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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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genommen, damit er sich bisschen erholen kann, und am nächsten Morgen beim Aufstehen sieht er glatt, wie Patrick gerade ein Blech mit frischgebackenen Zimtbrötchen aus dem Ofen zieht. Kenny hat einmal dran gerochen und Patrick auf der Stelle engagiert. Es gab natürlich jede Menge Klatsch und Tratsch, ganz zu schweigen von den Problemen, die Kenny mit der PGA bekam, als die Herbergsprügelei publik wurde.«
    »Er hat das Richtige getan.«
    »Glaub ich auch. Nun, dennoch wurde er kritisiert. Ich schwör Ihnen, wenn man den Leuten hier so zuhört, ist Golfspiele gewinnen das Einzige, womit Kenny ihnen imponiert.«
    »Die Leute mögen ihn nicht? Das überrascht mich.«
    »O nein! Sie lieben ihn. Jeder weiß, dass er mehr für die Stadt tut, als wir alle zusammen. Er hat ein Gemeindezentrum bauen lassen und ein hübsches Sümmchen für eine neue Bibliothek beigesteuert - abgesehen von jeder Menge anderer Sachen wie diese. Bei Hilfsaktionen und karitativen Unternehmungen mischt er immer irgendwie mit. Aber Kenny das Leben schwer zu machen ist schon so lange die liebste Freizeitbeschäftigung der Einheimischen hier, dass keiner mehr so recht darüber nachdenkt.«
    »Wie kommt das?«
    »Die Leute haben ein langes Gedächtnis und sind teilweise noch immer ein wenig böse auf ihn wegen der Dinge, die er ihnen in seiner Jugend angetan hat. Niemand hat bis jetzt seinen Rekord für die meisten High-School-Suspendierungen gebrochen. Und der frühere Polizeichef kann Ihnen Dinge erzählen, dass sich Ihnen die Haare sträuben. Scheint, als hätte jeder ihm was vorzuwerfen. Judy Weber lässt ihn nie vergessen, dass er in
der Vierten ihre Matheschulaufgabe abgeschrieben und den Ersatzlehrer dann davon überzeugt hat, dass Judy diejenige war, die gespickt hat. In der Sechsten hat er Bob Frazer eine Hank-Aaron-Baseball-Karte geklaut und anschließend zerrissen. Er klaute den Kids ihr Pausenbrotgeld, zerbrach ihre Spielsachen, hat mit Mädchen Schluss gemacht, wann es ihm passte, und so ziemlich alles niedergemäht, womit er in Berührung kam - bis Dallie Beaudine ihn schließlich nach dem Tod unserer Mutter unter seine Fittiche nahm.«
    Aha, die mysteriöse Person, von der Kenny während der Autofahrt erzählt hatte, hieß also Dallie Beaudine. Offenbar war Kennys Beziehung zu Francescas Mann viel komplexer, als sie geahnt hatte. »Na jedenfalls scheint er seither ein tadelloser Bürger zu sein. Eigentlich sollten die Leute Vergangenes vergangen sein lassen.«
    »Kenny macht’s nichts aus, geneckt zu werden. Und er mag ja ein tadelloser Bürger sein, aber’n paar dicke Charakterfehler hat er dennoch. Falls Sie’s noch nicht bemerkt haben: Er ist stinkfaul!«
    »Hab ich schon gemerkt«, entgegnete Emma trocken. »Trotzdem, Faulheit ist kein Kapitalverbrechen.«
    »Bei ihm manchmal schon - ich weiß nicht, es ist schwer zu erklären. Er scheint sich aus nichts was zu machen, außer Golf. Nur so konnte diese Schmeißfliege von Geschäftsführer so viel Geld abzweigen. Kenny hat sich nie die Mühe gemacht, ihm mal auf die Finger zu sehen.«
    Emma musste an die nüchterne Art denken, in der er ihr von seiner Kindheit erzählt hatte, ohne um Verständnis zu heischen für die Umstände, die zu seinem Fehlverhalten geführt hatten. Sie glaubte zwar nicht, dass Erwachsene sich immer auf ihre schlimme Kindheit herausreden konnten; doch hatte sie andererseits so viel Fehlverhalten bei Eltern beobachtet, dass sie nicht einsah, warum man auch noch als Erwachsener dafür büßen sollte. Doch genau das war es, was Kenny zu tun schien.

    »Er distanziert sich von allem, was nicht mit Golf zu tun hat«, fuhr Torie fort. »Besonders von Frauen. Jede Freundin behandelt er wie eine Königin - kauft ihr teure Geschenke, schickt ihr Blumen - bis zu dem Augenblick, in dem bei ihr Hoffnung aufkeimt, es könne etwas Bleibendes daraus werden: Dann löst er sich in Luft auf.«
    Emma merkte, dass Torie eine subtile Warnung aussprach, sagte aber nichts.
    Torie sprach weiter: »Jeder will Kennys bester Freund sein, aber ich bin die Einzige, die er halbwegs an sich ranlässt. Ich hab noch nie einen Mann kennen gelernt, der sich so verbissen von anderen Menschen fernhält wie er. Anscheinend hat er Angst, wenn er wirklich jemanden in seiner Nähe duldet, wird er bloß wieder genauso manipuliert wie von seiner Mutter. Kennys Mannwerdung war sehr hart und das darf nichts und niemand mehr gefährden.«
    »Irgendwie seltsam, dass jemand mit so viel natürlichem

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