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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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wenig männliche Hitze von seinem Körper ausgehend zu spüren, oder doch zumindest Wärme - aber konnte keinen Schweiß entdecken.
    Kenny trug nichts als eine kurze Sporthose, und dieser Anblick lenkte sie ein wenig ab, sodass sie sich gewaltig konzentrieren musste. »Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist. Vor lauter Enttäuschung bin ich so wütend auf dich geworden. Irgendwie war ich zeitweise unzurechnungsfähig.«
    Er biss die Zähne zusammen und blickte nicht zu ihr auf. »Es geht mir nicht um die Ohrfeige.«
    »Aber …«
    »Mach, dass du rauskommst, okay? Ich kann dich im Moment nicht verknusen.«
    Emma zermartete sich das Hirn nach etwas, das sie noch hinzufügen könnte, doch ihr fiel einfach nichts ein. »Ist recht. Ja ich verstehe.« Sie wich in Richtung Tür zurück, fühlte sich elend und zutiefst beschämt. »Es tut mir wirklich wahnsinnig Leid!«
    Seine Liegestützen wurden ein wenig schneller. »Dir tut das Falsche Leid, aber nicht mal das kapierst du. Und jetzt verschwinde, zum Kuckuck noch mal! Und wenn du Francesca anrufen und ihr sagen willst, dass ich dich gerade zum Teufel geschickt habe, dann los, mach ruhig!«
    »So was würde ich nie tun.« Sie setzte sich in Bewegung, doch dann drehte sie sich nochmals zu ihm um. Es nagte furchtbar an ihr. »Wenn du mir schon die Ohrfeige verzeihst - was ist es dann, was du mir sonst vorwirfst?«

    »Ich kann nicht glauben, dass du erst fragen musst.« Noch mehr Liegestützen. Muskeln wogten ohne merkliche Anstrengung. Kein einziges Tröpfchen Schweiß.
    »Nun, das muss ich wohl, wie es scheint.«
    »Wie wär’s mit der Tatsache, dass eine Frau, die ich für eine Freundin gehalten habe, mich für den Typ Arsch hält, der sein Kind im Stich lässt?«
    »Wir sind uns doch erst vor drei Tagen begegnet.« Sie konnte nicht umhin, ihn darauf hinzuweisen. »So gut kenne ich dich nun auch wieder nicht.«
    Er warf ihr einen sowohl ungläubigen als auch empörten Seitenblick zu. »Du kennst mich verdammt noch mal gut genug, um zumindest soviel über mich zu wissen!« Jetzt atmete er etwas schneller; doch sie hatte das Gefühl, dass es aus Wut war und nicht wegen einer etwaigen Anstrengung.
    »Aber Kenny, deine Stiefmutter ist noch so jung. Sicher nicht mal dreißig. Mir wäre nie in den Sinn gekommen …«
    »Schluss damit! Ich mein’s ernst, Emma, raus hier! Ich hab Shelby versprochen, dich heute Abend zum Dinner mitzubringen, also werd ich’s auch tun; aber glaub mir, Lust hab ich dazu nicht die geringste. Soweit es mich betrifft, ist es aus mit unserer Freundschaft.«
    Bis zu diesem Moment hatte sie nicht gewusst, dass sie eine Freundschaft verband - doch nun, da sie sie auf einmal verloren hatte, fühlte sie sich seltsam leer.

10
    Kenny war an diesem Abend während der Fahrt zum Haus seines Vaters ausgesucht höflich, er neckte sie nicht, machte keinerlei Anstalten, sie zu manipulieren oder auch nur einen Kommentar abzugeben. Ganz offenbar hatte sie sein Ehrgefühl
ernsthaft verletzt. Aber woher hätte sie wissen sollen, dass ein Mann, der sie noch vor drei Nächten glauben machen wollte, er wäre ein Gigolo, Ehrgefühl besaß?
    Während sie durch ein reich verziertes schmiedeeisernes Tor auf das Traveler-Grundstück fuhren, wünschte sie, sie wäre heute Abend nicht mitgekommen - sie war komplett frustriert. Sie hatte sich entschuldigt und mehr konnte sie nicht tun.
    Als sie sich auf ihre Umgebung konzentrierte, merkte sie, dass sein Elternhaus in Wirklichkeit ein richtiges Schloss mit einem großen Grundstück war und einer langen Auffahrt, die sich durch sorgfältig gepflegte Gartenanlagen wand. Ein maurisch wirkendes Gebäude aus roséfarbenem Mauerwerk und einem mit Türmchen verzierten Dach kam in Sicht. Als sie sich näherten, sah sie, dass der Komplex aus mehreren Flügeln bestand, Bogenfenster und Ziegeldächer aufwies. Ein gigantischer Mosaikbrunnen vor dem Eingang ließ das Ganze mehr wie eine Erscheinung aus Tausendundeiner Nacht und nicht wie eine Ranch im texanischen Hill Country wirken.
    »Meine Mutter wünschte sich etwas Außergewöhnliches«, erklärte Kenny höflich, während er den Wagen abstellte. Sie wartete auf eine smarte Bemerkung über Sultane oder Harems, doch er sagte nichts weiter.
    Als sie ausstieg, brachte die kühle Abendbrise den dünnen Stoff ihres gelben Crêpe-de-Chine-Kleids, das sie für den heutigen Abend ausgewählt hatte, ins Flattern. Es war mit pupurroten Mohnblumen bedruckt und besaß Dreiviertelärmel,

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