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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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eine Gabel und stocherte damit in die Kartoffeln. »Fast fertig. Wie steht’s mit dem Huhn?«
    »Huhn?« Die Hauptsache hatte sie vollkommen vergessen. Kenny richtete sich auf und wies mit einem Nicken auf die Möhren, die sie geschält hatte. »Also falls Bugs Bunny zufällig zum Dinner vorbeikommen sollte, dann wär er bestimmt der glücklichste Hase der Welt.«
    Blinzelnd richtete sie den Blick auf die Anrichte. Statt nur ein paar Möhren zu schälen, hatte sie eine ganze Packung bearbeitet. Genug für ein Dutzend Salate!
    Er grinste ihr vielsagend zu, streckte sich genüsslich und holte dann eine Schüssel und eine Pfanne aus dem jeweiligen Küchenschrank. Irgendwie zauberte er eine Dose Mehl und ein Stück Butter herbei. Mit einer geschickten Bewegung wälzte er die Fleischstücke im Mehl und legte sie dann in die schmurgelnde
Pfanne. »Behalten Sie die im Auge, ich geh schnell eine Flasche Wein holen.«
    Sie starrte die Hühnerbrüstchen an. Ihr Puls raste, und ihr Magen fühlte sich an, als befände er sich zwischen ihren Kniekehlen. Einen Moment lang überfiel sie das ganze Ausmaß ihres Vorhabens, alles, was sie dadurch aufgab - jahrzehntelange Träume von einem gemütlichen, zerstreuten Professor von Ehemann mit Lederflecken an seinem Jackett und Tintenflecken an den Fingern. Andere Frauen mochten ja von einem verwegenen jungen Draufgänger mit kohlschwarzem Haar, einem Adoniskörper und Veilchenaugen träumen, aber sie nicht. Sie hatte sich nie etwas Derartiges gewünscht.
    Kenny kehrte mit einer Flasche Wein aus der Garage zurück und stellte die Herdplatte mit den Hühnerteilchen herunter, die schon zu rauchen anfingen. »Lady Emma, Sie müssen sich entspannen, oder Sie sind fix und fertig, bevor wir überhaupt in die Nähe des Schlafzimmers kommen.«
    »Ich bin entspannt! Total!« Während sie tief Luft holte, merkte sie, wie albern das klang - wo es doch offensichtlich war, dass sie vibrierte wie eine Gitarrensaite. »Bitte sagen Sie Emma zu mir. Ich benutze nie meinen Titel.«
    »Hm. Wenn Sie so locker sind, warum zucken Sie dann jedesmal zusammen bei einem Blick von mir?«
    »Ich zucke nicht!« Sie musste schlucken, als sie sah, mit welch langsamen, geschickten Bewegungen er den Korken aus der Flasche drehte. Wie es wohl wäre, wenn sich diese Hände alle Zeit der Welt mit ihr nahmen? Dann hielt sie sich jedoch vor Augen, dass an diesen Händen keinerlei Tintenflecken und auch keine einzige Bleistiftschwiele an diesen langen, männlich-schlanken Fingern waren.
    »Okay! Ich werd Sie auf die Probe stellen.« Er zog den Korken heraus, nahm zwei wunderschöne Weingläser aus dem Schränkchen über dem Herd und schenkte ein. »Also Folgendes: Ich werd Sie an irgendeiner Körperstelle berühren, und Sie
werden dabei vollkommen still halten. Wenn Sie dann erschrecken, haben Sie verloren und ich gewonnen.«
    »Sie wollen mich anfassen?«
    »Die Körperstelle meiner Wahl!«
    »Ach, das halte ich für keine so gute Idee.«
    »Es ist sogar eine ganz ausgezeichnete Idee.« Er reichte ihr ein Glas Wein. Ihre Finger berührten sich dabei und prompt zuckte sie zusammen.
    »Sie haben verloren.« Seine Augen glitzerten triumphierend.
    »Das ist nicht fair!«
    »Wieso nicht?«
    »Weil … als Sie sagten Körperstelle, da … na, da hab ich natürlich angenommen …«
    Mr. Traveler blickte sie mit hochgezogener Braue an. »Was haben Sie angenommen, Lady Emma?«
    »Bloß Emma! Ich dachte - oh, ist ja egal!« Sie grabschte nach einer Gurke. »Es stimmt. Tatsächlich bin ich ein wenig nervös. Aber das ist nur natürlich. Ich habe noch nie … noch nie so was gemacht.« Sie blickte auf die Gurke hinab, die sie erbarmungslos zerquetschte; als ihr bewusst wurde, was sie da tat, ließ sie sie wie von der Tarantel gestochen fallen.
    Er gluckste. »Sie haben sich noch nie’nen Mann für eine Nacht gekauft?«
    »Ach du liebe Güte … müssen Sie’s so ausdrücken?«
    »Wollte bloß höflich sein.« Nun widmete er sich wieder den Hühnerteilen. »Wissen Sie was, machen Sie doch einfach den Salat fertig, damit wir essen können.«
    Sie zwang sich, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren, und nach einigen harmloseren Missgeschicken saßen sie endlich an einem Esstisch mit einer Glasplatte, die auf ein paar glänzenden schwarzen Marmorfüßen ruhte. Die Gedecke schienen sich wie aus dem Nichts materialisiert zu haben: weiße Leinenunterlagen mit dazu passenden Servietten, Porzellan, das mit dunkelblauen und goldenen Rändern

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