sich ja nicht wieder einmischte. Unglücklicherweise hatte er sich den Falschen zum Einschüchtern ausgesucht, denn sein eigener verräterischer Caddie mischte sich wieder ein.
    »Mit dem rechten Fuß ein bisschen zurück, Mom, oder der Ball landet viel zu weit links.«
    Francesca tat, wie ihr geheißen, und strich sich dann eine Haarlocke aus dem Gesicht. »Wenn ich gewusst hätte, dass ich spielen würde, hätte ich mir eine Haarspange mitgenommen. Du hast nicht zufällig eine Haarspange dabei, Emma?«
    »Ich glaube nicht. Warte, ich seh mal in meiner Handtasche nach.«
    Diese Weiber brachten ihn noch ins Grab! »Emma hat keine Haarspange!« Kenny packte Emma am Arm, als sie Anstalten machte, zum Golfwagen zurückzutrippeln. »Ich hab ihre letzte heute Morgen an mich genommen.«
    Francesca musterte ihn hochmütig, hielt sich die Haare mit einer Hand aus dem Gesicht, packte den Putter mit der anderen und schlug den Ball beherzt übers Grün.
    Kenny hielt den Atem an. Sie hatte wieder viel zu fest zugeschlagen, aber wie durch ein Wunder gut gezielt. Wenn der Ball sich am Lochrand verfing, würde er reinfallen. Er würde …
    Der Ball rollte stracks auf den rechten Lochrand zu, und
Kenny blieb fast das Herz stehen, während er darauf wartete, dass er hineinplumpste.
    Er wackelte, blieb kurz am Rand hängen, dann rollte er weiter.
    Francesca jauchzte. »Ich hätt’s fast geschafft! Habt ihr das gesehen? Hast du’s gesehen, Dallie?«
    »Na, darauf kannst du wetten!« Dallie strahlte sie an. »Was glaubst du, Kenny? War wohl der beste Putt, den diese Frau je zustande gebracht hat. Ein bisschen hart, aber gar nicht übel.«
    Kenny fühlte sich hundeelend. Francescas Ball war kaum dreißig Zentimeter oberhalb des Lochs liegen geblieben. Sogar sie konnte ihn von da aus hineinkriegen. Wenn Emmas Ball beim nächsten Putt nicht in die Nähe des Lochs geriet, hatte sie keine Chance mehr auf ein Unentschieden. Und er glaubte nicht länger daran, dass sie es schaffen würde … sie war viel zu nervös. Er musste etwas unternehmen.
    Sein Herz raste. Er ging zu Dallie. »Hier’ne andere Idee, Dallie! Bloß Francesca und ich. Ich krieg einen Putt, sie zwei. Was sagst du, Francie? Du bist keine dreißig

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