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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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neugierig. Wirklich. Kenny kannte die ungewöhnlichsten Leute.

    » Lady Emma?«, rief Patrick aus. »Allmächtiger, bitte sagen Sie mir, dass Sie echt sind und nicht schon wieder eine Stripperin.«
    Der Mann war so gewinnend, dass sie ihm seinen Ausruf nicht verübelte. »Ich bin echt, aber nennen Sie mich bitte bloß Emma.«
    Patrick presste eine Hand auf sein neongrünes Seidenhemd. »Himmel, Ihr Akzent ist fabulös!«
    Sie konnte nicht anders, sie musste ein wenig nachbohren: mit einem Blick auf Kenny, der einen Stapel Post durchsah, den er von einer mit Wiesenblumen geschmückten Holzkommode genommen hatte, erkundigte sie sich: »Schon wieder eine Stripperin?«
    »Schau nicht mich an«, verteidigte er sich. »Torie hat sie angeschleppt.«
    Patricks Augen glühten. »Deine Stiefmutter wird einen öffentlichen Orgasmus kriegen, wenn sie Lady Emma kennen lernt.«
    »Also, ich bitte dich …«, knurrte Kenny.
    »Meine Güte, da ist wohl einer schlecht gelaunt, wie? Ich denke, ein hübscher Clos du Roy 1990 Fronsac kann da gleich Abhilfe schaffen.« Er nahm ihren Koffer. »Kommen Sie, Lady Emma, ich zeige Ihnen Ihr Zimmer, während Kenneth sein nettes Gesicht wiederherstellt.«
    »Bloß Emma«, sagte sie seufzend.
    Kenny lächelte, ohne von der Post aufzublicken.
    Während sie Patrick zur Treppe folgte, blickte sie nach rechts in Richtung Wohnzimmer, das ebenfalls in dem zarten Vanillegelb und Beigeton gehalten war. Große Ohrenbackensessel, eine bequeme Couch und abgetretene Orientteppiche verliehen dem Raum ein bewohntes, gemütliches Flair.
    Patrick bemerkte ihr Interesse an der Inneneinrichtung. »Möchten Sie den Rest des Erdgeschosses sehen?«
    »Ja, gerne.«

    »Die Küche ist das Allerbeste, Kenneth lebt praktisch dort, wenn er zu Hause ist.« Er stellte ihr Gepäck ab und führte sie dann durch den Gang in eine Küchen-Landschaft, die sich in einer weitläufigen L-Form über die ganze Rückseite des Hauses zog. Sie blinzelte überrascht. »Ach, wie hübsch!«
    »Danke. Ich hab sie entworfen.«
    Wände und Decke waren in hellem, fröhlichem Gelb gehalten, während der Boden mit seinen großen braunen Terracottafliesen dem Raum noch mehr Wärme verlieh. Vor dem offenen Kamin befand sich eine gemütliche Sitzecke mit einem Sofa in Gelb, Koralle und Smaragdgrün, dazu ein paar bequeme Sessel. Durch zwei getrennte Terrassentüren, deren eine auf eine sonnenüberflutete Veranda hinausführte, fiel Licht über eine Sammlung abstrakter Bilder an den Wänden.
    Im Essbereich gab es ein gewaltiges Panoramafenster und einen eleganten Regency-Tisch, dazu eine bunte Kollektion verschiedener Stühle - von Chippendale, über Louis XVI. bis zu frühem amerikanischem Design -, deren Überzüge zwar unterschiedlich waren, in den Farben aber dennoch harmonierten. Auf der polierten Tischplatte standen mehrere irdene Vasen voller frischer Blumen.
    »Alles ist so wunderschön!«
    »Es war riskant, aber Kenneth braucht gemütliche Wurzeln.« Patrick machte eine kleine, flatternde Handbewegung.
    Emma wollte ihn nicht anstarren, aber seine Person war schon eine Überraschung für sich.
    Er strich mit der Hand über den glänzenden Tisch. »Sie fragen sich, was jemand wie ich hier macht, stimmt’s?«
    »Wie meinen Sie das?« Sie starb vor Neugierde, war aber zu höflich, um von sich aus zu fragen.
    »In texanischen Städtchen sieht man Homos nicht allzu gern.«
    »Nein, wohl nicht.«
    Ein unglücklicher Ausdruck huschte über seine Züge und
verschwand dann wieder. »Kommen Sie, ich zeige Ihnen Ihr Zimmer.«

8
    An diesem Abend aß Emma alleine. Patrick verkündete ihr, dass Kenny zum Trainieren gegangen sei, und servierte ihr einen köstlichen Pastasalat, dazu frische grüne Bohnen in Olivenöl und Knoblauch, eine knusprige Baguettesemmel, schließlich ein dickes Stück Blaubeerkuchen zum Nachtisch. Sie aß draußen auf der Sonnenterrasse, die mit schwarzen Rattan-Möbeln ausgestattet war, darüber eine grün-weiß-gestreifte Markise. Auf verschiedenen alten Beistelltischchen standen Vasen, die vor bunten Sträußen nur so überquollen. Hinter dem Haus gab es ein Hickorywäldchen, mehr zur Seite hin einen Swimmingpool mit Terrasse und dahinter, in einiger Entfernung, erstreckte sich die weiß eingezäunte Pferdekoppel. Vor dem Abendessen hatte sie einen kleinen Spaziergang am Fluss entlang und über die Blumenwiesen gemacht.
    Trotz der friedlichen Atmosphäre und der süß duftenden Abendluft, die durch die Fliegengittertür

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