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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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blitzsauber!«
    Kenny verteidigte sich nicht. Seiner Ansicht nach hätte es ohnehin keinen Sinn gehabt. Dallie wusste, dass erstens Sturgis Randall ein ausgewachsenes Arschloch war, und zweitens, dass Kenny nie absichtlich eine Frau schlagen würde; aber das schien keinen Unterschied zu machen, und nun begriff der Jüngere, was es hieß, von dem Mann verraten zu werden, der ihm mehr als jeder andere auf der Welt bedeutete.
    Seit seiner Suspendierung war kein Tag vergangen, an dem er nicht die Tatsache verfluchte, in Wynette, Texas, geboren und aufgewachsen zu sein - Dallie Beaudines Heimatstadt! Damals war Dallies Interesse an ihm erwacht, einem rotznasigen Teenager, der in seinem brandneuen roten Porsche, den er von seiner Mutter zum sechzehnten Geburtstag bekommen hatte, die Stadt unsicher machte. Nur wenn Kenny zwischendurch einmal zu Verstand kam, war ihm wieder bewusst, dass Dallies Eingreifen ihm wahrscheinlich das Leben gerettet hatte.
    Das Aufwachsen unter der Obhut einer Mutter, die ihn mit ihrer obsessiven Liebe fast erstickte, dazu ein distanzierter Vater, der sich nicht genug um ihn scherte, um einzugreifen, hatten Kenny auf eine gefährlich schiefe Bahn getrieben. Er war ein Rüpel und Schläger geworden, der immer und überall im Städtchen nur Unheil stiften wollte. Dallie Beaudine war der Einzige, der sich ihm in den Weg gestellt hatte. Und deshalb tat es so schrecklich weh. Denn Dallie wusste besser als jeder andere auf der Welt, verstand, was keiner sonst verstehen konnte - dass Golf das Einzige war, was Kenny Traveler etwas bedeutete. Es gab nichts Besseres in seinem erbärmlichen, verpatzten Leben.

    Als er nach einem fruchtlosen Anruf bei einem seiner Kontaktmänner bei USA Today auflegte, hörte er Lady Emma in der Küche herumwirtschaften, und seine gedrückte Stimmung hob sich ein wenig. Wie es aussah, waren seine Triebe doch nicht ganz versandet.
    Schon vor seiner Suspendierung hatte er angefangen, sich deswegen Sorgen zu machen. Er führte bis vor einer Weile ein aktives Sexualleben; doch seit er mit Jilly Schluss gemacht hatte, verspürte er keine Lust mehr, sich wieder auf die Piste zu begeben. Vielmehr plagte ihn ein allgemeines Unbehagen, eine Unzufriedenheit, und er dachte bei sich, für einen Mann, der so viele Golfspiele gewann, müsste er eigentlich glücklicher sein. Aber nun war Lady Emma auf der Bildfläche erschienen, und sein Körper regte sich schlagartig wieder.
    Trotz ihres Schirmchens und ihrer befehlshaberischen Art war sie genau die Ablenkung, die er brauchte - besonders jetzt, wo die Top-Golfer sich auf den Weg nach Augusta zu den Masters machten, während er wegen einer Laune des Mannes, den er für einen Freund gehalten hatte, hier herumhocken musste. Und es bestand keine Gefahr, dass Lady Emma einen Skandal heraufbeschwören würde - das Letzte, was seine Karriere im Moment gebrauchen konnte -, wenn er mit ihr Schluss machte. Eine konservative Seele wie sie würde nie verraten, dass sie ihren Urlaub dazu benutzt hatte, mit einem wildfremden Mann ein Techtelmechtel einzufädeln.
    Außerdem fand er sie zum Totlachen - was seltsam war, denn normalerweise konnte er dominante Frauen nicht verputzen. Aber Lady Emma war so naiv und ahnungslos, dass er beständig das Gefühl hatte, sich in einem riesengroßen Witz zu befinden.
    Und dann war da noch dieser Mund … und ihre Energie … Er musste lächeln, wenn er daran dachte, wie es sein würde, all diesen Enthusiasmus nackt unter sich zappeln zu haben.
    O ja, er würde sie dazu benutzen, um sich von Augusta, Dallie
Beaudine und einem Leben, das ihm zunehmend bedeutungslos erschien, abzulenken. Yes Sir, Ihre Ladyschaft kam ihm im Moment sehr zupass.
     
    Emma fiel das Schälmesser zum dritten Mal aus der Hand. Es war ein chromglänzendes, elegantes, hochmodisches deutsches Gebrauchswerkzeug. Sie biss sich auf die Lippe und versuchte, sich wieder auf die Möhren zu konzentrieren. Nur noch ein paar Stunden, dann war alles überstanden.
    »Wie geht’s meinen Kartoffeln?«
    Zum vierten Mal fiel das Schälmesser klappernd auf die Anrichte. Erschrocken fuhr sie herum.
    Er kam grinsend auf sie zugeschlendert.
    Sie sah, dass er dunkle Hosen angezogen hatte - während sie ihr Nickerchen hielt -, dazu ein schwarzes Poloshirt mit einem American-Express-Aufdruck. In Verbindung mit seinem schwarzen Haar und der tiefgebräunten Haut ließ das seine violetten Augen noch mehr erstrahlen.
    Routiniert klappte er das Backrohr auf, nahm sich

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