Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
Heimatstadt. Es dauerte nicht lange, und Shelby unterhielt sie mit Geschichten darüber, wie sie früher mit dem Rucksack durch England gereist war, nachdem sie ihren Collegeabschluss gemacht, und dass sie in der Schule einmal einen Aufsatz über D. H Lawrence geschrieben hatte. Während sie sprach, stand Torie etwas abseits, nippte an einem Glas Wein und beobachtete zutiefst unglücklich, wie Kenny mit Peter spielte. Warren dagegen schien es zufrieden zu sein, an seinem Bourbon zu nippen und seiner Frau das Reden zu überlassen.
    Shelby, die ein wenig pummelig und in dieser Familie schwarzhaariger Halbgötter lediglich passabel wirkte, funkelte Torie zornig an, als sich diese eine Zigarette genehmigen wollte. »Mach die sofort wieder aus. Du weißt, ich mag es nicht, wenn du in Peters Gegenwart rauchst.«
    »Wir sind doch draußen. Und ich bin nicht mal in seiner Nähe.«
    »Nein, das bist du nie, nicht wahr?« Shelby klang aggressiv, und Emma musste an Tories vorheriges Geständnis denken, dass sie nicht in der Lage war, ein Kind zu bekommen. War das der Grund für die tiefe Traurigkeit, die sich hinter ihrer schnoddrigen Fassade verbarg?
    »Warren, Lady Emma hat noch nichts zu trinken«, mahnte Shelby jetzt.
    »Was möchten Sie gerne?«
    »Etwas Nichtalkoholisches bitte.«
    Warren schlenderte zu einer in eine Ecke der Terrasse eingebauten Bar und wandte sich in übereifrigem Ton an seinen Sohn. »Kenny, was ist mit dir? Ich habe einen von diesen Rotweinen aus Bourdeaux da, die du so schätzt.«

    »Ich hol mir nachher selber was.« Kenny machte sich nicht mal die Mühe, seinen Vater anzusehen. Stattdessen hob er sich Peter auf die Schultern, hielt ihn an den Ärmchen fest, damit er nicht herunterfiel; nun stellte er sich vor einen Baum, auf dem ein Eichhörnchen herumflitzte, damit sein kleiner Bruder es besser sehen konnte.
    Torie platzierte ihren Modellkörper auf eine der Terrassenbänke und schlug die Beine übereinander. »Na, was halten Sie von Mutter Shelby, Lady Emma?« Sie fuhr sich mit einer schlanken Hand durch die Haare und stützte sich mit einem Ellenbogen auf ein Paisleykissen. »Ich weiß, Sie sterben vor Neugier, sind aber zu höflich, nachzufragen. Shelby ist siebenundzwanzig, genau einunddreißig Jahre jünger als Daddy und ein Jahr jünger als ich. Dreht sich Ihnen da nicht auch der Magen um?«
    »Torie, kannst du nicht wenigstens warten, bis Petie im Bett ist?«, meinte Kenny.
    Sie achtete nicht auf ihn. »Daddy hat sie vor anderthalb Jahren geschwängert und da mussten sie heiraten.«
    Warren blickte amüsiert drein, doch Shelby versteifte sich. »Sie müssen Tories Unhöflichkeit entschuldigen, Lady Emma. Sie fühlt sich bedroht von meiner Beziehung zu ihrem Vater.«
    »Angeekelt ist der genauere Ausdruck dafür«, fauchte Torie.
    »Das genügt, Mädels.« Warren sprach milde, als hätte er sich schon so an ihr Gezänke gewöhnt, dass es ihm nicht wirklich mehr etwas ausmachte. Er nippte an seinem Drink und wandte sich an Emma. »Shelby war Tories kleine Schwester in ihrer College Sorority. Jahrelang waren sie die besten Freundinnen, was man heutzutage kaum mehr glauben möchte. Sogar zusammen gewohnt haben sie, als Torie gerade mal nicht verheiratet war.«
    »Ich war erst zweimal verheiratet«, begehrte diese auf. »Tu nicht so, als wär’s ein Dutzend Mal gewesen. Außerdem hielt die erste Ehe nur einige Monate, also zählt sie nicht.«

    »Du hast mich gezwungen, dieses abscheuliche rosa-lavendel Kleid als deine Trauzeugin anzuziehen«, warf Shelby ein, »also zählt’s.«
    Torie blies eine dünne Rauchfahne von sich. »Nun ja, wir alle wissen, dass Kenny dir bis Mitternacht das Kleid ausgezogen hatte - also kann’s ja so schlimm nicht gewesen sein.«
    Emma richtete sich ein wenig steiler auf. Die heutige Episode von Dallas nahm eine unerwartete Wendung. Ihr kam die Erleuchtung, dass allein die Verbindung mit einer Familie wie der der Travelers schon genügen könnte, um bei Beddington Zweifel an ihrem Charakter zu säen.
    Kenny seufzte. »Ich hab ihr das Kleid nicht ausgezogen, und das weißt du sehr genau.« Er küsste Peter aufs Köpfchen und schwang ihn wieder in seinen Laufstall. »Muss das jedes Mal durchgekaut werden, wenn wir zusammenkommen?«
    »Lass sie doch«, meinte Warren, »es gehört nun mal zu ihrem Ritual.«
    Torie stieß ein trockenes Lachen aus. »Wär’s nicht schrecklich komisch, wenn Kenny dich auch geschwängert hätte, Mutter Shelby? Dann hätten Vater und Sohn

Weitere Kostenlose Bücher