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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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einiges.
    Slattery wurde beim Versuch, sich ins Ausland abzusetzen, verhaftet, und Kenny musste seine Finanzen bis ins Kleinste offenlegen. Obwohl die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen waren, vertrat man mittlerweile allgemein die Auffassung,
dass Kenny keinerlei Kenntnis von den Vorgängen gehabt hatte. Trotzdem, der Skandal hatte auch über die PGA Schande gebracht, und der Commissioner Dallas Beaudine sah infolgedessen rot.
    »Das ist der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, Kenny! Du treibst es auf die Spitze, seit ich dich kenne! Wäscht deine schmutzige Privatwäsche in aller Öffentlichkeit, scherst dich einen Dreck um das Geschäftliche - alles, was dich je interessiert hat, ist Golf! Tja, diesmal ist durch deine Nachlässigkeit die ganze PGA mit reingezogen worden, und das wird dich was kosten, Bürschchen! Du bist hiermit für vierzehn Tage von der Tour suspendiert.«
    »Das kannst du nicht machen, du Scheißkerl! Dann verpass ich ja die Masters! Ich hab nichts Schlimmes gemacht! Du hast überhaupt keinen Grund!«
    »Und ob ich einen Grund hab. Kriminelle Blödheit! Vielleicht nützt du ja die freie Zeit, um mal ein paar Gedanken zu wälzen und endlich in den Schädel zu kriegen, dass es im Leben mehr gibt, als einen Golfball durch die Gegend zu ballern!«
    Als ob Kenny nun auf der Stelle kapieren würde, was ihm fast dreiunddreißig Jahre lang schleierhaft geblieben war. Er drückte sich mit Daumen und Zeigefinger auf die Nasenwurzel und hörte statt der Stimme des Commissioners nun die seiner Mutter.
    »Wie können Sie es wagen, meinen süßen Kenny zu beschuldigen, Ihr freches Gör verprügelt zu haben! Sie sind ja bloß neidisch, weil mein Kleiner so viel klüger ist als all die anderen Kinder in diesem erbärmlichen Kaff!«
    Er schüttelte die alten, unangenehmen Erinnerungen ab und wandte seine Aufmerksamkeit wieder den aktuellen Problemen zu. Zwei Tage nach seiner Suspendierung durch Dallie war Kenny in eine Prügelei mit Sturgis Randall geraten, einem überbezahlten Weiberhelden, Säufer und Golfkommentator, der, wenn er Kenny und dessen Karriere beschrieb, dauernd Titulierungen
wie »mit einem Silberlöffel im Mund geboren«, »Playboy-Champion« und »süßes Leben« verwendete.
    Nie etwas erklären, nie etwas entschuldigen, lautete Kennys Devise. Er konnte es nicht ausstehen, wenn irgendwelche Sportskanonen anfingen, sich bei der Presse darüber auszuheulen, wie missverstanden sie sich doch fühlten; also machte er es sich zur Gewohnheit, sich nie vor Reportern zu verteidigen. Stattdessen ließ er seine Golfschläger für sich sprechen. Was nicht bedeutete, dass er einer netten Rauferei mit irgendeinem Idioten, der seine Manieren auf dem Klo vergessen hatte, aus dem Weg ging. Trotzdem hätte er sich nicht mit Sturgis geschlagen, wenn dieser nicht als Erster zugehauen hätte.
    Mehr war nicht nötig gewesen. Aber als Sturgis allmählich das Ausmaß seines Fehlers zu begreifen begann, war wie aus dem Nichts Jilly Bradford, eine der bekanntesten Reporterinnen für das Kabelfernsehen, auf der Bildfläche erschienen, und Kenny knallte ihr aus Versehen gegen die Schulter. Ein Kameramann nahm die ganze Szene auf Band auf, einschließlich einer jämmerlich heulenden Jilly und eines blutüberströmten Sturgis, der sie tröstete.
    Selbst dann wäre Kenny noch dem daraus resultierenden Skandal wahrscheinlich entgangen, wenn Jilly sich fair verhalten hätte. Sie wusste, dass das Ganze ein Versehen war; doch seit dem natürlichen Ende ihrer beider kurzen Affäre brachte sie ihren Kummer über Kenny an die Öffentlichkeit. Daher glaubten alle, es handele sich hier um einen persönlichen Streit; nun stand Kenny nicht nur da wie ein Mann, der zu blöd war, sich um seine Finanzen zu kümmern, sondern obendrein wie ein Rabauke, der Frauen verprügelte.
    Wenn er geglaubt hatte, Dallie wäre schon vor dem Streit mit Randall stinksauer auf ihn gewesen, so wurde er nun eines Besseren belehrt: Das war nur ein laues Lüftchen gewesen im Vergleich zu dem Lavasturm, der nun über ihn hinwegfegte.
    »Du bist noch immer derselbe verwöhnte, nichtsnutzige
Bengel mit mehr Talent und Begabung, als du verdienst, und einer Gossenmoral! Nun, was mich angeht, ist es längst an der Zeit, dass du mal erwachsen wirst. Deine Suspendierung ist vom heutigen Tag an unbegrenzt. Und ich warne dich … wenn du wieder mitmachen willst, bevor du zu alt für die Senior-Tour bist, dann bleibst du besser blitzsauber - und ich meine

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