KOR (German Edition)
Geräusch zu spät. Er stand an der Türschwelle des Wasc h raums, als die Schritte plötzlich hinter ihm waren. Kurz darauf schoss ein ka l ter Schmerz durch seinen Rücken.
John Arnold drehte sich zu ihm um, öffnete seinen Mund zu einem stu m men Schrei und zog seine Pistole.
Chad taumelte nach vorn . Etwas löste sich mit einem heftigen Ruck aus seinem Fleisch. Schüsse knallten über ihn hinweg. Er lehnte sich schwer a t mend an den Türrahmen. John Arnold hörte nicht auf, zu schießen. Yui keh r te entsetzt zurück. Einen knappen Meter von ihm entfernt stand Julia. An ihrem Hals klaffte eine tiefe Wunde. Ihr rechtes Auge glich einer blutigen Masse. Mit beiden Händen hob sie einen Metallspieß über ihren Kopf, bereit, mit voller Wucht zuzustoßen. Währenddessen zerfetzten Arnolds Kugeln ihren Körper. Mit Sicherheit hatte John Arnold sein halbes Magazin leer g e schossen, als Julia umkippte und reglos liegen blieb. Von ihrem Gesicht war nicht mehr viel übrig.
*
Chad hielt sich am Türrahmen fest. Er wunderte sich, wieso er auf einmal an Kraft verlor. Ein seltsames Pochen ging von seinem Rücken aus, wobei er eine klebrige Wärme verspürte.
John Arnold stützte ihn, indem er ihm unter die Arme griff.
„Was ist mit ihm?“, rief Yui außer sich.
„Es geht schon“, ächzte Chad . Sie durften keine Zeit mehr verlieren. Das Objekt würde ihnen so lange entgegenwirken , bis keiner von ihnen mehr lebte. Er hatte bereits einen Fehler begangen, indem er Arnolds Warnungen in den Wind geschlagen hatte. Dies durfte ihm nicht nochmals geschehen. Die Konsequenz, die darin lag, dass er nie erfahren würde, um was es sich bei dem Ding tatsächlich handelte, wog eindeutig weniger schwer, als die B e fürchtung, alle Mitglieder des Teams könnten dabei draufgehen.
„Sie sind aber lustig, Kruger“, fuhr Arnold ihn an. „Der Kerl blutet wie ein Schwein und meint, es geht schon.“
„Lass das!“, wandte sich Chad an Yui, als diese seinen Pullover hochzog. Ein kaltes Brennen machte sich bemerkbar.
Sie zuckte beim Anblick der Wunde zusammen. „Wir müssen dich minde s tens verbinden!“
„Wir gehen erst hinunter!“
Aus dem Lüftungsschacht, der in der Mitte des Flurs verlief, drang ein u n heilvolles Schleifen.
„Wir haben hier oben noch etwas Verbandszeug“, teilte Yui mit. „Kommen Sie, Arnold, wenn er nicht mit möchte, müssen wir ihn eben hinschle p pen.“
„Hast du das eben nicht gehört?“, machte Chad sie auf die Geräusche au f merksam.
„Natürlich hab ich das gehört! Aber glaubst du, ich lass dich hier verbl u ten?“
„Also, Leute, beeilen wir uns“, entschied Arnold. Gemeinsam mit Yui ha l fen sie Chad den Flur entlang, bis sie in das Zimmer gelangten, das Yui mit Maggie geteilt hatte. Währenddessen wiederholten sich die Geräusche aus dem Schacht.
Arnold legte Chad auf das Bett und zog ihm den Pullover über den Kopf, während Yui das Verbandmaterial aus Maggies Tasche holte. „Halten Sie das fest!“ Er drückte den Ansatz der Mullbinde gegen Chads Rückgrat .
„Sind Sie sicher, dass Sie sich nicht gerade auf die Wunde stützen?“
„Halten Sie Ihr Maul, Kruger.“
Nach wenigen Minuten hatte es Yui geschafft. Vom Bauch bis zur Brust steckte Chad in einer dicken Verbandsschicht. „Wir dürfen keine Zeit verli e ren“, sagte sie. „Das Material saugt sich bereits mit Blut voll.“
Der Verband schnürte seinen Bauch fest wie ein Korsett. Sein Rücken b e gann, zu schmerzen. Das Pochen wurde heftiger. Vielleicht hielt er minde s tens so lange durch, bis sich die anderen in Sicherheit befanden. Als er sich aufrichtete, packte ihn ein starker Schwindel.
Aus dem Flur knallten Schüsse. Wenige Sekunden später tauchte Richards in der Tür auf. „Ich habe auf euch gewartet.“
„Wir legten gerade eine kurze Verschnaufpause ein“, sagte Arnold.
„Was ist mit Ihnen passiert, Mr. Kruger?“
Chad zog sich wieder an. „Julia hat mich angegriffen.“
„Ein Stoß in den Rücken“, präzisierte Arnold.
„Wie schlimm ist Ihre Verletzung?“
Yui, die sich gerade den Anorak anzog, kam Chad zuvor. „Er benötigt auf jeden Fall einen Arzt.“
Sam Richards betrachtete Chad eingehend. „Wenn jemand von uns im Sterben liegt, gehen wir genauso vor wie bei Maggie.“
Yui positionierte sich direkt vor seine Nase. „Seit wann geben Sie die B e fehle, Richards? Chad liegt nicht im Sterben.“
„Hoffen wir es“, erwiderte der Soldat kühl. Daraufhin trat er zurück in den
Weitere Kostenlose Bücher