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Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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dankbar. »Es braucht wohl erst einen Außenstehenden, um die Dinge deutlich zu sehen. Alle in Wynette zucken bloß die Achseln. Sie sagen, so ist Kenny nun mal, und dann fangen sie an, Geschichten zu erzählen, wie er einmal das Fenster von jemandem eingeworfen oder ein Mädchen vor der Abschlussfeier einfach sitzengelassen hat. Bloß weil er jetzt Golfturniere gewinnt, braucht er nicht mehr so anständig zu sein, wie man es von jedem normalen Menschen erwartet.«Wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen. »Ich liebe den Kleinen so sehr …« Hektisch suchte sie nach einem Taschentuch. »Es tut mir Leid, Lady Emma. Normalerweise bin ich nicht so sentimental, und ich wollte wirklich einen guten Eindruck auf Sie machen. Aber es ist schon schön, zur Abwechslung mal ein wenig Mitgefühl zu spüren.« Sie erhob sich, schneuzte sich geräuschvoll, hob dann Kennys Handtuch vom Boden auf und ging zum Poolrand. »Bring ihn her, Kenny. Wir müssen gehen.«
    »Aber wir sind doch gerade erst reingestiegen. Und es macht uns riesigen Spaß, nicht wahr, Petie-Boy?«
    Das Baby quietschte vor Vergnügen und klatschte mit seinen kleinen Händen aufs Wasser.

    »Er muss sein Mittagsschläfchen halten, also gib ihn mir sofort her!«
    Kenny runzelte die Stirn und brachte das Baby an den Poolrand. »Liebe Güte, Shelby, was ist denn los mit dir?«
    » Du bist los, das ist es! Komm her, Petie.«
    Sie bückte sich und schnappte sich das Fröschlein; dann wickelte sie es in ein Handtuch, das Kenny um die Schultern gehabt hatte. Sie ging zum Tisch zurück, um Peties Strampler und ihre Tasche zu holen, wobei sie Emma ein wässriges Lächeln schenkte. Außerdem machte sie, wie Emma ein wenig erschreckt feststellte, so eine Art Hofknicks. »Vielen Dank, Lady Emma! Ihre Meinung bedeutet mir sehr viel!«
    Die ›außenstehende‹ Dame nickte, und Shelby stakste ohne einen einzigen Blick in Kennys Richtung davon.
    Emma hörte ein leises Platschen, und als sie sich umdrehte, sah sie, dass Kenny untergetaucht war. Kurz darauf erschien er am entfernten Ende des Pools wieder und begann, ein paar gemächliche Runden zu schwimmen. Immer eine nach der anderen. Ein Mann, der nichts Besseres zu tun hatte, keine ehrliche Arbeit, keine Verantwortung. Keine kleinen, auf ihn angewiesenen Kinder …
    Er drehte sich auf den Rücken und schwamm weiter. Während sie ihm so zusah, wurde sie immer zorniger und immer weniger vergebungsbereit. Seit sie sich zurückerinnern konnte, war sie eine Fürsprecherin des Nachwuchses, und dieser Mann repräsentierte alles, was sie zutiefst verabscheute. Ihr Inneres rebellierte, wenn sie daran dachte, wie knapp sie einer Verführung durch ihn entgangen war.
    Er hievte sich aus dem Pool, blickte sich nach seinem Handtuch um: Dann fiel ihm offenbar ein, dass Shelby seinen illegitimen Sohn darin eingewickelt hatte und fortgegangen war - also wischte er sich das Wasser mit den Handflächen ab. Während sie so seine lässigen Bewegungen verfolgte, kam ihr die Galle hoch und trieb sie auf die Füße. Sie begriff zwar irgendwo
in einem Eckchen ihres Bewusstseins, dass dies nicht ihr Kampf war - doch nichts konnte die Zornlawine, die das Ganze in ihr losgetreten hatte, mehr aufhalten. Zorn und eine schreckliche, erstickende Enttäuschung darüber, dass er nicht der war, für den sie ihn gehalten hatte! Dieser Zorn, diese Enttäuschung trieben sie vorwärts, trieben sie auf den Pool zu.
    Er blickte auf. Produzierte sein charmantes, einladendes Lächeln.
    Emma hatte das nicht geplant, ja, wusste nicht einmal, was sich da anbahnte … aber schon schwang ihr Arm wie von selbst zurück, zischte durch die Luft und schlug klatschend an seine Wange.
    Wie durch einen roten Zornesnebel sah sie seinen Kopf zur Seite fliegen, sah Wassertropfen regnen, sah, wie sich ein roter Fleck an der Stelle ausbreitete, wo sie ihn getroffen hatte. Ihr Magen krampfte sich zusammen.
    »Was ist los mit dir, verflucht noch mal?« Er verwünschte sie, dann blickte er sie aus Augen an, die so dunkel geworden waren wie ein aufziehender Gewittersturm.
    Sie hatte das Gefühl, als würden ihre Beine jeden Moment unter ihr zusammenknicken. Ohrfeigen hätte sie ihn nicht dürfen. Niemals. Die Sache ging sie nichts an, und es stand ihr nicht zu, sich zu seinem Richter aufzuspielen.
    Seine Augen sprühten Blitze. »Ich würd dich ja in den Pool reinwerfen, aber du hast deinen Badeanzug an, was hätte es da für einen Sinn?«
    Sein Zorn fachte jedoch auch den ihren erneut

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