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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Charme im Grunde so einsam ist.«
    »Er ist der freundlichste Mensch auf Erden, bis ihn jemand zornig macht oder versucht, in ihn reinzukriechen. Dann zieht er alle Register, um sich zu isolieren. Oder stellt sich dumm. Das macht mich echt verrückt, wenn er das tut, weil er so ungefähr der intelligenteste Mensch ist, den ich kenne. Mein Bruder frisst sich durch Bücher wie andere Leute durch Kartoffelchips.«
    Jetzt verfiel Torie in Schweigen. Emma überlegte, ob sie Kennys Schwester einfach sagen sollte, dass sie nicht die Absicht hatte, sich mit ihrem Bruder einzulassen - aber sie wollte sich nicht lächerlich machen.
    »Ist schon komisch«, nahm Torie den Faden wieder auf. »Im Gegensatz zu Kenny hatte mein zweiter Ex-Ehemann eine perfekte Kindheit und hat sich trotzdem zu einem unmoralischen Schleimbeutel entwickelt. Man weiß eben nie.«
    »Seit wann sind Sie schon geschieden?«

    »Seit einem Jahr, aber wir lebten davor schon eine Weile getrennt. Tommy war ein Weiberheld. Daddy hat mich vor der Heirat gewarnt, aber ich wollte nicht auf ihn hören.« Ein zutiefst unglücklicher Ausdruck huschte über ihr Gesicht. »Wenn ich schwanger geworden wäre, dann hätte Tommy sich vielleicht geändert, aber das blieb aus.«
    »Kommt selten vor, dass ein Baby einen Mann treuer macht.«
    »Vielleicht haben Sie Recht. Trotzdem, ist schon schwer, zweimal versagt zu haben.« Sie fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Mein erster Mann war eine verpatzte Collegeliebe. Er trank viel und wenn er trank, hat er immer Weinkrämpfe bekommen und unser Apartment verwüstet. Die Ehe hat ein halbes Jahr gehalten.« Sie streckte den Arm nach dem Radio aus. »Daddy sagt, mir ist nicht zu trauen, wenn’s um Männer geht, deshalb will er auch, dass ich Dexter heiratete. Aber ich …« Sie blickte in den Rückspiegel, und ihre Hand verharrte auf dem Radioknopf. Stirnrunzelnd meinte sie: »Dieser Bastard folgt uns, seit wir Kennys Ranch verlassen haben. Ich könnte schwören, er hat dort auf mich gewartet.«
    »Tatsächlich!« Emma drehte sich um und sah einen dunkelgrünen Ford Taurus. »Glauben Sie, er ist hinter uns her?«
    »Könnte sein.«
    Emmas Mund wurde staubtrocken. Beddingtons Wachhund war auf seinem Posten.
     
    Wynette, Texas, stellte sich als ein charmantes altes Städtchen mit einem schattigen Stadtplatz und einer wohlsituierten Geschäftszeile heraus, die noch nicht von einem riesigen Einkaufscenter außerhalb schachmatt gesetzt worden war. Da Kenny auf dem Weg zu seiner Ranch Wynette umfahren hatte, konnte Emma erst jetzt einen Blick auf den Ort werfen, und Torie machte eine Rundfahrt mit ihr, die an einer Countrybar namens Roustabout endete. Der grüne Taurus blieb ihnen die ganze Zeit über auf den Fersen.

    Beim Hineingehen schaute Emma so unauffällig wie möglich über ihre Schulter, um herauszufinden, wer ihnen folgte.
    »Hier hängt normalerweise die ganze Stadt rum«, erklärte Torie. »Schon seit Jahren.«
    Anders als die gemütlichen kleinen Pubs in Lower Tilbey war das Roustabout ein großer, weitläufiger Raum mit einer viereckigen Bar in der Mitte. Emma sah zwei Pooltische, eine Reihe mit Videospielautomaten und eine kleine Tanzfläche samt Jukebox, aus der Countrymusik plärrte. Trotz des Wochentags waren die meisten Tische besetzt, ebenso wie die Sitznischen an den Wänden.
    Noch einmal blickte Emma über die Schulter, und diesmal sah sie einen wuchtigen Mann in einem Blumenhemd durch die Tür treten. Ihre Nackenhaare kitzelten, als sie merkte, wie der Mann sie anstarrte, und ihr Herz begann mit einem Mal schneller zu schlagen. War das Hughs Spion? Der Mann im grünen Taurus?
    Torie ging auf die Bar zu, steckte zwei Finger in den Mund und stieß einen schrillen Pfiff aus. »Hört mal alle her!«
    Obwohl die Jukebox weiterdudelte, verstummten die Gespräche, und die Leute hoben interessiert ihre Köpfe.
    »Das ist Lady Emma«, verkündete Torie. »Kenny zeigt ihr für’n paar Tage die Gegend. Sie ist aus England. Außerdem ist sie, trotz der Tätowierung,’ne echte, lebendige Aristokratin. Lady Emma, sagen Sie’n paar Worte zu den Landeiern hier, damit sie sehen, Sie sind echt.«
    »Ich bin entzückt, Sie alle kennen zu lernen«, stotterte Emma verlegen. Sie bemühte sich, ihre Schultern ein wenig hängen zu lassen, damit ihre Ärmel das Tattoo verdeckten; aber das klappte leider nicht, und etliche Blicke blieben daran hängen. Dennoch schien ihr britischer Akzent sie zu beeindrucken.
    Torie nahm Emmas Arm

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